Entscheidungen teilweise revidiert

Microsofts Einschränkungen beim Cloud-Speicher OneDrive bringen Kunden auf die Palme

14.12.2015 von Heinrich Vaske
Microsoft hat sich bei Nutzern des Cloud-Speichers OneDrive für die Art und Weise entschuldigt, in der ihnen im vergangenen Monat der kostenlose Cloud-Speicher streitig gemacht wurde. Kunden bekommen weiter 15 GB Speicher kostenlos, wenn sie sich bis Ende Januar melden.

Microsoft hatte in einem Blogpost am 2. November 2015 folgende Änderungen bei seinen Consumer-Cloud-Diensten - zum Nachteil der Kunden - mitgeteilt:

Jede Menge Ärger mit OneDrive-Kunden

Auf change.org haben OneDrive-Nutzer eine Petition gestartet, um Microsoft zum Einlenken zu bewegen.

Nachdem eine Welle des Protests über Microsoft einschlug, ist sich das Management nun offenbar im Klaren darüber, dass Veränderungen bei Cloud-Diensten ein sensibles Thema sind, zumal die Kunden ihre Abhängigkeit vom Anbieter hier überdeutlich zu spüren bekommen. "Wir entschuldigen uns aufrichtig für den Ärger, den diese Entscheidung verursacht hat, und für die Art und Weise, wie wir kommuniziert haben", schreibt Douglas Pearce, einer der Group Program Manager für OneDrive.

Bestandskunden, die in den Genuss von 15 GB kostenlosem OneDrive-Speicher und 15 GB für ihre Fotosammlung gekommen sind, dürfen ihren Speicher nun behalten - vorausgesetzt, sie beantragen dies mit einem Opt-in-Klick auf einer Microsoft-Website. Für Neukunden gilt diese Regelung nicht.

Kollektivstrafe für OneDrive-Kunden?

Microsoft hatte seine Entscheidung, den Speicher für Office-365-Kunden zu begrenzen, damit begründet, dass es "eine kleine Anzahl Kunden" gebe, die Backups für eine Vielzahl von PCs im Netz vornähmen und dort zudem ganze Filmsammlungen ablegten. Es habe Fälle gegeben, in denen Nutzer 75 TB belegten - 14.000 Mal so viel wie ein Durchschnittskunde. Über 70.0000 Kunden beschwerten sich daraufhin im OneDrive-User-Forum und fragten, warum Microsoft die Masse der Nutzer bestrafe, wenn doch nur einige wenige über die Stränge schlügen. In einer Petition auf Change.org wurde Microsoft aufgefordert, die Änderungen beim kostenlosen OneDrive-Speicher wieder zurückzunehmen.

Nachdem es Proteste hagelte, entschuldigte sich Microsoft-Manager Douglas Pearce.

Obwohl Microsoft hier nun tatsächlich Zugeständnisse macht, werden andere Änderungen nicht revidiert. Unbegrenzten Speicher für private Office-365-Nutzer wird es nicht mehr geben, das Limit wird Anfang 2016 auf 1TB festgelegt. Immerhin bekommen Anwender, die heute mehr als 1TB Daten in Microsofts Online-Speicher verwalten, ein Jahr Zeit um aufzuräumen beziehungsweise Kapazitäten zuzukaufen. Danach wird Microsoft die entsprechenden Accounts sperren und schließlich auch löschen, sofern die Kunden nicht reagieren.

Alternativen: GoogleDrive, iCloud, Amazon Cloud Drive

Wer mit Microsofts Cloud-Konditionen nicht einverstanden ist, kann sich jederzeit umorientieren, wenngleich auch bei den Wettbewerbern der Online-Speicher seinen Preis hat: