Mittelstandsindex: Optimistische Erwartungen

07.02.2006 von Richard Knoll
Die wirtschaftlichen Erwartungen des deutschen Mittelstandes waren im Januar deutlich positiver als im Vormonat. Etwas zurückhaltender verlief die reale ökonomische Entwicklung, die sich nur leicht verbesserte. Auch die Nachfrage nach IT- und TK-Technologie legte nur schwach zu. Die realisierte Ausgabenneigung verbesserte sich leicht, die Investitionsplanungen etwas stärker.

Der Index der Umsatzentwicklung legte im Januar um einen Punkt auf 108 Zähler zu. Somit überwiegen die Unternehmen mit verbesserten Einnahmen etwas stärker als im Vormonat. Die Erwartungen fielen um einiges positiver als im Dezember aus: Der entsprechende Indikator machte einen Sprung um 26 auf 142 Punkte. So groß war der Optimismus seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Nicht nur im Vergleich zum Vormonat ist die Entwicklung erfreulich. Im Jahresvergleich verbesserte sich der Lageindex um sechs Punkte, der Index der Umsatzerwartungen sogar um 24 Punkte.

IT-Mittelstandsindex Januar

Analog zur wirtschaftlichen Entwicklung verbesserten sich auch die Ausgaben für IT-/TK-Produkte und -Leistungen leicht um zwei auf 112 Punkte. Der zunehmende Optimismus ist auch bei den geplanten Ausgaben für Hightech-Equipment spürbar: Der ohnehin schon recht hohe Wert von 120 Punkten für die IT-/TK-Ausgabenplanungen stieg im Januar um weitere acht auf 128 Zähler. Dies ist der höchste Wert seit einem halben Jahr.

Besonderes Interesse an Switches

Der Markt für Kommunikationsprodukte schaffte den Sprung aus dem Dezember-Tief. Im Januar stieg der Index der realisierten Ausgaben um fünf auf 99 Punkte, so dass sich die mittelständischen Firmen mit gesunkenen und gestiegenen Investitionen fast wieder ausglichen. Der Blick auf die kommenden drei Monate lässt auf weiter zunehmende Ausgabenneigung hoffen. Denn der Index der geplanten Investitionen wuchs merklich um zehn auf 109 Punkte. Mithin können sich die ausgabenfreudigen gegenüber den zurückhaltenden Unternehmen wieder durchsetzen. Die geplanten zunehmenden Ausgaben sollen in erster Linie der Kommunikationssicherheit zu Gute kommen. Daneben richtet sich das Interesse besonders auch auf Switches.

Im Hardware-Markt zeigte sich gegen den Trend eine Verlangsamung der Nachfrage. Der Indikator der getätigten Ausgaben sank gegenüber Dezember leicht um zwei auf 112 Zähler. Trotzdem weist der Hardware-Sektor erneut die größte Ausgabenneigung auf. Nach Einschätzung der mittelständischen Unternehmen bleibt die Ausgabenfreude auch in den kommenden Monaten auf hohem Stand: Der Indikator der Investitionsplanungen nahm um vier auf 122 Punkte zu.

Ganz im Trend des IT-/TK-Gesamtmarktes bewegt sich derzeit das Software-Segment. Leicht stieg dementsprechend der Index der realisierten Ausgaben auf 105 Punkte, während es im Dezember noch 104 waren. Etwas stärker verbesserte sich die Zuversicht, in den kommenden Monaten steigende Software-Ausgaben zu realisieren, und zwar von 115 auf 118 Zähler.

Mittelstandsindex: IT und TK

Die Situation im Markt für IT- und TK-Dienstleistungen kehrte sich im Januar wieder ins Positive. Mit 101 Punkten überwogen wieder leicht die Firmen mit gewachsenen Service-Ausgaben. Nach den Erwartungen dürfte diese Entwicklung auch die kommenden Monate anhalten. Der entsprechende Indikator stieg um acht auf 111 Punkte.

Der IT-Mittelstandsindex ist ein Projekt von Avaya-Tenovis in Zusammenarbeit mit TechConsult.

Etwaige Abweichungen zum Geschäftsklimaindex des ifo Institutes erklären sich aus Unterschieden in der Methodik (Unmittelbarer Vergleich mit dem Vormonat und getrennte Ausweisung von Lage und Erwartungen beim IT-Mittelstandsindex) sowie unterschiedlichen Befragtengruppen: Der IT-Mittelstandsindex untersucht alle Branchen, ausschließlich aus dem Mittelstand; der ifo Konjukturtest beschränkt sich demgegenüber auf die Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel und bezieht dort alle Größenkategorien in die Analyse ein.