SCS zieht Neubau und berichtet über Nah-Ost-Geschäfte

Mit Petrodollars auf dem Weg zum Systemhaus

31.10.1975

HAMBURG - "Die Petrodollars ermöglichen uns, Mitarbeiter schon heute mit Entwicklung neuer Hard- und Softwaretechniken zu beschäftigen, die derzeit nirgendwo in Europa finanziert werden können", erklärte Eberhard Elsässer, Managing Director der Scientific Control Systems Holdings Ltd. in Hamburg. "Wir arbeiten beispielsweise derzeit an fünf Projekten in Saudi-Arabien mit einem Gesamtauftragswert von 68 Millionen Mark und haben kürzlich als Generalunternehmer für 25 Millionen Mark das King Faisal Hospital in Riadh voll automatisiert. "

Ölländer wollen schlüsselfertige Systeme

Die arabischen Ölländer erzwingen aber auch - so Elsässer - den Weg vom Software- zum Systemhaus. Sie verlangen zunehmend aufgrund früherer schlechter Erfahrungen die Lieferung schlüsselfertiger Systeme durch einen Generalunternehmer, der Hardware, Software, Wartung und Betrieb zum Festpreis anbietet.

SCS, eine hundertprozentige Tochter der British Petroleum Co., ist in Deutschland, England, Frankreich, Iran, Malaysia, Singapore und USA mit selbständigen Gesellschaften tätig und unterhält Büros in verschiedenen arabischen Ländern, wo ihr die alten Beziehungen der Öl-Mutter zugute kommen.

Pro Mann elf Quadratmeter

In der Bundesrepublik hat SCS GmbH, die 1975 über 20 Millionen Mark umsetzen will, jetzt in Hamburg ein neues Bürogebäude bezogen. Der 10-Millionen-Mark-Neubau auf einem 1,5-Hektar-Grundstück hat 2400 Quadratmeter Büronutzfläche, die in einem geplanten zweiten Baubaschnitt verdoppelt werden soll. Pro Arbeitsplatz (Netto-Baukosten rund 47 000 Markt sind durchschnittlich elf Quadratmeter Fläche vorgesehen.

Mitarbeiter, die sich von der geistigen Arbeit in der "Denkfabrik" erholen wollen, haben die Wahl zwischen hauseigener Sauna, Schwimmbad und Gymnastikhalle. Der Neubau nimmt neben den jetzt 274 Mitarbeitern auch die SCS-Akademie auf. (pi)