Was sind Googles Featured Snippets?

Mit SEO-Optimierung besser als Platz 1

18.02.2020 von Wolfgang Emmer  IDG ExpertenNetzwerk
Mit dem richtigen Content kurzerhand alle Google-Suchergebnisse überspringen – ein Platz in den Featured Snippets macht das möglich. Was das Snippet-Format ausmacht und wie Sie es für Ihre Inhalte nutzen können, lesen Sie hier.

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Wer in Google bestimmte Fragen oder Begriffe eingibt, erhält die Antwort immer häufiger direkt auf der Suchergebnisseite.

Derzeit liefert Google noch nicht zu allen Suchanfragen Featured Snippets.
Foto: Evan Lorne - shutterstock.com

Ein Klick auf den Webseitenlink ist nicht mehr zwingend notwendig. Das klingt vor allem für die Suchenden nach einem praktischen Feature. Für Webseitenbetreiber rückt das Google-Format "Featured Snippet" jedoch ebenfalls vermehrt in den Fokus – auch, wenn das vielleicht zuerst nach einem Traffic-Widerspruch aussieht.

Was sind Featured Snippets?

Featured Snippets unterscheiden sich von den klassischen Auflistungen in den Google-Suchergebnissen (Google Snippets) in ihrem Format und der Platzierung. So überspringen sie auf der Suchergebnisseite (Search Engine Result Pages, SERP) die organischen Treffer und reihen sich direkt unterhalb der Google Ads ein - ein attraktiver Platz. Darüber hinaus heben sie sich auch optisch ab: Featured Snippets nehmen sich Raum, um Antworten zu präsentieren. Dafür setzt Google auf drei verschiedene Formate:

Text-Snippets

Was ist eine SERP? – Wer nach Definitionen sucht, einzelne Begriffe oder W-Fragen in Google eingibt, sieht immer häufiger Text-Snippets. Mit rund 200 bis 300 Zeichen präsentiert Google die Antwort – gelegentlich von einem Bild begleitet. Text-Snippets sind gegenwärtig die verbreitetste Form unter den Features Snippets.

Das Text-Snippet präsentiert die Antwort mit rund 200 bis 300 Zeichen.
Foto: Screenshot Google

Tabellen-Snippets

Die aktuellen Fußballergebnisse oder die schnellsten Tiere der Welt. Antworten auf Vergleichs- oder Verteilungsfragen zeigt Google gerne in Tabellenform und reichert sie mit wissenswerten Daten an, sofern es der Input hergibt.

Das Tabellen-Snpippet kann sich Informationen aus unterschiedlichen Quellen ziehen.
Foto: Screenshot Google

Listen-Snippets

Ob jemand nach den Musik-Charts oder nach den beliebtesten Haustieren fragt – die Top-Auswahl einer Kategorie, Checklisten sowie Schritte einer Anleitung listet Google häufig in nummerierter oder stichpunktartiger Form auf.

Das Listen-Snippet kann auch in nummerierter Form erscheinen.
Foto: Screenshot Google

Warum sollten Sie sich Featured Snippets genauer ansehen?

Neben einem attraktiven Platz unter den Suchergebnissen ziehen Featured Snippets auch mit ihrer Darstellung die Blicke auf sich. Die Chancen, in den Suchergebnissen hervorzustechen, stehen also gut.

Spannend ist zudem, dass sich Google nicht nur die Information für die Snippets aus dem Netz zieht, sondern auch die Quelle der Inputseite samt SEO-Titel anzeigt. Hier lohnt es sich, Marke, Blog- oder Unternehmensnamen in den SEO-Titel mit einfließen zu lassen. So werden Sie auch gesehen, wenn die Suchenden nicht weiterklicken sollten.

Bereit für morgen

Siri, Alexa und Google Home weisen den Trend: Voice Search ist rasant im Kommen. Da kann ein Platz in den Featured Snippets genau zur rechten Zeit kommen. Sie sind es, aus denen sich der Sprachassistent Google Home die meisten Antworten zieht, wie eine Studie der US-Digitalagentur Roast belegt.

Nur gesehen zu werden reicht nicht?

Ob die Suchenden auch wirklich auf Ihre Webseite klicken, hängt in erster Linie von den Inhalten und dem Informationsbedürfnis der User ab. Hier sollten Sie in Ihren Analytics-Tools überwachen, welche Auswirkungen ein Featured-Snippet-Treppchenplatz konkret auf Ihren Webseitentraffic hat. Laut SEO-Experten im Netz klicken die Suchenden vor allem bei komplexeren Fragen häufig weiter.

Das ABC der Suchmaschinenoptimierung - Was ist was bei SEO?
Was ist was bei SEO?
Vieles bei Suchmaschinenoptimierung ist kein Hexenwerk, leider klingt es aber oft danach. Die Masse an Fachbegriffen überfordern Einsteiger und selbst so manchen Webexperten. Wir erklären Ihnen die wichtigsten Begriffe aus dem weiten Feld der Suchmaschinenoptimierung.
Bounce Rate
Der Prozentsatz der Besucher, die eine Website schon nach wenigen Sekunden wieder verlassen, wird mit der Bounce Rate beziffert. Eine hohe Bounce Rate ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Webseite nicht die Erwartungen der Suchenden erfüllt. Die Gründe dafür können schwache Inhalte, unschöne Optik oder auch verwirrende Navigation sein. Bei einer hohen Bounce Rate gibt es also viel Raum für Verbesserungen.
Keyword
Ein Schlüsselwort, das die potenziellen Besucher in der Suchmaschine eingeben ist ein Keyword. Ziel der Suchmaschinenoptimierung ist es sicherzustellen, dass bestimmte Keywords – nämlich diejenigen, zu denen die Site im Ergebnis auftauchen soll - im Inhalt vorkommen. Achtung: wer hier übertreibt, könnte eine böse Überraschung erleben. Suchmaschinen ordnen eine übermäßige Keyword-Anhäufung oft als Spam ein und auch die User werden davon auch genervt.
SERP
Hinter SERP steht die Ergebnisseite der Suchmaschine (Search Engine Result Page). Einfache Faustregel bei der SEO: Je weiter oben man in der SERP beziehungsweise Ergebnisseite steht, desto besser.
Index
Suchmaschinen durchforsten permanent das Web. Dabei entsteht ein Verzeichnis - der so genannte Index, den die Suchmaschine ordnet. Auf eine Suchanfrage des Nutzers wird der Index als Auflistung von Webseiten ausgegeben.
Suchmaschinenalgorithmus
Suchmaschinenalgorithmen ordnen die im Index erfassten Seiten nach Relevanz. Jede Suchmaschine nutzt dabei ein eigenes Geheimrezept, das zudem permanent verändert und weiterentwickelt wird. Die Betreiber wie Google wollen so verhindern, dass der Algorithmus missbraucht wird. Zum Beispiel könnten schmutzige Tricks wie der übermäßige Einsatz von Keywords eingesetzt werden, um das Ranking der eigenen Seite verbessern.
Ranking / Ranking-Faktor
Das Ranking bezeichnet die Position der Website in den Suchergebnissen. Das Ranking wird von vielen Faktoren beeinflusst, zum Beispiel von der Qualität der Inhalte und der Backlinks. Nicht zuletzt wird es auch vom Algorithmus der Suchmaschine beeinflusst.
Organic Search / Organic Ranking
Die organische Ranking ist das Ergebnis, das eine Website ohne den Einsatz von Werbebudget erzielen kann. Bei Suchmaschinen kann durch den Einsatz von Paid Search das Suchergebnis – je nach eingesetzten Mitteln - verbessert werden. Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es allerdings darum, das Ranking ohne Sponsoring zu verbessern.
Backlinks
Jede Website enthält Links auf weitere, externe Websites. Backlinks sind hingegen die Links, die von anderen Websites auf die eigene zeigen. Suchmaschinen funktionieren wie persönliche Empfehlungen: Je mehr desto besser. Also ordnen die Suchmaschinen Websites, die öfter von anderen per Link "empfohlen" werden als wertvoller ein.
Deeplinks
Deep Links verweisen direkt auf die Unterseite einer Website, zum Beispiel www.beispielonlineshop.de/elektronik. Wer Deep Links anbietet führt den User direkt zum gesuchten Thema, ohne dass dieser den Umweg über die Homepage nehmen muss und vergrößert die Chance, dass diese Unterseite als Ergebnis bei Google und Co. auftaucht.
Onpage- und Offpage-Optimierung
Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es darum, die eigene Website durch inhaltliche, technische und strukturelle Maßnahmen für Suchmaschinen besser zugänglich zu machen. Bei allen Anpassungen und Maßnahmen die auf der eigenen Seite vorgenommen werden, spricht man von Onpage-Optimierung. Bei extern gesteuerten Maßnahmen - zum Beispiel dem Bewerben der Seite auf Social-Media-Kanälen, spricht man von Offpage-Optimierung.
Link Juice
Link Juice - zu deutsch "Verknüpfungsstärke" - beurteilt, wie stark eine Website verlinkt ist und gilt als eine Art Geheimrezept, die Konkurrenz bei Google im Ranking zu schlagen. Konkurrieren zwei Websites zum gleichen Thema, spielt die Anzahl und Qualität der Backlinks eine große Rolle für das Ranking. Einfach ausgedrückt: Wer im Web gut vernetzt ist und oft per Link empfohlen wird, hat mehr Link Juice und landet folglich höher im Ranking.
Link Bait / Linkbuilding
Als Link Bait bezeichnet man einen Webinhalt, der speziell darauf abzielt Traffic, Backlinks oder Resonanz zu erzielen. Ein Link Bait ist ein Mittel zum Linkbuilding. Dabei geht es darum, die Anzahl und Qualität der Backlinks zu erhöhen.
Content
Gute Inhalte sind im Grunde die wichtigste SEO-Maßnahme. Ohne interessante Inhalte auf der Website gibt es kaum Aussicht auf mehr Traffic und Backlinks, die letztendlich das Ranking bei den Suchmaschinen verbessern. Google legt besonderen Wert auf einzigartige Inhalte (Unique Content) und blendet doppelt oder mehrfach vorhandene Inhalte aus.
Black Hat SEO vs. White Hat SEO
Hier geht es um das klassische Duell Gut gegen Böse: Die dunkle Seite - Black Hat SEO - schreckt auch nicht vor schmutzigen Tricks zurück, um schnell eine Steigerung der Website-Popularität zu erreichen. Dabei wird bewusst die Verletzung der Google-Spielregeln in Kauf genommen, zum Beispiel durch den Einsatz von Spam oder Linkfarmen. White Hat SEO kämpft hingegen nur im Rahmen der Richtlinien und setzt für mehr Reichweite zum Beispiel auf hochqualitative Inhalte.

Tipps:

Wie bekomme ich einen Featured-Snippet-Platz?

Was in den Featured Snippets rankt, entscheidet einzig und alleine Google. Auf welche Faktoren es ankommt, ist umstritten. Im Netz gibt es rege Diskussionen zwischen SEO-Experten, wie man seinen Content entsprechend optimieren kann.

Im Folgenden finden Sie eine Auflistung möglicher Faktoren:

  1. Trust gewinnt: Vertrauenswürdige Webseiten und qualitativ hochwertige Inhalte haben gute Karten. So stammt beispielsweise ein Großteil des Featured Snippet Inputs von Wikipedia.

  2. Keep it simpel: Schwierig funktioniert in kurzweiligen Zeiten nicht mehr im Web. Machen Sie es dem Leser einfach - mit einem simplen Satzbau und kurzen Sätzen. Das schätzt auch Google.

  3. Berücksichtigen Sie klassische SEO-Maßnahmen: Die meisten Featured Snippets kommen von URLs, die auf der ersten Seite auf Google ranken. Wenn Ihre Webseite bereits unter den ersten zehn Treffern erscheint, haben Sie gute Chancen.
    Tipp: Mit der Google Search Console lassen sich die URLs einer Webseite identifizieren, die bereits unter den Top-10 sind.

  4. Achten Sie auf die richtige HTML-Formatierung: Google erkennt zwar immer mehr; doch es schadet keinesfalls, wenn Sie es der Suchmaschine erleichtern, sich die passenden Inhalte zu pflücken. Zum Beispiel so:
    - Text-Snippets: Eine Titel-Formatierung in <h2>, gefolgt von einem kurzen Fließtext (ca. 40 bis 60 Wörter sowie dem <p>-Tag) soll die Chancen auf einen Text-Snippet-Platz erhöhen.
    - Listen-Snippets: Hier helfen der Suchmaschine Listen-Tags wie <ol> und <li> die Struktur des Contents besser zu verstehen.
    - Tabellen-Snippets: Google kann auch Informationen in Tabellenform darstellen, wenn diese unstrukturiert vorliegen. Trotzdem kann es nicht schaden, wenn HTML-Tags <tr> für Tabellen verwendet werden.

  5. Wichtiges zuerst: Wenn Sie den Featured-Snippet-Input auf Ihrer Webseite so weit nach oben wie möglich packen, soll sich das ebenfalls positiv auswirken.

  6. Signalisieren Sie den Antwortcharakter Ihres Contents: Textschnipsel wie ‚Folgen Sie diesen Tipps…‘, oder ‚Schritt 1, 2, …‘ sollen es der Suchmaschine ebenfalls erleichtern, Featured-Snippet-Input zu erkennen.

Fazit

Noch gibt es Potenzial. Rund ein Drittel aller Suchanfragen beinhalten derzeit ein Featured Snippet. Gerade in technischen Nischen oder bei Innovationen im B2B-Bereich könnten Text-Snippets für neue Begriffe und Definitionen ein interessanter Aufmerksamkeitsmacher sein.