Warum sich das Upgrade lohnt

Meta Quest 3 im Test

21.10.2023 von Dennis  Steimels und Jim Martin
Die Meta Quest 3 ist das beste Standalone-VR-Headset für die meisten Nutzer – die Kameras für Augmented Reality und die höher aufgelöste Grafik machen einen großen Unterschied.
Foto: Jim Martin / Foundry

Auf einen Blick

Pro

  • Mixed Reality macht großen Spaß

  • Ein großer Schritt nach vorn bei der Grafikqualität

  • Viel günstiger als die Apple Vision Pro

Kontra

  • Noch nicht viele Mixed-Reality-Titel…

  • Nicht so günstig wie die Quest 2

  • Video-Passthrough könnte besser sein

Fazit

Mit der verbesserten Grafikqualität und den zusätzlichen Mixed-Reality-Titeln rechtfertigt die Meta Quest 3 ihren höheren Preis. Es gibt sogar genug, um Quest 2-Besitzern ein Upgrade zu empfehlen.

Wenn Sie die Ankündigung von Apples Vision Pro Anfang des Jahres verpasst haben, wissen Sie vielleicht noch nichts von der Entwicklung in Richtung Mixed Reality. Im Grunde ist es ein anderer Name für Augmented Reality, also das Projizieren von virtuellen Dingen in Ihre reale Umgebung.

Das kann alles sein, von einem virtuellen Bildschirm, auf dem ein Video abgespielt wird, bis zu einer Topfpflanze in der Ecke des Zimmers. Das ist eigentlich egal: Wichtig ist nur, dass Sie sowohl Ihre reale Umgebung als auch Elemente einer virtuellen Umgebung gleichzeitig sehen können.

Mixed Reality ist an sich nicht einmal neu. Microsoft hat Windows Mixed Reality bereits vor sechs Jahren auf den Markt gebracht. Und es gab schon eine Reihe von Mixed-Reality-VR-Headsets, die man an einen entsprechend leistungsstarken PC oder Laptop anschließen konnte.

Die Meta Quest 3 mag wie eine bloße Weiterentwicklung der Quest und Quest 2 klingen, aber das würde ihr nicht gerecht werden. Die Quest 3 ist eine echte Neuerung, weil sie Mixed Reality unterstützt.

Während die Quest 2 und die erste Quest mit niedrig auflösenden Kameras ausgestattet waren, die eine körnige, monochrome Darstellung des Raums lieferten, erzeugen die viel höher auflösenden Farbkameras der Quest 3 eine fast lebensechte Darstellung, in der Sie herumlaufen und mit Dingen interagieren können. So, als ob Sie das Headset gar nicht tragen würden.

Zumindest fast - denn perfekt ist es nicht: Dafür wackelt das Bild zu stark, wenn man sich bewegt, was zu einem mulmigen Gefühl führen kann. Außerdem wird die Qualität schnell körnig, wenn der Raum nicht hell genug ist. Man benötigt wirklich viel Licht, damit der Video-Passthrough optimal aussieht.

Die Quest 3 ist zwar schlanker, aber immer noch ziemlich schwer, und das Headset wird nach einer Weile unbequem. Der Kopfbügel muss fest sitzen, damit die Linsen nicht verrutschen. Der Druck auf meine Wangenknochen war mir etwas zu hoch. Nachdem ich die optionale Silikon-Gesichtsabdeckung zusammen mit dem Elite-Band ausprobiert habe, würde ich empfehlen, beide Upgrades vorzunehmen, wenn Sie die Standard-Quest 3 unbequem finden.

Glücklicherweise macht der Sprung in der Grafikqualität zusammen mit der Mixed Reality die Nachteile der Quest 3 mehr als wett und rechtfertigt den Preisanstieg gegenüber der Quest 2. Die neue Version kostet zum Start rund 550 Euro.

Merkmale und Design

Die auffälligste Änderung gegenüber der Quest 2 sind die drei pillenförmigen Vorsprünge auf der Vorderseite der Quest 3. Diese beherbergen die Kameras und einen Tiefensensor, die zusammen für Mixed Reality nötig sind.

Foto: Jim Martin / Foundry

Die Vorderseite des Geräts ist jetzt 40 Prozent schlanker, was laut Meta die Gewichtsverteilung auf dem Kopf verbessert. Auch das Stoffband wurde leicht umgestaltet, mit einem Y-förmigen Teil auf der Rückseite.

Es ist immer noch zu groß für Menschen mit kleinen Köpfen, und der mittlere Riemen hat weiterhin nicht genug Verstellmöglichkeiten, um für Menschen mit zierlichen Proportionen geeignet zu sein.

"Normale" bis große Köpfe haben hingegen keine Probleme. Sie können den Riemen entweder durch Metas eigenen Elite-Riemen oder einen Ersatzriemen ersetzen, wenn Sie wirklich nicht damit zurechtkommen.

Die Vorderseite des Geräts ist jetzt 40 Prozent schlanker, was laut Meta die Gewichtsverteilung auf dem Kopf verbessert. Auch das Stoffband wurde leicht umgestaltet, mit einem Y-förmigen Teil auf der Rückseite.

Es ist immer noch zu groß für Menschen mit kleinen Köpfen, und der mittlere Riemen hat weiterhin nicht genug Verstellmöglichkeiten, um für Menschen mit zierlichen Proportionen geeignet zu sein.

"Normale" bis große Köpfe haben hingegen keine Probleme. Sie können den Riemen entweder durch Metas eigenen Elite-Riemen oder einen Ersatzriemen ersetzen, wenn Sie wirklich nicht damit zurechtkommen.

Mein Hauptkritikpunkt ist, dass es zu schwierig ist, die genaue Passform einzustellen, wenn Sie es einmal angelegt haben. Und genau hier kommt das Elite-Band zum Einsatz, das dieses Problem mit dem Einstellrad auf der Rückseite angeht.

Foto: Jim Martin / Foundry

Nebenbei bemerkt: Die orangefarbenen und blauen Bänder und Gesichtsabdeckungen, die Sie auf einigen der Fotos sehen, sind Zubehör: Sie können diese nicht mit auswählen, wenn Sie eine Quest 3 kaufen.

Die gute Nachricht ist, dass das IPD-Rad wieder mit dabei ist. Das bedeutet, dass Sie den Augenabstand einstellen können, während Sie die Quest 3 tragen - und zwar von 53 bis 75 Millimeter. Das ist zumindest die offizielle Angabe. Der tatsächliche Bereich liegt bei 58-70 Millimeter, wie auf dem Bildschirm angezeigt wird.

Foto: Jim Martin / Foundry

Meta gibt an, dass die 58-mm-Einstellung für Menschen mit einer IPD von 53 bis 63 Millimeter und die 70-mm-Einstellung für Menschen mit einem Pupillenabstand von 65 bis 75 Millimeter geeignet ist. Dieser Einstellbereich scheint für alle Tester bisher in Ordnung zu sein.

Als Brillenträger schätzte ich besonders die Möglichkeit, den Abstand der Gläser zum Gesicht einstellen zu können, ohne dass ein spezieller Einsatz eingefügt und dann entfernt werden muss, wenn jemand anderes das Headset benutzt. Mit den Knöpfen auf beiden Seiten lassen sich vier verschiedene Einstellungen vornehmen. Sie sind allerdings etwas fummelig und müssen einzeln eingestellt werden.

Foto: Jim Martin / Foundry

Die Lautsprecher sind in den Bügel integriert, die Qualität ist gut. Da es sich nicht um echte Kopfhörer handelt, kann man immer noch hören, was um einen herum passiert: In manchen Situationen ist das großartig, aber in anderen stört es die Immersion. Es gibt auch nicht viel Bass, aber räumliches Audio funktioniert trotzdem ordentlich.

Die gute Nachricht ist, dass es immer noch einen 3,5-mm-Klinkenanschluss gibt, an den Sie Ihre eigenen Kopfhörer anschließen können, wenn Sie eine bessere Qualität und totales Eintauchen in die virtuelle Realität wünschen.

Sie können auch Bluetooth-Kopfhörer koppeln. Stellen Sie in diesem Fall sicher, dass Sie VR-spezifische Kopfhörer verwenden, um eine Audioverzögerung zu vermeiden, die das Erlebnis ebenfalls ruinieren könnte.

Die letzte physische Steuerung ist eine Lautstärkewippe auf der Unterseite des Headsets an der Vorderseite.

Foto: Jim Martin / Foundry

Die Controller der Quest 3 sind kompakter als zuvor, da sie keine Tracking-Ringe an der Oberseite haben. Das Headset kann die Controller natürlich immer noch verfolgen, aber der wirkliche Vorteil ist, dass sie nicht aneinander stoßen, wenn Sie Ihre Hände überkreuzen oder sie nah aneinander bringen.

Sie werden jeweils mit einer einzigen AA-Batterie betrieben: Schade, dass Meta sie nicht wiederaufladbar gemacht hat. Sie können auf die Quest Touch Pro Controller aufrüsten, die unter anderem auch wiederaufladbar sind, doch die Lebensdauer der Batterien ist viel kürzer als die der regulären Quest 3 Controller.

Wenn Sie möchten, können Sie die Controller auch ganz weglassen und die Quest 3 Ihre Hände tracken lassen. Das funktioniert am zuverlässigsten in einem hell beleuchteten Raum, in dem es einen guten Kontrast zwischen Ihren Händen und den Wänden und dem Boden gibt.

Die Handverfolgung wurde beim Quest 3 verbessert, sodass Sie jetzt auch mit den Fingern interagieren können. Das setzt natürlich voraus, dass die App, das Spiel oder was auch immer Sie gerade tun, dies unterstützt. Es dauert eine Weile, bis man sich daran gewöhnt hat, virtuelle Dinge mit den Händen zu steuern. Wenn man sich mal daran gewöhnt hat, fühlt es sich ganz natürlich an.

Sobald Sie die Handsteuerung in den Einstellungen aktiviert haben, tippen Sie die Controller zweimal leicht an, um in den Handsteuerungsmodus zu wechseln. Mit Ihren Händen können Sie ein Schnellmenü aufrufen, indem Sie Daumen und Zeigefinger berühren. Sie können Listen mit Symbolen durchstreichen und Dinge auswählen, indem Sie sie anstupsen oder Daumen und Finger zusammenkneifen, wenn die Steuerelemente zu weit entfernt sind, um sie zu "berühren".

Meta verbessert die Geschwindigkeit, mit der die Sensoren die Handsteuerung erkennen, wodurch die Quest 3 zu einer guten Controller-Alternative wird und Sie sogar schnellere Spiele ohne Verzögerung zocken können. Leider unterstützen viele Titel die Handsteuerung (noch) nicht, sodass Sie für Spiele wie Beat Saber und neuere Spiele wie Les Mills Body Combat weiterhin Controller verwenden müssen.

inige Titel, wie Xponential+, sind ausschließlich handgesteuert. Diese Workout-App funktioniert in der Mixed Reality. Sie sehen den virtuellen Trainer in Ihrem realen Wohnzimmer und können ihn an einer beliebigen Stelle im Raum platzieren.

Eine weitere praktische Funktion: Durch doppeltes Tippen auf die Seite des Stirnbands wechseln Sie zwischen vollständiger virtueller Realität und "Passthrough". Das bedeutet, dass Sie die Quest 3 nicht abnehmen müssen, wenn Sie mal eine Pause benötigen oder jemand kurz Ihre Aufmerksamkeit braucht.

Raum-Scan

Eine weitere Funktion, die durch den Tiefensensor des Quest 3 ermöglicht wird, ist der automatische Raum-Scan und die Erkennung von Wänden und Möbelstücken. So verstehen Mixed-Reality-Apps, was wo ist, sodass Zombies in "The Cabin" durch Ihre Fenster klettern und Monster sich hinter Ihrem Sofa verstecken können.

Das alles dauert weniger als eine Minute. Schade ist, dass die Quest nicht mehrere Räume speichern kann. Wenn man in einen neuen Raum wechselt, wird der alte gelöscht. Das ist ein echtes Ärgernis, wenn man sich die Mühe macht und manuell um jeden Tisch, jedes Sofa und jedes Regal herumzeichnet, um eine möglichst genaue Mixed Reality zu erhalten. Hoffentlich wird Meta dieses Problem in einem zukünftigen Update beheben.

Das andere Problem ist, dass es nur in rechteckigen Räumen mit flachen Decken zuverlässig funktioniert. Das ist bei vielen Nutzer zwar der Fall, aber wenn Sie hier eine Ausnahme bilden, dann ruiniert es die Immersion, wenn Monster durch eine nicht vorhandene Decke oder Wand eindringen.

Leistung

Die Quest 3 macht einen gewaltigen Sprung bezüglich Grafikqualität. Wenn es Ihr erstes VR-Headset ist, werden Sie nicht erkennen, wie groß die Verbesserung ist. Die Auflösung ist zwar keine 30 Prozent besser als bei der Quest 2, trotzdem ist alles merklich schärfer und Text ist viel besser lesbar.

Und wenn Sie von der ersten Quest kommen, ist das eine ganz andere Liga. Wo Details verschwommen und undeutlich waren, sind sie bei der Quest 3 klar und präzise.

Jedes Auge sieht eine Auflösung von 2064 x 2208 Pixeln, bei der Quest 2 sind es 1832 x 1900 Pixel. Die erste Quest hatte eine Auflösung von 1440 x 1600 Pixeln pro Auge und war auf eine Bildwiederholrate von 72 Hertz beschränkt. Die Quest 3 bietet eine Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hertz, obwohl es sich wie bei der Quest 2 noch in der "experimentellen" Phase befindet und die Unterstützung von Anwendungen erfordert.

Foto: Jim Martin / Foundry

Auflösung und Bildwiederholrate sind nur ein kleiner Teil des großen Ganzen. Mit einem Sichtfeld, das etwa 15 Prozent größer ist als das der Quest 2, können Sie mit dem neuesten Headset von Meta mehr von Ihrer Umgebung sehen. Es fühlt sich natürlicher an und ich habe kaum bemerkt, dass meine periphere Sicht eingeschränkt war, was bei der ursprünglichen Quest (und die erste Oculus Rift) ziemlich häufig vorkam.

Als Motor dient der Snapdragon XR2 Gen 2 Prozessor von Qualcomm. Er verfügt über eine neue GPU, die doppelt so leistungsfähig ist wie die GPU der Quest 2. Es liegt auf der Hand, dass höher auflösende Bildschirme und höhere Bildwiederholraten mehr Rechenleistung benötigen. Doch das ist nicht alles, wofür die zusätzliche Leistung nützlich ist.

Sie wird auch für das farbige, hochauflösende Passthrough-Bild benötigt, das Mixed Reality möglich macht und auch in einer viel besseren Grafikqualität resultiert.

Foto: Jim Martin / Foundry

In einer speziell vorbereiteten Demo konnte ich per Knopfdruck auf dem Controller zwischen der Grafik der Quest 3 und einer Emulation der Quest 2 wechseln. Liebe Leser, was soll ich sagen… der Unterschied war wie Tag und Nacht.

Um es einfach auszudrücken, die Grafikqualität der Quest 3 lässt die virtuellen Objekte der Quest 2 flach und unrealistisch aussehen. Bei der Quest 3 sind sie viel detaillierter mit dynamischer Beleuchtung und Schatten, verbesserter Texturqualität und vielem mehr. Diese Optimierungen machen einen großen Unterschied in "verbesserten" Titeln wie Red Matter 2 aus.

Entwickler müssen für die Quest 3 nichts tun, um ihre Anwendungen mit der höheren Auflösung zu rendern. Sie müssen sie aber updaten, um Dinge wie die dynamische Beleuchtung zu nutzen.

Obwohl das Headset nur 2 GB mehr RAM als die Quest 2 bietet, scheint dies keine Einschränkung für die Quest 3 zu bedeuten. Zumindest bei den Spielen und Apps, die ich ausprobiert habe. Die Ladezeiten waren im Allgemeinen akzeptabel und lagen in den meisten Fällen nur bei ein paar Sekunden.

Foto: Jim Martin / Foundry

Gegenwärtig gibt es nicht sehr viele Mixed-Reality-Spiele. Meta versprach 50 bei der Markteinführung. Einige von den bereits verfügbaren Anwendungen sind Quest Pro-Apps für den geschäftlichen Einsatz, die für Verbraucher nicht interessant sind.

Es ist wahrscheinlich eine Henne-Ei-Situation, in der die Entwickler warten, bis die Hardware bei den Nutzern ist, bevor sie Geld ausgeben, um bestehende Titel für Mixed Reality zu aktualisieren oder neue zu entwickeln. Entweder das, oder sie sind einfach zu spät dran. Es spielt keine große Rolle: Tatsache ist, dass es nur eine Handvoll Spiele (einschließlich Demos wie First Encounters) gibt, die MR unterstützen.

Komfort und Akkulaufzeit

Es ist wichtig, eines der größten Probleme von VR anzusprechen: Komfort. Ich habe bereits über den physischen Aspekt gesprochen, aber es gibt auch die Tatsache, dass VR bei manchen Menschen Übelkeit hervorruft.

Daran ändert auch die Quest 3 nichts: Das Problem ist die Diskrepanz zwischen dem, was Ihre Augen sehen, und dem, was Ihr Körper fühlt. Deshalb ist es eine schreckliche Idee, eine Achterbahn-App oder ein Achterbahn-Video für die erste Erfahrung zu wählen.

Apps und Spiele sind im Store gekennzeichnet, damit Sie wissen, ob sie "angenehm" sind oder nicht. Bei Mixed-Reality-Apps ist der Komfort in der Regel viel besser, weil man den Raum sehen kann, in dem man sich befindet. Und der bewegt sich nicht.

Foto: Jim Martin / Foundry

Man kann sich in dem Raum bewegen, ohne dass einem übel wird. Das Problem ist, wie bereits erwähnt, die Qualität des Passthrough-Videos. Es ist beeindruckend, dass sich alles an der "richtigen" Stelle befindet: Sie können Ihren Kaffee in die Hand nehmen und trinken und Möbeln ausweichen, genau wie Sie es tun würden, wenn Sie kein Headset tragen würden.

Das Problem ist, dass das Video manchmal ruckelt und stottert oder sich verbiegt, verzieht und wackelt. Am schlimmsten ist es, wenn sich Objekte in der Nähe und in der Ferne der Kameras in Ihrem Blickfeld befinden. Wenn Sie sich zum Beispiel in einem Raum befinden, in dem eine Tür offen ist und Sie in einen anderen Raum sehen können, wackeln und verbiegen sich weit entfernte Objekte.

Das kann nur eine Sekunde oder sogar nur einen Bruchteil einer Sekunde der Fall sein, aber es reicht aus, um ein mulmiges Gefühl auszulösen. Mein Rat ist, nicht in der Wohnung herumzulaufen und eher an einem Ort zu bleiben. Am besten in einem Raum mit geschlossenen Türen.

Foto: Jim Martin / Foundry

Wenn Sie Videos in der Mixed Reality ansehen möchten, benötigen Sie entweder eine App, die dies unterstützt, oder Sie verwenden den integrierten Browser und rufen eine Website wie Youtube auf. Ich habe festgestellt, dass die Netflix-App noch nicht für die Quest 3 aktualisiert wurde und immer noch die Quest 2-Controller anzeigt. Hoffentlich wird Netflix die App aktualisieren, damit sie MR unterstützt.

Die verbesserte Auflösung macht das Anschauen von Videos viel angenehmer: Im Vollbildmodus erscheinen sie wie ein riesiges gebogenes Display vor einem. Ich würde mir keinen Film ansehen, weil die Quest 3 einfach nicht komfortabel genug dafür ist.

Die Akkulaufzeit sollte mit etwa 2,5 Stunden für die meisten Filme ausreichend sein. Die genaue Akkulaufzeit hängt davon ab, was man mit dem Headset macht. Meine Erfahrung zeigt, dass die Laufzeit mit den Angaben von Meta übereinstimmt.

Ein 18-W-USB-C-Ladegerät ist in der Box enthalten. Doch von "schnellem Laden" kann hier kaum die Rede sein. Es dauert nämlich rund zwei Stunden, bis dann Headset vollständig geladen ist.

Preis und Verfügbarkeit

Die Meta Quest 3 ist in zwei Speichervarianten verfügbar: Die 128-GB-Version kostet 549,99 Euro UVP. Für 512 GB zahlen Sie 699,99 Euro UVP.

Die meisten Nutzer sollten mit dem 128-GB-Basismodell zurechtkommen, da es für die Installation von vielen Spielen ausreicht. Die meisten VR-Spiele sind höchstens ein paar GB groß, daher lohnt es sich wahrscheinlich nicht, knapp 700 Euro für 512 GB zu bezahlen.

Wenn es nach den Erfahrungen der Vergangenheit geht, werden Sie auch nach einem Jahr keine nennenswerten Preisnachlässe erwarten können. Die Meta Quest 3 kostet ziemlich genau 200 Euro mehr als die Quest 2. Ja, das ist ein hoher Aufpreis - doch wir denken, dass es diesen definitiv wert ist.

Sollte ich die Meta Quest 3 kaufen?

Ja. Die Quest 3 ist eines der am einfachsten zu empfehlenden Geräte, auch wenn Sie bereits eine Quest 2 besitzen. Ich würde sagen, dass der Qualitätssprung zwischen Quest 2 und Quest 3 mindestens genauso groß ist wie der zwischen Quest 1 und Quest 2.

Sicher, es gibt noch Raum für Verbesserungen. In einer perfekten Welt wäre die Quest 3 leichter, bequemer zu tragen und würde eine noch längere Akkulaufzeit ermöglichen. Der andere Kritikpunkt, den Meta mit ziemlicher Sicherheit bei der Quest 4 verbessern wird, ist die Auflösung und die Qualität des Passthrough-Videos. Es ist gut, aber noch nicht richtig realitätsnah.

Ähnlich verhält es sich mit der fehlenden Augensteuerung, die ich absichtlich bis zum Schluss aufgehoben habe. Das ist etwas, das man bei der Quest Pro, Apples Vision Pro und PSVR2 findet. Die Quest 3 hat diese Funktion aus mehreren Gründen nicht, aber die eigentliche Frage ist: Ist das wichtig? Soweit es mich betrifft, ist das kein Thema.

Die Vision Pro nutzt Eye-Tracking für die Steuerung und Interaktion, aber es ist verständlich, dass die viel günstigere Quest 3 stattdessen auf Controller und Hand-Tracking setzt.

Die andere Hauptanwendung ist das "Foveated Rendering", bei dem nur der Teil des Bildes, auf den man schaut, wirklich gut aussieht und in anderen Bereichen weniger Details dargestellt werden. Aber wie ich schon sagte, kann ich mich über die Grafikqualität der Quest 3 nicht beklagen.

etztlich stehen VR und Mixed Reality noch ganz am Anfang und selbst die Quest 3 ist noch weit davon entfernt, wie gut diese Technologie werden wird. Zum jetzigen Zeitpunkt, mit der aktuellen Technologie, ist die Quest 3 ziemlich bemerkenswert für ihr Geld. Wenn Sie sich das Headset leisten können, sollten Sie es sofort kaufen.

(PC-Welt)