Massive Umstrukturierung bei der Telekom geplant

30.11.2006
Berichten zufolge plant René Obermann, neuer Mann an der Spitze der Deutschen Telekom, massive strukturelle Veränderungen. Zudem ist mit Neubesetzungen des Vorstandes zu rechnen. Genaue Informationen werden am kommenden Dienstag mitgeteilt.

Seit etwa zwei Wochen besetzt René Obermann die Spitze der Deutschen Telekom, nachdem Kai-Uwe Ricke seinen Posten als Vorstands-Chef auf Druck von Investoren räumte. Laut eines Berichts der "Süddeutschen Zeitung" lassen Veränderungen nicht lange auf sich warten: neben einer Neubesetzung des Vorstandes soll auch die Struktur des Unternehmens umgewandelt werden. So ist geplant, die Bereiche T-Com, T-Mobile und T-Online in das Ressort Privatkunden einzubinden. Doch im personellen Bereich werden auch kritische Stimmen laut.

Bislang steht fest: bald soll Regine Büttner die Rolle des Personalvorstandes besetzen, womit Heinz Klinkhammer neun Monate vor Ablauf seines Vertrages abdanken müsste. Büttner werden jedoch enge Verbindungen zu ver.di nachgesagt, wo deren Ehemann den Bundesvorstand bekleidet und zugleich als stellvertretender Aufsichtsratschef für die Deutsche Post tätig ist. Kritiker sehen in der Verbindung einen Interessenkonflikt. Eine endgültige Entscheidung wird erst auf der Aufsichtsratssitzung am Dienstag erwartet. Zusätzlich soll der Posten eines Technik-Vorstandes (CTO) geschaffen werden, als Wunschkandidat gilt Hamid Akhavan, jetzt Technikchef bei T-Mobile International.

Als zukünftiger Vorstand für das operative Geschäft (COO) wird Robert Dotson, Chef von T-Mobile USA, gehandelt. Im Geschäftskunden-Bereich wird auch weiter Lothar Pauly tätig sein, hingegen wird T-Com-Chef Walter Raizner vermutlich den Vorstand verlassen müssen. Begründet wird dieser Schritt mit massiven Kundenabwanderungen, zudem sei man mit der Entwicklung im Internet-Fernsehen unzufrieden.

Spekulationen zufolge plant Obermann auch, sich von Beteiligungen der Telekom an verschiedenen Projekten zu trennen. Derzeit hält der Bonner Konzern 45 Prozent der Anteile am LKW-Mautsystem Toll Collect.

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