Miet- oder Kaufsoftware - welches Betriebsmodell passt zum Mittelstand?

07.09.2006 von Joachim Hackmann
Jede Entscheidung über den Einsatz bestimmter Techniken wird auch unter finanziellen Gesichtspunkten getroffen. Das betrifft insbesondere die Frage nach dem Betriebsmodell für Software.

Im Markt für betriebswirtschaftliche Standardsoftware sind Mietapplikationen zu einer ernsthaften Alternative zu den Kaufausführungen der etablierten Hersteller geworden. On-demand-Applikationen, die Anwender gegen eine monatliche Gebühr je nach Bedarf nutzen dürfen, werden von den Anbietern vor allem als Lösungen für mittelständische Kunden positioniert. James E. McGowan hat die beiden Betriebsmodelle in einem Artikel in der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" gegenüber gestellt. McGowan ist President und CEO von Everest Software, einem Haus, das sowohl On-demand- als auch On-premise-Software (Kaufsoftware) vertreibt.

On-demand-Software

Applikationen aus der Steckdose: Kaum Startinvestitionen aber weniger zuverlässig.

Dieses Modell bietet kleinen und mittelständischen Firmen einige Vorteile. Es wird als Investment mit relativ niedrigem Risiko erachtet, weil die Einstiegskosten gering sind; die vorhandene IT des Anwenderunternehmens unterliegt keinen besonderen Anforderungen; die Lösung ist schnell eingeführt und die Applikationen lassen sich von jedem auch entfernten Arbeitsplatz aus aufrufen und nutzen.

On-premise-Software

Applikationen aus dem eigenen Rechenzentrum: Individuell integrierbar aber anfangs sehr teuer.

On-demand ist nicht notwendigerweise die richtige Wahl für jeden kleinen oder mittelständischen Betrieb. Es gibt einige Gesichtspunkte, die für den Kauf einer Applikation sprechen. On-premise-Software ist nach drei bis fünf Jahren günstiger zu betreiben, überlässt dem Anwender die Kontrolle, bietet tief greifende Funktionen, schnelleren Zugriff und bessere Ausbaumöglichkeiten.