Unified Communications meets CRM

Mit UC & Collaboration zum Erfolg

03.05.2012 von Andreas Stiehler
Wer Geschäfts- und Kommunikationsanwendungen verzahnt, schafft durchgängige Prozesse. Der Schlüssel dazu ist Unified Communications.
Foto: Fotolia/ktsdesign

Viele Mittelständler agieren heute global. Sie müssen verteilte Teams steuern und eine Vielzahl an Kunden sowie Partnern mit knappen Ressourcen managen. Wer vor diesem Hintergrund mit Reaktionsgeschwindigkeit, Kundenservice und kurzen Entscheidungswegen im Wettbewerb punkten will, muss in die Verbesserung von Geschäftsprozessen investieren.

Geschäftsprozesse sind zu selten optimiert

Die meisten Firmen haben bereits reagiert und in den letzten Jahren in Unternehmenssoftware investiert. Sie arbeiten heute mit ERP- oder CRM-Systemen, in denen geschäftskritische Informationen zentral gesammelt und aufbereitet werden. Aufgaben im Backoffice lassen sich damit schneller und sicherer erledigen. Von einer durchgehenden Optimierung der Geschäftsprozesse sind die meisten Mittelständler dennoch weit entfernt.

Prozesse reichen über ERP- und CRM-Systeme hinaus

Integration von Microsoft Dynamics Navision in eine UC-Lösung.
Foto: Andreas Stiehler

Vertriebs-, Auftragsbearbeitungs- oder Kundendienstprozesse starten nicht im Backoffice, sondern häufig mit Kundenanfragen, die zeitnah beantwortet beziehungsweise bearbeitet werden müssen. Darüber hinaus sind im Prozessverlauf Abstimmungen mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern notwendig, die den Griff zum Telefonhörer oder andere Kommunikationsmittel erfordern. ERP- und CRM-Systeme sind aber nicht originär dafür ausgelegt, Kommunikationsschritte adäquat zu unterstützen.

Gesprächsrelevante Informationen beispielsweise sind an verschiedenen Orten im System gespeichert und müssen bei ein- oder ausgehenden Telefonaten erst umständlich zusammengetragen werden. Reibungsverluste, die Zeit kosten und den Kundenservice erheblich beeinträchtigen, sind damit an der Tagesordnung.

Die folgenden Beispiele belegen dies:

Prozess- und Komunikationsanwendungen integrieren

Foto: Andreas Stiehler

Die geschilderten Reibungsverluste sind messbar und wirken sich signifikant negativ auf die Prozesseffizienz, die Qualität des Kundenservice sowie die Effektivität von Geschäftsanwendungen im Unternehmen aus. Es bedarf daher keiner großen Phantasie, um die Notwendigkeit eines Business Case für die durchgehende Optimierung kommunikationsintensiver Geschäftsprozesse herzuleiten. Sinnvoll ist in diesem Fall die Integration von Prozess- und Kommunikationsanwendungen - kurz: eine ITK-Prozessintegration. Nur wenn wichtige Informationen bei Bedarf ad hoc verfügbar sind, zahlen sich die Investitionen in moderne ERP-Systeme oder CRM-Lösungen nachhaltig aus.

UCC-Konzepte sind mehr als Groupware und Messaging

Foto: Alcatel Lucent

Wenn Unternehmen Reibungsverluste vermeiden wollen, müssen sie die Kommunikation als integralen Bestandteil der Geschäftsprozesse betrachten. Das heißt, dass sie sich ernsthaft mit dem Konzept Unfied Communications & Collaboration (UCC) auseinandersetzen müssen. Viele Anwender verstehen UCC bislang freilich allein als erweiterte Unified-Messaging- oder Groupware-Lösung, mit der verschiedene Kommunikationsanwendungen unter einer Oberfläche gebündelt werden. Die damit einhergehende Reduzierung von Kommunikationssilos ist ohne Frage sinnvoll und bringt Effizienzvorteile.

Zudem können durch die Anzeige der Verfügbarkeit potenzieller Gesprächspartner vergebliche Kontaktversuche vermieden und Vermittlungstätigkeiten optimiert werden. Ihr volles Potenzial entfalten UCC-Lösungen aber erst dann, wenn auch die letzten Silos fallen - sprich: wenn Kommunikations- und Geschäftsanwendungen miteinander integriert werden.

9-Punkte-Plan für mehr Erfolg mit Collaboration
Stufe 1
Konzept erstellen
Stufe 2
Ziele festlegen und Einflussfaktoren berücksichtigen
Stufe 3
Instrumente auswählen
Stufe 4
Fokussieren statt generalisieren
Stufe 5
Wirtschaftlichkeit prüfen
Stufe 6
Zuständigkeit festlegen
Stufe 7
Mitarbeiter schulen
Stufe 8
Bewusst implementieren
Stufe 9
Erfolg messen

Integrierte ITK-Prozesse schaffen mehr Funktionalität

Durch die ITK-Prozessintegration entsteht ein erweitertes Spektrum an Kommunikationsfunktionen, die deutlich über das bekannte Einleiten von Telefonaten per Mausklick (CTI) hinausreichen. Dazu zählen beispielsweise:

Anwender nehmen UCC-Konzepte an

Die Unterstützung der ITK-Prozessintegration durch Anbieter von Unternehmenssoftware ist ein ...
Foto: PAC

Laut einer aktuellen PAC-Studie im Auftrag des UCC-Softwareanbieters ESTOS, werden die Möglichkeiten der ITK-Prozessintegration heute von etwa jedem fünften mittelständischen Unternehmen realisiert und bringen in der Praxis einen großen Mehrwert. Dabei berichteten IT-Verantwortliche nicht nur von Effizienzvorteilen, sondern auch von einer hohen Akzeptanz der Mitarbeiter.

Nach der Implementierung waren die neuen Funktionen aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder also, dass etwa 80 Prozent der von PAC befragten IT-Verantwortlichen aus 106 mittelständischen Unternehmen (mit mindestens 20 bis maximal 1000 Mitarbeitern) davon ausgehen, dass die Bedeutung der ITK-Prozessintegration weiter zunehmen wird.

Unternehmenssoftware meets Unified Communications

Die Bedeutung der ITK-Prozessintegration wird in den nächsten drei bis fünf Jahren ...
Foto: PAC

Die Hersteller von Unternehmenssoftware werden von vielen IT-Verantwortlichen als erste Ansprechpartner für dieses Thema gesehen, füllen diese Rolle in der Praxis bislang aber meist nicht aus. Dauerhaft werden sie jedoch ihre Zurückhaltung aufgeben müssen. Denn für mehr als 40 Prozent der IT-Verantwortlichen in mittelständischen Unternehmen ist die Unterstützung der ITK-Prozessintegration bereits heute ein wesentliches Differenzierungsmerkmal oder gar ein Muss bei der Auswahl neuer Unternehmenssoftware.

Freilich gehört die Integration von Kommunikationsfunktionen nicht zur Kernkompetenz von CRM- oder ERP-Herstellern. PAC erwartet stattdessen, dass Lösungspartnerschaften mit UCC-Spezialisten zukünftig an Bedeutung gewinnen werden. (pg)