Marvell Monahans: Die nächste Generation des XScale-Prozessors

30.11.2006
Der amerikanische Chip-Hersteller Marvell präsentiert die nächste Generation von Mobilprozessoren. Für die Chips der Gattung "Monahan" verspricht das Unternehmen schnellere Anwendungen für Handys und Smartphones, mehr Multimediafunktionen und Konnektivität. Dank intelligenterem Energiemanagement sollen die CPUs auch bessere Ausdauerleistungen für Handys ermöglichen.

Das Rennen um schnelle Prozessoren hat auch bei Smartphones und Handys längst begonnen. Knapp fünf Monate nach der Übernahme der Prozessor-Sparte für mobile Endgeräte von Intel hat Marvell nun die Serienreife seines Monahans-Prozessor bekanntgegeben und läutet eine neue Runde in der Prozessorentwicklung ein. Der von Marvell offiziell als PXA3xx bezeichnete Chip kommt in drei Variationen auf den Markt. Der leistungsstärkste Prozessor, Marvell PXA320 (Monahans P), wird schon dieses Jahr in großen Stückzahlen an die Handyhersteller geliefert, die beiden anderen, PXA310 (Monahans L) und PXA300 (Monahans LV) folgen Anfang 2007.

Eigentlich wurde der auf 90-Nanometer-Technologie gefertigte Monahans-Prozessor bereits von Intel entwickelt. Erste Testmuster konnten seinerzeit mit Taktraten bis zu 1,2 GHz aufwarten. Doch Marvell glaubt (noch) nicht, dass man alleine mit der Maximierung der Taktrate eine relevante Nachfragesteigerung erzielen kann: das Flaggschiff der Serie bringt es daher höchstens auf 806 MHz und die beiden anderen CPUs laufen mit Taktraten von jeweils 624 MHz. Die gesamte Chipfamilie unterstützt ein fortschrittliches intelligentes Leistungsmanagement und nutzt Intel's "Wireless Speedstep" und "Instruction Power Manager". Dadurch kann der Prozessor in kleinen Schritten bis auf 104 MHz gebremst werden - das reicht beispielsweise zum Abspielen von MP3-Titeln. Ein weiteres gemeinsames Merkmal ist die verbesserte Multitasking-Fähigkeit.

Der integrierte Multimedia-Subprozessor des PXA320 unterstützt Kameras bis fünf Megapixel Auflösung und Zusatzfunktionen wie Bildstabilisatoren und Autofokusfunktionen. Videos mit einer Kantenlänge von bis zu 640x480 Pixeln können mit 30fps abgespielt bzw. aufgenommen werden. Besonderen Wert hat Marvell auf die Verbindungsmöglichkeiten gelegt: Der PXA320 kann mit WLAN-, WiBro-, WiMAX- und Bluetooth2.0-Komponenten umgehen und der prozessorinterne L2 Cache wurde für mehr Rechenleistung auf 256 kB erweitert. Zusätzlich bietet der Chip ein Interface für DDR-Speicher mit 32 Bit. Zielgeräte für Marvells den PXA320 sind natürlich die längst anberaunten Smartphone-Alleskönner fürs Jahr 2007.

Multimedia und 3G-Funktionalität auf kleinstem Raum verspricht Marvell mit dem PXA310. Dieser Prozessor bekommt ebenfalls die Multimedia-Komponente des großen Bruders und das Speicher-Interface mit 32 Bit. Speziell an die Multimediafähigkeiten angepasste Power-Management-Profile helfen Strom zu sparen. An Connectivity kommt nur die Unterstützung von EDR-Bluetooth 2.0 dazu. Beim PXA300 handelt es sich hingegen um einen Low-Budget-Chip, angepasst an großvolumigere mobile Geräte, wie UMPCs, GPS-Receiver oder Industrielösungen. Ihm wird wahrscheinlich weniger L2-Speicher mitgegeben und das DDR-Interface auf 16 Bit Busbreite reduziert. Praktisch für die Planung neuer Geräteserien: die Pins von PXA310 und PXA300 sind zueinander kompatibel.

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