Logitech: Neues Rekordjahr abgeschlossen

Mit der PC-Maus hoch hinaus

23.04.2004
MÜNCHEN (CW) - Der Peripheriekonzern Logitech konnte im vergangenen Geschäftsjahr (Ende: 31. März) erneut die Resultate des Vorjahres übertreffen - trotz einer Gewinnwarnung nach dem ersten Fiskalquartal Mitte 2003.

Die schlechten Nachrichten vom Juli des Vorjahres sind inzwischen vergessen - Logitech konnte die finanzielle Schwächephase kompensieren und an der Börse den damals drastischen Kursverfall von 30 Prozent wettmachen. Das sechste Rekordjahr in Folge brachte dem Unternehmen insgesamt einen Umsatz von 1,27 Milliarden Dollar ein, 15 Prozent mehr als zuvor. Der Betriebsgewinn kletterte um 17 Prozent auf 146 Millionen Dollar, das Nettoergebnis legte um 34 Prozent auf 132 Millionen Dollar zu. Zudem konnte der Konzern seine 500-millionste Maus verkaufen.

Logitechs Deutschland-Chef Gregor Bieler zeigte sich erfreut über die Zahlen, zumal sie in einem "bewegten Jahr" mit schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erzielt wurden. Ein Grund für die positive Entwicklung sei die Entwicklung des Geschäfts als Lohnfertiger (OEM) gewesen, etwa für Sony. Weltweit setzte das Unternehmen zuletzt rund 80 Prozent im Einzelhandel um, die restlichen 20 Prozent stammten aus OEM-Verträgen. Dabei haben sich die Anteile leicht in Richtung OEM verschoben, was Bieler vornehmlich mit dem Erfolg der "Eye-Toy"-Kameraprodukte erklärt, die für Sonys Spielekonsole "Playstation 2" hergestellt werden. Das Trendgerät sorgte für einen Umsatzschub, mit dessen Volumen niemand habe rechnen können.

Da die Company inzwischen sehr breit aufgestellt sei, plane Logitech im laufenden Jahr laut Bieler Innovationen vor allem im Kerngeschäft (Mäuse, Taststuren oder Web-Cams). Komplett neue Produktlinien werde es nicht geben. Mit einem Aktienrückkaufprogramm von bis zu 250 Millionen Schweizer Franken will der Konzern, so Bieler, "die Basis stärken", um das Vertrauen ins eigene Unternehmen zu dokumentieren. Die Papiere könnten indes für viele Zwecke eingesetzt werden, etwa für Akquisitionen. In Betracht kämen aber nur Einkäufe, mit denen sich die für einen Hardwarehersteller "außergewöhnliche" Umsatzrendite von über zehn Prozent halten ließe.

Der Start in das neue Fiskaljahr sei gut verlaufen, berichtete Bieler, der sich optimistisch zeigte, die "hoch gesteckten Ziele" zu erreichen. Für das laufende Jahr kalkuliert das schweizerisch-kalifornische Unternehmen mit einem Anstieg der Einnahmen um zehn Prozent sowie einem Wachstum des Betriebsergebnisses um 15 Prozent. "Unser Gewinn soll weiterhin schneller wachsen als der Umsatz", so der Deutschland-Chef. (ajf)