Mobilfunkerlöse stärken Telefónica

16.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dem spanische Carrier Telefónica gelang es, den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) in den ersten neun Monaten gegenüber der Vorjahresperiode um 8,5 Prozent von 8,89 Milliarden auf 9,64 Milliarden Euro zu steigern. Der Zuwachs lag damit innerhalb der Erwartungen der Analysten. Diese waren jedoch mit dem ausgewiesenen Reingewinn, der um 7,2 Prozent von 1,48 Milliarden auf 1,59 Milliarden Euro kletterte, weniger zufrieden. Telefónica macht dafür hauptsächlich die Währungseffekte in Lateinamerika verantwortlich. Der Geschäftsbereich Telefónica Latinoamerica ist in fast allen südamerikanischen Ländern vertreten, insbesondere Brasilien, Argentinien, Chile und Peru. Insbesondere aufgrund der starken Abwertung des brasilianischen Reals verbuchte die Sparte einen Ebitda-Rückgang um 2,3 Prozent von 3,95 Milliarden auf 3,86 Milliarden Euro. Ohne die

Währungsverluste wäre das Ebitda-Ergebnis um 6,3 Prozent, das des gesamten Konzerns um dreizehn Prozent auf 9,94 Milliarden Euro gestiegen. Insgesamt erwirtschaftete Telefónica bis September einen Umsatz von 23,08 Milliarden Euro, die Einnahmen stiegen damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (20,75 Milliarden Euro) um elf Prozent. In der ersten Jahreshälfte betrug der Zuwachs noch 15 Prozent.

Dass es dem ehemaligen Staatsmonopolisten dennoch gelang, ein kräftiges Wachstum vorzuweisen, ist dem stabilen Geschäft in Spanien zuzuschreiben: Die börsennotierte Mobilfunktochter Telefónica Móviles konnte den Nettoprofit um 36,7 Prozent steigern, der Festnetzbereich Telefónica de Espana erzielte einen Umsatzzuwachs von 0,9 Prozent auf 7,67 Milliarden Euro. Eine 4,8 prozentige Senkung der Betriebskosten ermöglichte dabei den Anstieg des Ebitda-Ergebnisses um drei Prozent auf 3,48 Milliarden Euro. Untypisch für die nicht nur von UMTS-Kosten belastete europäische TK-Branche weist der Konzern eine solide finanzielle Lage auf. So gelang es Telefónica, die Nettoverschuldung im dritten Quartal um 1,5 Milliarden auf 29,73 Milliarden Euro zu senken. Ende Juni drückte die Spanier noch ein Schuldenberg von 31,24 Milliarden Euro (Computerwoche online berichtete). Durch die Entwertung des brasilianischen Real begünstigt sanken außerdem die Investitionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent auf 5,44 Milliarden Euro.