Ziele setzen und erreichen

Mit mentaler Kraft ins Neue Jahr

01.01.2012 von Sabine Prohaska
"Soll ich dieses oder eher jenes tun?" "Schaffe ich das überhaupt?" Solche Zweifel plagen viele Menschen. Deshalb fehlt ihnen die Energie, um sich und ihr Leben zu verändern. Also stagnieren sie.

"Yes, I can!" Diese Parole führte Barrack Obama ins Präsidenten-Amt. Nur wenige Ereignisse verdeutlichen so eindrucksvoll wie die letzte US-Präsidenten-Wahl, welch magische Kraft Personen ausstrahlen, die ein klares Ziel vor Augen haben und felsenfest überzeugt sind "Ja, ich kann mein Ziel erreichen" - selbst wenn der Stern "Barrack Obama" inzwischen leicht verblasste.

Foto: Stefan Körber/Fotolia.com

Ein solches Selbstvertrauen fehlt vielen Menschen. Dabei bräuchten sie es. Denn ohne Selbstvertrauen gelingt es ihnen weder für sich einen Lebensplan zu entwerfen, noch haben sie die Energie diesen zu realisieren. Stattdessen zweifeln sie stets: "Soll ich oder soll ich nicht?" Oder: "Kann ich das oder kann ich das nicht?". Das führt letztlich zu einem Leben in Unzufriedenheit.

Dabei ruht in uns allen die Kraft, Großes zu erreichen und zu bewirken. Wir müssen diese mentale Kraft in uns nur wecken. Dann können wir auch die nötigen Energien in uns mobilisieren, um Berge zu versetzen - also Ziele zu erreichen, deren Erreichen wir für unmöglich hielten.

Bestimmen Sie Ihre Lebensziele

Wer diese mentale Kraft nutzen möchte, muss zunächst sein Ziel kennen. Was will ich erreichen? Welche Vision habe ich von meinem künftigen Leben? Denn nur dann können wir uns auf eine Sache konzentrieren und unsere Energie in die richtige Richtung lenken. Oder anders formuliert: Nur wenn wir eine Vision von unserem künftigen Leben haben, können wir diese auch realisieren. Auch aus folgendem Grund: Wer keine Lebensvision hat, fasst zwar immer wieder Beschlüsse wie "Ich möchte beruflich voran kommen" oder "Ich möchte gesünder leben". Doch kurze Zeit später sind die Vorsätze vergessen. Denn sie wurden nur spontan, aus der Situation heraus gefasst. Sie sind nicht in einer Lebensvision verankert.

cios zwischen den Jahren
Michael Gorriz,
CIO von Daimler, hat folgende Pläne für Weihnachten:
Traditionell
„Die Weihnachtszeit verbringe ich sehr traditionell mit meiner Familie zu Hause unterm Weihnachtsbaum, an dem sich drei Generationen versammeln. Das ist für mich das schönste an Weihnachten.“
Stefanie Kemp,
CIO Vorwerk und CIO-des-Jahres-Preisträgerin 2011 (3. Platz Global Exchange Award), will zwischen den Jahren...
Ordnen
... nicht nur viel Zeit mit ihrer Familie verbringen, sondern auch zwei Tage zwischen den Jahren den Schreibtisch aufräumen ...
... und Erholen
... und: „Silvester bis zum 11.1. auf Mallorca verbringen, Strandspaziergänge machen und alles lesen, was ich über das Jahr gesammelt habe, und hoffentlich, wenn das Wetter mitspielt, Golf spielen.“
Michael Kollig,
CIO Groupe Danone, hat folgende Pläne:
Schnee, juchhe!
„Ich werde hoffen, dass die Cloud uns Schnee bringt, damit weiße Weihnachten gesichert sind für’s Skifahren und Rodeln. Weiterhin werde ich um jeden Flughafen einen großen Bogen machen, viel Zeit mit der Familie verbringen und mich von meinen Teenagertöchtern in die wirkliche Nutzung von iPad und Co einweisen lassen.“
Egmonth Foth,
ab 2012 CIO der SAG-Gruppe:
Kraft tanken
„Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr verbringe ich gemeinsam mit meiner Frau. Wir lesen gerne Thriller, treiben viel Ausdauersport und gehen zum Jahreswechsel tanzen.“
Peter Meyerhans,
CIO Drees & Sommer, will ...
Mit dem Feuer spielen?
... sich überlegen, „ob ich in ein neues Büro umziehe und mein altes anzünde – vor dem Umzug natürlich. (Aufwand ca. 10 Minuten). Oder ob ich mein altes Büro entrümple und aufräume. (Aufwand ca. 10 Tage und 11 Nächte).“ Und: die Anmeldeunterlagen für den CIO 2012 ausfüllen: „Bei dem großen Event möchte ich gerne wieder unter den Gewinnern zu finden sein! - Hoffentlich haben nicht zu viele andere die gleiche Absicht.“ (Peter Meyerhans wurde 2010 im IT-Wettbewerb „CIO des Jahres“ Dritter in der Kategorie „Mittelstand“; Anm. d. Red.)
Niels Diekmann,
CIO Bartscher:
Übersicht
„Ich nutze die Zeit zwischen den Jahren für einen Kurzurlaub im Taunus und entfliehe dem Feiertagsstress. Beim Blick von oben auf das turbulente Treiben in der Metropolregion Rhein-Main, werde ich dann über Sinn und Unsinn von guten Vorsätzen in geselliger Runde diskutieren.“
Holger Rommel
Leiter IT und Organisation von Gries Deco, muss zwischen den Jahren ...
... leider arbeiten,
... „da wir in diesem Jahr zu viele neuen Prozesse und Organisationstrukturen ins Unternehmen eingeführt haben, die einer besonderen Sorgfalt bedürfen. Ansonsten werde ich die Feiertage ruhig in der Familie verbringen.“
Rainer Janßen
CIO Munich Re, schrieb uns:
Wandern
„Wie jedes Jahr verbringen wir einige Wandertage mit meinem behinderten Sohn, der in einem Wohnheim für Menschen mit Autismus lebt, in Bad Aibling.“
Erich Pfeifer
Direktor Informationstechnologie uk it Köln Bonn | Standort Bonn...
Feste feiern
führt seine Frau in den Ballsaal des Grand Elysée Hamburg aus.
Markus Bentele,
Corporate Chief Information Officer bei Rheinmetall, will ...
Vor-Denken
... nette Stunden mit Familie und Freunden verbringen, mindestens jeden zweiten Tag 10-15 km joggen; zwei bis drei Bücher lesen sowie Strategien und Visionen für die Herausforderungen des Jahres 2012 entwickeln beziehungsweise fortschreiben.
Matthias Moritz,
CIO Bayer HealthCare, plant ...
ALLES
„ ... eine Mischung aus allem. Es wird gelesen, entspannt und musiziert, allerdings werden mich meine beiden größeren System-Go-Lives am 19.Dezember 2011 und am 2. Januar 2012 sicher auch beschäftigen.“
Gerald Höhne,
CIO bei SMA Solar will zwischen den Jahren...
Genießen
... kochen, laufen, lesen und sich um die Familie kümmern.
Bodo Deutschmann,
CIO Eissmann Automotive:
Winterflucht
„Meine Frau und ich werden 2011 geruhsam ausklingen lassen. In einer Therme entspannen, Sauna genießen und gemeinsam Shopping machen. Ist dieses Jahr alles zu kurz gekommen.“

Wenn Sie in Ihrem Leben die Weichen neu stellen möchten, dann entwerfen Sie zunächst eine Lebensvision für sich. Zwischen Tür und Angel oder zwei Terminen geht das nicht. Ziehen Sie sich dafür von der Alltagshektik zurück und überlegen Sie sich: Was gefällt mir gut und was weniger gut in meinem Leben? Bringen Sie das zu Papier.

Stellen Sie sich Ihre Zukunft bildhaft vor

Beraterin Sabine Prohaska empfiehlt: "Malen Sie sich ihre Zukunft bildhaft aus."
Foto: seminar consult prohaska

Danach sollten Sie überlegen: Wie sieht mein künftiges Leben aus? Malen Sie es sich bildhaft aus. Überlegen Sie sich zum Beispiel, wie Sie leben: Alleine oder mit einem Partner? Mit Kindern oder ohne? Stellen Sie sich auch vor, was Sie arbeiten und wie sich Ihr Alltag gestaltet. Stellen Sie sich all diese Dinge ganz plastisch vor - so dass Sie regelrecht spüren, wie sich Ihr künftiges Leben anfühlt. Zum Beispiel wie es ist, wenn Sie abends nach Hause kommen. Denn nur wenn Sie das, was Ihr künftiges Leben ausmacht - mit allen Vor- und Nachteilen - vorab schon emotional durchleben, können Sie wirklich für sich entscheiden: "Ja, das will ich". Diese Klarheit ist notwendig, damit Sie all Ihre Energie auf das Erreichen Ihrer Ziele konzentrieren können.

Haben Sie eine Vision von Ihrem künftigen Leben, dann überlegen Sie sich: Wie erreiche ich diese Ziele? Notieren Sie die Maßnahmen, die Sie ergreifen werden, ebenfalls auf einem Blatt Papier. Danach können Sie damit beginnen, Ihre Vision zu realisieren. Doch seien Sie gewarnt: Es wird Ihnen im Alltag nicht immer leicht fallen, Ihrem neuen Lebensweg zu folgen. Denn dazu müssen Sie auch Denk- und Verhaltensgewohnheiten aufgeben. Das fällt fast allen Menschen schwer. Denn in der Regel ist es verlockender, sich abends nach der Arbeit aufs Sofa zu legen statt zum Beispiel noch eine Fortbildung zu besuchen. Ihren "inneren Schweinehund" können Sie nur überwinden, indem Sie Ihre spontanen Wünsche und Bedürfnisse kritisch hinterfragen und die Kraft haben, zu ihnen "Nein" zu sagen.

Schaffen Sie Erinnerungsanker

Wenn Sie merken "Ich werde schwach", dann erinnern Sie sich an Ihre Vision - und an die guten Gefühle, die damit verbunden sind. Je häufiger Sie so Kraft tanken, desto besser funktioniert es. Vielleicht hilft Ihnen auch folgender Tipp, die positiven Gefühle abzurufen: Koppeln Sie das Erinnern mit einer bestimmten Handlung. Zum Beispiel mit dem Anfassen Ihrer Nase. Wenn Sie dies regelmäßig wiederholen, werden Sie mit der Zeit feststellen: Die positiven Gedanken und die Energien, stellen sich, wenn Sie Ihre Nase berühren, fast von selbst ein.

barack obama
Yes, I can
Der Wahlkampf von Barack Obama hat gezeigt, welche magische Kraft von Personen ausgeht, die ein klares Ziel vor Augen haben und überzeugt sind. (Foto: www.barackobama.com)
Berge versetzen ...
können Menschen, die an sich glauben und die es schaffen, eine mentale Kraft in sich wachzurufen. (Foto: Fotolia/Helena)
Wissen, was wichtig ist
Um diese mentale Kraft zu entfalten, müssen wir wissen, was uns wichtig ist. Nur wenn wir eine Vision von unserem künftigen Leben haben, können wir diese auch realisieren. (Foto: Fotolia/Douglas Freer)
Nehmen Sie sich Zeit, Stift und Papier
Schreiben Sie auf, was Ihnen gut und was Ihnen weniger gut in Ihrem Leben gefällt. Danach sollten Sie überlegen: Wie soll mein künftiges Leben aussehen? (Foto: Fotolia/mpixs)
Malen Sie sich Ihr künftiges Leben aus
Überlegen Sie sich, ob sie alleine, mit einem Partner oder mit Kindern leben wollen und was und wo Sie arbeiten. Stellen Sie sich diese Dinge so plastisch vor, dass Sie spüren, wie Sie sich fühlen, wenn Sie Ihre Kinder mit lautem Hallo begrüßen. Dann können Sie entscheiden "Ja, das will ich" und Ihre Energie auf das Realisieren Ihrer Vision konzentrieren. (Foto: Fotolia/Monkey Business)
Wärme erzeugen
Erinnern Sie sich in schwachen Momenten an Ihre Vision und rufen Sie erneut die warmen Gefühle in sich wach, die mit ihrer Realisierung verbunden sind. Je häufiger Sie dies tun, um so schneller steigen die gewünschten Gefühle in Ihnen empor. (Foto: Fotolia/photoGrapHie)
Mentale Fitness ist auch eine Frage der körperlichen Verfassung
In der Hochphase des Wahlkampfes spielte der künftige US-Präsident Barack Obama zwei bis drei Mal pro Woche Basketball. Er absolvierte zudem allmorgendlich sein gewohntes Fitness-Programm. (Foto: Fotolia/Mariano Pozo Ruiz)
Vorsicht Hamsterrad
Jeder braucht im Alltag Oasen der Entspannung, um neue Energie zu tanken. Denn wer sich nur wie ein Hamster im Laufrad dreht, ist zwar ständig in Bewegung, er kommt aber seinem Ziel nicht näher. Im Gegenteil. Er verliert das Ziel aus den Augen und fällt erschöpft aus dem Hamsterrad. (Foto: Fotolia/Geza Farkas)

Auch folgende Mentalübung kann helfen: Wenn ein Schwach-Werden droht, können Sie sich vorstellen, Sie hätten eine geladene "Kraft-Batterie". Nehmen sie diese gedanklich in beide Hände. Und stellen Sie sich vor, wie von dort die Energie, die Sie zum Erreichen Ihrer Ziele brauchen, zunächst in Ihre Arme und dann in Ihren restlichen Körper fließt.

Belohnen Sie sich

Bauen Sie zudem "Kraft-Tankstellen" in Ihren Alltag ein. Dies können sehr verschiedene Elemente sein. Zum Beispiel Belohnungen. Haben Sie etwas getan, was Sie Ihrer Vision einen Schritt näher gebracht hat? Beispielsweise für Ihre Fortbildung gelernt statt zu faulenzen? Dann gönnen Sie sich ein Glas Wein oder ein Stück Schokolade.

Auch negative Erinnerungen können Kraft geben. Ein Beispiel: Angenommen Sie möchten mit dem Rauchen aufhören. Doch plötzlich überkommt Sie ein scheinbar unüberwindbares Bedürfnis zu rauchen. Greifen Sie dann zum Beispiel nach einem vorbereiteten Säckchen mit alten Zigarettenkippen und riechen Sie daran. Der Geruch von kaltem Rauch, verknüpft mit allen negativen, damit verbundenen Assoziationen, half schon vielen Ex-Rauchern, die Lust auf eine Zigarette zu überwinden.

Wie fit Sie mental sind, hängt auch von Ihrer körperlichen Verfassung ab. Deshalb achten viele Top-Manager darauf, dass sie auch in absoluten Hochdruckphasen zwei, drei Mal pro Woche Sport treiben. Auch ihr morgendliches Fitness-Programm behalten sie bei. Nicht nur um körperlich fit zu sein, sondern auch, um im stressigen Alltag "Oasen" zu haben. Denn wer sich wie ein Hamster im Laufrad dreht, ist zwar ständig in Bewegung, er kommt aber seinem Ziel nicht näher. Im Gegenteil! Er verliert es irgendwann aus den Augen. Deshalb sollten in Ihrem Leben auf Phasen der Anspannung stets Phasen der Entspannung folgen - so erreichen Sie schneller Ihre Lebensziele.