Münchner Gründerinitiative zieht positives Resümee der vergangenen sechs Jahre

MBPW: Die meisten Startups haben überlebt

18.07.2003
MÜNCHEN (mb) - Der Münchner Business Plan Wettbewerb (MBPW) kann 2791 gute Argumente für sein Engagement vorweisen: Ebenso viele neue Arbeitsplätze haben die ehemaligen Teilnehmer der Wettbewerbe bisher mit ihren 327 Gründungen geschaffen. Die Gründerinitiative sieht sich mit diesen Zahlen weltweit in Führung.

Der Münchner Gründerwettbewerb wurde 1996 vom Massachusetts Institute of Technology Boston auf Initiative von McKinsey nach Deutschland exportiert, um innovative Geschäftsideen aus dem Hochschulumfeld mit dem Kapital der Wirtschaft zusammenzubringen. Auf diesem fruchtbaren Boden sollten wachstumsorientierte Unternehmen sprießen, um den Raum München als Hightech-Standort zu stärken. Eine aktuelle Umfrage bei ehemaligen Teilnehmern ergab, dass der MBPW dieses Ziel erreicht hat: Aus den Wettbewerben der vergangenen sechs Jahre gingen insgesamt 372 Startups hervor. Diese konnten sich allein in der ersten Finanzierungsrunde 280 Millionen Euro sichern, 243 Millionen davon war Venture-Capital. Trotz Dotcom-Boom und Biotechnologie-Hype, die die Zahl der Gründungen im Jahr 2000 auf 70 ansteigen ließen, entstanden überwiegend robuste Firmen. Dies belegt die hohe Überlebensrate von 284 Startups, das entspricht einer Quote von knapp 87 Prozent.

Ungeachtet der aktuellen Marktkonsolidierung schreibt MBPW-Geschäftsführer Werner Arndt insbesondere den IT-Startups weiterhin gute Überlebenschancen zu. Er schätzt, dass die meisten von ihnen inzwischen die Entwicklungsphase abgeschlossen und Produkte auf den Markt gebracht haben. Die genaue Anzahl der Überlebenden im IT-Sektor könne allerdings erst eine detaillierte Analyse ergeben, die im Herbst erscheinen soll. Traditionell stammten jedoch rund 50 Prozent der Geschäftsideen, die die letzte Stufe des Wettbewerbs erreichen, aus dem IT-Bereich, so Arndt.

Mit dem Ende der New Economy ist indes auch der Motor des MBPW etwas ins Stocken geraten: Im vergangenen Jahr ging die Zahl der eingereichten Geschäftsideen im Vergleich zum Wettbewerb 1999/2000 von 289 auf 197 zurück. Lothar Stein, Partner der Unternehmensberatung McKinsey, verweist jedoch darauf, dass sich die Ausgangsposition für Gründer im Vergleich zu vor sechs Jahren deutlich verbessert habe. Damals gab es weder einen Lehrstuhl für Entrepreneure noch Literatur zu dem Thema. MBPW-Geschäftsführer Arndt berichtete, dass viele potenzielle Gründer ihr Geschäftsmodell nun an die drastisch verschlechterten Finanzierungsmöglichkeiten angepasst haben. So planen sie, zunächst Dienstleistungen anzubieten, um mit den Erlösen Produkte zu entwickeln. Ähnlich war ja bekanntlich auch SAP gestartet. (mb)