Mobilfunk-Branche rüstet sich gegen Google

05.02.2007
Die weltgrößte Internet-Suchmaschine Google erhält Gegenwind aus der Mobilfunk-Branche. Führende Netzbetreiber planen einen Zusammenschluss, um eine eigene Suchmaschine auf den Markt zu bringen und damit unabhängig von Google zu sein.

Der Kampf um die Vorherrschaft in der mobilen Internetsuche hat begonnen. Wie das britische Tagesblatt Telegraph berichtet, werden sich führende europäische und US-amerikanische Mobilfunk-Unternehmen auf dem in Barcelona stattfindenden 3GSM World Congress zusammenfinden, um eine strategische Kooperation in diesem Bereich zu beschließen. Das Ziel der Anbieter sei es in erster Linie, dem weltweiten Marktführer Google bei der mobilen Suche im Internet entgegen zu treten, um eine weitere Ausbreitung der Marktmacht zu verhindern.

Das Konsortium setzt sich aus Vodafone, France Telecom, Telefonica, Deutsche Telekom, Hutchison Whampoa, Telecom Italia und Cingular (jetzt AT&T) zusammen und betreut weltweit knapp 600 Millionen Kunden. Getrieben von sinkenden Minutenpreisen für herkömmliche Telefonie-Dienste setzen die Netzbetreiber auf das World Wide Web und das damit verbundene Datenaufkommen, zugleich wird durch eigene Suchdienste auch Werbeformen wie etwa den Google-Adds der Kampf angesagt. Zu groß ist das Potenzial im breitbandigen Internet, selbst ein Stück vom Werbekuchen abzubekommen, daher wollen die Netzbetreiber eine eigene Suchmaschine vorstellen, die Google und Co. Konkurrenz macht.

Doch welche Folgen hat diese Entwicklung für den Endkunden? Die Vielfalt an Dienstleistungen wird eingeschränkt, zudem ist eine deutliche Behinderung des Wettbewerbs zu erwarten. Doch gerade mit Angeboten wie Google Maps kann eine Vielzahl von Kunden erreicht werden, zudem ist der Dienst kostenfrei, nur die Datengebühren werden berechnet. Der Kampf für die Netzbetreiber wird also auf eine Frage konkretisiert: Wie können die Nutzer davon abgehalten werden, fremde Angebote zu verwenden? Die Antwort darauf fällt nicht schwer, allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis von den Telekom-Riesen mit einem vergleichbaren Angebot zu rechnen sein wird, wie bei Google und Co.

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