Ubiquitous Computing

Megatrend im Anflug?

Kommentar  von David Linthicum
Mit Ubiquitous Computing entsteht gerade der nächste große Technologietrend.
Von Mainframe zu Client-Server zu Cloud zu.. Ubiquitous Computing?
Foto: Ar_TH - shutterstock.com

Wir haben Mainframes betrieben, sind dann auf kleine verteilte Systeme (Client/Server) umgestiegen und anschließend auf Cloud Computing, wo zentralisierte Ressourcen gemeinsam genutzt werden. Mit dem Aufkommen von Edge Computing, Internet of Things (IoT) und 5G steht nun der nächste Schritt bevor - von zentraler Bereitstellung zu allgegenwärtigem Computing.

Letzteres bedeutet, jede mit dem Internet verbundene Plattform jederzeit für jeden Zweck nutzen können. Daten werden also über Public Cloud, PCs, Smartwatches, Smartphones oder auch Connected Cars, kurzum von allem, was einen Prozessor und Storage aufweist, verarbeitet und gespeichert - je nachdem, welche Plattform für die jeweilige Applikation am besten geeignet ist. Das ist per se nichts Revolutionäres, schließlich bauen wir nicht erst seit gestern komplexe verteilte Systeme.

Das Ubiquitous-Computing-Modell

Aus meiner Sicht sind die entscheidenden Aspekte von Ubiquitous Computing:

Effizienzverbesserung ist bei Ubiquitous Computing ein zentraler Punkt: Kontextabhängige Systeme können sowohl Energieverbrauch als auch Ressourcenzuweisung optimieren. Applikationen und Daten können also auf den Plattformen platziert werden, die im Hinblick auf den angestrebten Zweck und die Ressourcennutzung optimal sind. Das wird in der Konsequenz wiederum zu schnelleren Applikationen und sinkenden Kosten führen.

Schöne, ubiquitäre Tech-Zukunft

Verteilte, lose gekoppelte Systeme sind wie bereits erwähnt nichts Neues. Was hinzukommen müsste, damit Ubiquitous Computing Realität werden kann, ist die Fähigkeit, Anwendungen auf eine Vielzahl heterogener Plattformen zu verteilen, zu managen und ihren erfolgreichen Betrieb über lange Zeiträume zu gewährleisten.

So könnte zukünftig ein dynamisches Profil der Anwendungen und der damit verbundenen Daten erstellt werden, was Ausschlag darüber gibt, auf welcher physischen Plattform die Verarbeitung stattfindet. Das könnte auch für mehr Redundanz sorgen, wenn identische Kopien der Anwendung und Daten auf vielen verschiedenen Plattformen ausgeführt werden.

Natürlich wird diese Entwicklung nicht über Nacht ablaufen. Schon seit gut zehn Jahren werden neue Anwendungen auf verschiedenen Plattformen entwickelt, um bestimmte Anforderungen zu erfüllen - und diese Entwicklung beschleunigt sich weiter. Sind genug solcher Applikationen aufgebaut, dürfte die Integration zwischen den Plattformen den nächsten Schritt auf dem Weg zum Ubiquitous Computing darstellen. Dieser neue Trend wird diverse Technologien umfassen, auch Cloud Computing. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.