SAP und RheinEnergie

Mehr Intelligenz für die Zähler

15.06.2011 von Martin Bayer
RheinEnergie will gemeinsam mit SAP in Köln rund 30.000 Haushalte bis Ende des Jahres mit intelligenten Verbrauchszählern ausstatten.

Bis Dezember 2011 will RheinEnergie bei seinen Kunden im Raum Köln 30.000 intelligente Verbrauchszähler, so genannte Smart Meter, installieren und diese in seine betriebswirtschaftlichen Geschäftsprozesse integrieren. Damit will das Versorgungsunternehmen nicht nur den Stromverbrauch, sondern erstmals spartenübergreifend auch den Wasser- und Gasverbrauch seiner Kunden mit den intelligenten Zählern messen. Die nötige IT-Infrastruktur dafür soll SAP mit der Softwarelösung SAP Advanced Meter Infrastructure (AMI) Integration for Utilities liefern.

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Weiter steigende Weltmarktpreise für Energierohstoffe und die aktuelle Debatte um den Atomausstieg stellen Versorger hierzulande vor neue Herausforderungen. Beispielsweise wird der Ruf nach einer schnellen Wende in der Energiepolitik immer lauter. Vor allem erneuerbare Energie soll die Versorgung nachhaltiger und auch sicherer machen. Dabei helfen soll auch der Einsatz von intelligenten Versorgungsnetzen und Verbrauchszählern.

Die Verantwortlichen der RheinEnergie AG haben bereits in den zurückliegenden Jahren an einer spartenübergreifenden intelligenten Zählertechnik entwickelt und in Pilotversuchen bereits über 2000 Zähler mit entsprechender Technik ausgestattet. Die Installation weiterer 30.000 digitaler Verbrauchzähler für Strom, Wasser und Gas und der damit verbundenen Kommunikationstechnik bedeutet für das Unternehmen nun den nächsten Schritt.

AMI erfasst Daten automatisch

Diesen Schritt begleitet SAP mit seiner Softwarelösung SAP Advanced Meter Infrastructure (AMI) Integration for Utilities. Die Anwendung sorgt für die Anbindung der technischen Infrastruktur an die betriebswirtschaftlichen Prozesse und soll den fortlaufenden Austausch von Daten zwischen den Verbrauchszählern und den angeschlossenen Backendsystemen sichern. Darüber hinaus gilt es, diese Informationen zu aggregieren und sie so für die betriebswirtschaftlichen Prozesse wie die Rechnungsstellung für Smart Meter Tarife, Kundenservice und -analyse nutzbar zu machen. Versorgungsunternehmen erhielten so die Möglichkeit, den genauen Kundenbedarf schneller und exakter zu ermitteln. Auf dieser Basis könnten dann neue, besser auf den Kunden zugeschnittene Service- und Tarifangebote gestaltet werden, heißt es in einer Mitteilung der Unternehmen. Zudem sollen es Versorger mit einer solchen IT-Infrastruktur leichter haben, sich auf neue gesetzliche Vorschriften einzustellen. Der Endkunde auf der anderen Seite habe durch die Smart Meter seinen Energieverbrauch jederzeit im Blick und könne so sein Nutzungsverhalten besser steuern und den für sein individuelles Verbrauchsverhalten günstigsten Tarif auswählen.

Roll-out startet im September 2011

Der Roll-out der Smart Meter soll ab September beginnen und bis Ende Dezember 2011 abgeschlossen sein. Zeitgleich planen die RheinEnergie-Verantwortlichen, mit Hilfe von SAP Consulting die Verbrauchszähler schrittweise in die IT-gestützten betriebswirtschaftlichen Prozesse des Unternehmens einzubinden. Für einen effizienteren Betrieb sorgt das automatische Auslesen der Verbrauchsdaten sowie das automatisierte Geräte-Management. RheinEnergie spare damit nicht nur Kosten, sondern sei gleichzeitig in der Lage, den Kunden beispielsweise neue Services rund um die Abrechnung der Smart Meter Tarife anzubieten. Geplant ist ferner, einen automatisierten Störungsmeldungsprozess einzuführen, der die Ausfallzeiten auf ein Minimum reduzieren soll.

SAP: Smart-Energy-Welt nicht zu umgehen

"Versorgungsunternehmen sind heutzutage unter enormem Handlungsdruck, den Eintritt in die Smart-Energy-Welt schnell zu vollziehen", sagt Klaus Heimann, Senior Vice President und Head of Industry Sector Service Industries, SAP AG. "Dafür sorgen nicht nur die immer höheren Rohstoffpreise, sondern auch das gestiegene Bedürfnis der Verbraucher nach mehr Nachhaltigkeit, Sicherheit und Kostentransparenz."