Digitales Marketing im Mittelstand

Marketing nach Maß statt Gießkanne

07.09.2016 von Jochen Wießler
Marketing-Speziasten verfügen heute über so viele Kundendaten wie nie zuvor. Doch vor allem mittelständische Unternehmen tun sich mit einer wirkungsvollen digitalen Marketingstrategie schwer. Hilfestellung geben Ansätze wie ein kontextbezogenes digitales Marketing, Cloud Computing und "Data as a Service".

Laut dem "Social Media-Atlas 2015/2016" von Faktenkontor sind in Deutschland rund 80 Prozent der Internetnutzer in sozialen Netzwerken aktiv. Somit zählen Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter, Snapchat und Instagram mehr als 42 Millionen Bundesbürger über 14 Jahre zu ihren Nutzern. Hinzu kommen die Mitglieder von Foren und Communities sowie User von Bewertungsportalen und Weblogs. Angesichts dieser Zahlen ist es nachvollziehbar, dass soziale Medien für das Marketing von Unternehmen immer wichtiger werden. Das gilt insbesondere für kleine und mittelständische Firmen (KMU). Denn Social-Media-Plattformen und Communities eröffnen ihnen die Möglichkeit, große oder kleine Zielgruppen direkt anzusprechen.

Solche Kunden-Rückmeldungen lassen sich dazu nutzen, um das Produktportfolio zu optimieren und neue, auf den Nutzer zugeschnittene Angebote zu entwickeln. Das wiederum ist vor dem Hintergrund des digitalen Wandels ein "Muss". Denn ein wesentlicher Aspekt dieses Transformationsprozesses ist, dass Kunden höhere Ansprüche an die Reaktionsschnelligkeit und Kundenorientierung von Unternehmen stellen. Sie wollen, dass ihre Wünsche erfüllt werden - schnell, umfassend und punktgenau.

Ohne Social Media Marketing geht heute nichts mehr.
Foto: SFIO CRACHO - shutterstock.com

Am Kunden vorbei

Unternehmen, die eine wirkungsvolle Marketingstrategie im Bereich Social Media umsetzen möchten, sehen sich jedoch mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Das gilt vor allem für KMU. Ein Punkt ist die personelle Ausstattung und die interne Einschätzung der Prioritäten. So ergab eine Studie des finnischen Social-Media-Dienstleisters M-Brain, dass sich in europäischen Unternehmen im Schnitt ganze zwei Mitarbeiter schwerpunktmäßig um Social-Media- und digitale Marketingaktivitäten kümmern. In Start-Ups und KMU dürfte oft eine einzige Position verantwortlich sein, auf der die Kompetenzen gebündelt werden.

So ist es nicht verwunderlich, dass digitale Marketing-Aktivitäten häufig am Kunden vorbeigehen. Problematisch ist, dass dies der Mehrzahl der Marketing-Fachleute nicht bewusst ist. So schätzen 66 Prozent der Unternehmen den Erfolg entsprechender Aktivitäten als gut oder gar exzellent ein. Dagegen ist dies nur aus Sicht von 31 Prozent der Adressaten der Fall. Das ergab eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Forrester. An die 40 Prozent der Befragten monierten, dass für sie die meisten Informationen irrelevant seien, die sie von Unternehmen über digitale Kanäle erhalten.

Das kontextbezogene Marketing wird an die Stelle personalisierter Vermarktung treten. Es ist geprägt durch Angebote, die individuell auf einzelne Kunden und Interessneten zugeschnitten sind.
Foto: SAP

Ein "Zoo" voller Tools und Datenbeständen

Ein weiterer Grund, dass digitale Marketingkampagnen ihr Ziel verfehlen, ist die Vielzahl der Kanäle, über die Unternehmen Kunden und Interessenten ansprechen können. Analog dazu kommen in Marketing- und PR-Abteilungen von größeren Mittelständlern häufig unterschiedliche Tools zum Einsatz. Viele davon nutzen separate Datenbanken und Datenformate.

So dient ein Teil der Tools beispielsweise dazu, nutzungsbasierte Informationen auszuwerten. Dazu zählt, wie lange der Besucher einer Unternehmens-Website auf bestimmten Seiten verweilt. Andere Programme erfassen, auf welche Blog-Posts und Social-Media-Inhalte Interessenten zugreifen. Wieder andere Tools dienen dazu, die Kaufhistorie von Kunden zu analysieren und die Öffnungsrate von E-Mail-Newslettern zu überprüfen. Die Folge ist, dass sich "Silos" bilden.

Netiquette für E-Mail, Smartphone und Social Media
Die wichtigsten Regeln für Mail, Handy, Social Media...
... finden Sie in diesem Digital-Knigge zusammengefasst.
Knapp und präzise ...
... sollten Business-Mails verfasst werden. Keep it very simple!
Rechtschreibung
Auf Orthographiefehler sollte unbedingt verzichtet werden! Zur Not ein Rechtschreibprogramm nebenher laufen lassen.
Tempo ...
... ist der größte Vorteil der elektronischen Post, darum sollten Nachrichten auch immer baldmöglichst beantwortet werden.
Betreff
Er sollte konkret und aussagekräftig sein. Es lohnt sich, hier etwas Mühe aufzuwenden.
"Kopie an" und "Antworten an alle"...
... sollten tunlichst vermieden werden, da niemand Informationslawinen haben möchte, die über ihn hereinbrechen.
Rechtliche Bestimungen
Pflichtangaben über das Unternehmen sind in Deutschland seit Anfang 2007 vorgeschrieben und müssen am Ende in der Signatur der Mail stehen.
Spam ...
... einfach ignorieren. "Unsubscribe" bedeutet, dass der Empfänger zu Hause ist und folglich noch mehr Spam empfangen kann.
Dringende Fälle ..
... müssen nicht immer über Mail abgewickelt werden. Besser ist es in dem Fall, zum Telefonhörer zu greifen.
Handypause in Meetings ...
... ist eine naive, aber wünschenswerte Utopie. Ein Drittel der Beschäftigten schaut auch währenddessen aufs Handy, wie eine Umfrage des Brachenverbandes BITKOM ergab.
Klingeltöne ...
... bitte so dezent wie möglich wählen und im Großraumbüro ausschalten.
Business-Lunch
Hier das Handy mit dem Display nach unten auf den Tisch legen und auf Vibration umschalten.
Telefonieren vor Kollegen ...
... sollte in gebührendem Abstand geschehen. Die Gespräche anderer mitanhören zu müssen, kann anstrengend sein.
SMS
Kurz und knapp reicht völlig.
Sich selbst zensieren
Keine ungünstigen Bilder von Partys oder Kommentare publizieren, die Kollegen und Arbeitgeber als anstößig empfinden könnten.
Werbung auf Social Media ...
... ist tabu, da "Friends" und "Follower" nicht mit ihr belastet werden wollen.
Empfehlungen geben, ...
... zum Beispiel über Filme, Produkte oder Bücher ist immer gern gesehen.
Keine Fotos vom Mittagessen, ...
... denn sie interessieren niemanden.

Kunden werden überfordert oder verärgert

Aus Sicht von Kunden hat das den Nachteil, dass sie vom selben Unternehmen auf inkonsistente Weise angesprochen werden. Dies kann wiederum dazu führen, dass sich Adressaten von der Informationsflut überfordert fühlen und schlimmstenfalls negative Assoziationen mit dem Absender verbinden.

Ein weiterer Nachteil konventioneller digitaler Marketing-Ansätze: Interne Daten, etwa die Bestellhistorie eines Kunden, und externe Informationsquellen wie Social-Media-Daten, werden nur unzureichend miteinander kombiniert. So lässt sich zwar ermitteln, welche Produkte ein Kunde wann und über welchen Vertriebskanal erworben hat. Doch warum er sich für ein bestimmtes Produkt oder für den betreffenden Anbieter entschieden hat, bleibt intransparent.

Empfehlungen für Unternehmen

Damit digitales Marketing den erhofften Erfolg bringt, ist daher ein anderer Ansatz erforderlich. Empfehlenswert ist ein kontextbezogenes Marketing. Es minimiert die Reibungsverluste, die bei herkömmlichen personalisierten Angeboten entstehen. Ein kontextbezogenes Marketing kombiniert Kundeninformationen aus mehreren Kanälen und Quellen:

Daraus leiten sich folgende Handlungsempfehlungen für Unternehmen und deren Marketingabteilungen ab:

Kundenbezogene Daten in einer Datenbank zusammenfassen: Eine moderne digitale Marketing-Strategie erfordert es, alle Daten, die sich auf die Interaktion eines Kunden mit dem Unternehmen beziehen, in einer Datenbank zusammenzufassen. Dazu zählen beispielsweise die Adressdaten, Informationen über die Kontakt- und Kaufhistorie des Kunden sowie dessen Kommunikation mit dem Unternehmen. Außerdem sollten in diesem zentralen Datenbestand die Rückmeldungen von Kunden zu Produkten, der Servicequalität und den Marketingaktivitäten auf Social-Media-Plattformen enthalten sein.

Nicht Kundensegmente, sondern Individuen ansprechen: Von den Kunden, die laut der Studie von Forrester mit den Marketing-Maßnahmen von Unternehmen unzufrieden waren, wollten mehr als 60 Prozent keine weiteren Produkte des Anbieters erwerben. Das heißt: Entweder gelingt es den Marketing- und Vertriebsabteilungen, auf die individuellen Anforderungen von Kunden einzugehen, oder sie verlieren Kunden und Umsatz. Um mehr Zeit für eine individuelle Kundenansprache zu gewinnen, ist etwa der Einsatz von In-Memory-Datenbanken hilfreich, außerdem von integrierten Datenbeständen.

Technologien einsetzen, die Datenmanagement mit Analysefunktionen verbinden: Bei der Auswahl von Plattformen und Tools ist darauf zu achten, diese Kunden jederzeit und auf allen Kanälen mit für sie relevanten Informationen zu versorgen. Das ist bei einem Großteil der eingesetzten Systeme nicht der Fall. Wichtig ist, dass eine solche digitale Marketingplattform die Anforderungen und Aktivitäten von Kunden in Echtzeit erfasst und eine umgehende Reaktion durch das Unternehmen ermöglicht. Speziell jüngere, Internet-affine Kunden tolerieren keine Antwortzeiten von einem Tag oder länger.

Kunden einen echten Mehrwert bieten: Für Kunden muss es sich lohnen, wenn sie persönliche Informationen an ein Unternehmen herausgeben. Sie erwarten beispielsweise eine optimierte Nutzererfahrung oder Zugang zu Communities, die ihnen Hilfestellung bei der Nutzung von Produkten geben. Außerdem sollten Unternehmen den Wunsch der Kunden respektieren, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu behalten.

Die 6 Phasen des Customer Lifecycle im Überblick
Die 6 Phasen des Customer Lifecycle im Überblick
Forrester Research bezeichnet die sechs Phasen des Customer Lifecycle so: Discover, Explore, Buy, Use, Ask und Engage. Für jede dieser Phasen werden Technologien benannt, die die angestrebten Ziele des Unternehmens unterstützen.
1. Discover
Die Kunden müssen erst einmal auf Marken, Produkte und Services aufmerksam werden und sich informieren können. Auf der Technologie-Ebene heißt das, dass Informationen fließen müssen: auf der eigenen Website, über Social Media-Angebote wie Facebook oder durch klassische Werbung.
2. Explore
In der zweiten Phase orientieren sich die Kunden weiter. Sie vergleichen Ratings und Produktkritiken, besuchen Shops und Webshops, vergleichen Angebote und treten mit dem Anbieter in Kontakt. Was gilt es hier zu tun? "Ihre Lösungen müssen es den Kunden einfach machen, das alles zu tun", rät Forrester.
3. Buy
Wer in dieser Kaufphase schlecht aufgestellt ist, droht Kunden zu verlieren - womöglich für immer. 81 Prozent der US-Kunden besuchen Websites nicht wieder, wenn man sie dort vergrätzt hat. Und mehr als 70 Prozent meiden fürderhin auch die physischen Läden der Unternehmen, die sie online enttäuscht haben. Technologie muss an dieser Stelle für einen reibungslosen Kaufvorgang sorgen. Laut Forrester sollten die Lösungen den Review-Prozess von Produktbesonderheiten unterstützen, übersichtlich sein, für die Kunden verständlich sein und Hilfestellungen bieten, falls Probleme auftreten.
4. Use
Irgendwann verfügen die Kunden über das Produkt und bilden sich ihre Meinung darüber. An dieser Stelle gilt es, Customer Usage-Daten einzufangen, aus den sozialen Netzwerken oder über eingebettete digitale Funktionalitäten. Auf Grundlage dieser Daten gilt es an der Optimierung und Innovation der eigenen Angebote zu feilen.
5. Ask
Auch nach dem Kauf suchen die Kunden nach Hilfe und Unterstützung und wollen ihre Fragen adressieren können. Lösungen müssen dafür sorgen, dass das über alle Kanäle hinweg leicht und wirksam funktioniert.
6. Engage
Kunden wollen langfristig gebunden werden Auf der technologischen Ebene lässt sich das unter anderem durch Programme wie Voice of the Customer (VOC) oder Customer Experiment Measurement befördern.

Start-Ups: kleinere Auswahl von Tools, mehr Know-How

Da Start-Ups und kleine Unternehmen mit 15 oder weniger Mitarbeitern ihre Social-Media-Expertise oft in einer Person bündeln, ist in diesen Fällen eine effiziente Priorisierung und regelmäßige Fort- und Weiterbildung wichtig. Anders ist es unmöglich, eine effiziente Bespielung der sozialen Kanäle neben dem Tagesgeschäft zu realisieren. In solchen Unternehmensstrukturen empfiehlt es sich, täglich ein festes Zeitpensum zwischen 30 und 60 Minuten für Social Media einzuplanen. Für den Content gilt: Qualität geht stets vor Quantität.

5 heiße Marketing-Startups aus der Cloud
Booker – Management-Plattform für kleine Serviceanbieter
Apttus integriert und automatisiert Aufgaben im gesamten Sales-Prozess.
Booker – Management-Plattform für kleine Serviceanbieter
Die Service Commerce Plattform von Booker wurde ursprünglich für die Gastronomie und die Wellness-Branche entwickelt.
Lattice Engines – Predictive Analytics für Sales und Marketing
Marketing-Profis von Dell, HP und Microsoft nutzen die Predictive-Analytics-Tools von Lattice Engines.
Segment – der Analytics Enabler
Über die API von Segment können Unternehmen Kundendaten sammeln und für ihre Analyse-Tools strukturieren lassen.
Tubular Labs – Video-Analytics für Profis
Tubular Labs analysiert die Sehgewohnheiten von mehr als 400 Millionen Nutzern.

Digitales Marketing aus der Cloud

In der Praxis stehen KMU oftmals vor der Frage, wie sie ein kontextbezogenes, digitales Marketing auch technisch umsetzen sollen. Die hausinterne IT-Umgebung entsprechend "aufzubohren", können sich Unternehmen dieser Größenordnung kaum leisten.

Eine Option besteht darin, Marketing-Plattformen "as a Service" bei einem Cloud-Service-Provider zu buchen. Die Vorbehalte gegenüber diesem Modell haben erheblich abgenommen. So haben laut Forrester im vergangenen Jahr 47 Prozent der KMU der Implementierung von Software-as-a-Service-Angeboten (SaaS) hohe Priorität eingeräumt. Führende Anbieter von (Social-Media-)Marketing-Tools haben diesen Trend aufgegriffen und bieten ihre Lösungen als Cloud-Service an.

In eine ähnliche Richtung geht ein weiteres Angebot: Lösungen für das digitale Marketing, die als Managed Service bereitgestellt werden. In diesem Fall übernimmt ein Managed Services Provider (MSP) die Implementierung und Verwaltung der Plattform, gegebenenfalls auch der dazugehörigen IT-Komponenten wie In-Memory-Datenbanken. Solche Angebote sind für Anwender interessant, die keine IT-Fachleute für diese Aufgaben abstellen können.

Ein Social CRM erfordert einen anderen Ansatz als das klassische Kundenbeziheungs-Management. Zu den Basistechnologien zählen Big Data und die Anaylse von heterogenen Datenbeständen.
Foto: Bitkom

Trend "Data as a Service"

Noch einen Schritt weiter gehen "Data-as-a-Service"-Angebote. Sie werten anonymisierte Mobilfunkdaten von Besuchern von Ladengeschäften und Veranstaltungen aus. Unternehmen erhalten dadurch Aufschluss darüber, welcher Altersgruppe und welchem Geschlecht die Besucher angehören und welche Mobilsysteme sie verwenden.

Solche Services ermöglichen es einem Unternehmen, Informationen über das Kundenverhalten an physischen Orten zu erhalten. Das macht es einfacher, geeignete Standorte für neue Filialen zu finden oder das Produktangebot an vorhandenen Standorten besser auf die Zielgruppe abzustimmen. Mithilfe von Diensten wie "Data as a Service" lassen sich somit beide Welten verbinden: das digitale Marketing und das "physische" vor Ort in einem Ladengeschäft. (sh)

Erfolgsbeispiele für Social Media Marketing
Pizza kommt per #EasyOrder
Seit Mai 2015 können Domino's-Kunden die Lieferung ihrer Lieblingspizza per Twitter veranlassen – dazu posten sie ein "Pizza-Emoji" an @Dominos oder nutzen den Hashtag #EasyOrder. Mehr als jeder zweite Pizzafan nutzt das bereits.
"Blinde Vorbestellung" bei Taco Bell
Die amerikanische Fast-Food-Kette Taco Bell startete im vergangenen Februar die "blinde Vorbestellaktion" eines neuen Produkts. Um was es sich handelte, blieb geheim – sicher war nur, dass es sich online vorbestellen ließ und dann am 6. Februar zwischen 14 und 16 Uhr im lokalen Restaurant abgeholt werden konnte. Die Taco-Bell-Jünger kamen in Scharen.
Edeka-Video #HeimKommen
Das weihnachtliche Werbevideo der Supermarktkette Edeka berührte im vergangenen Winter viele Hunderttausende Zuschauer.
Niveas zweite Haut
Auch dieser Weihnachtsclip aus 2015 ging viral: Kosmetik-Hersteller Niva stellte sein "Second Skin Project" vor und erreichte deutlich sechsstellige Abrufzahlen.
Snapchat-Kampagne zur Oscar-Verleihung
PricewaterhouseCoopers (PwC) kümmert sich seit 82 Jahren um die Auszählung der Stimmen für die Academy Awards, im Volksmund auch Oscar-Verleihung genannt. Für die 2016er-Ausgabe startete PwC eine Snapchat-Story rund um die berühmten goldenen Umschlägen mit den Oscar-Gewinnern. Viele neue Fans und ein Shorty Award waren der Lohn.
Lustige Sprüche frei Haus
"Unsere Klingen sind so gut, dass du sie einen ganzen Monat lang benutzen kannst" - das Start-up Dollar Shave Club verschickt unter diesem Claim im Monatsabo Rasierer und Rasierklingen per Post. Die zugehörige Marketing-Kampagne mit Bildern abgewetzter Klingen und lustigen Sprüchen sorgte für eine große Aufmerksamkeit im Social Web.
Für eine Handvoll Dollar
Black Friday als Konsum-Höhepunkt des Jahres? Der Partyspiel-Anbieter "Cards Against Humanity" machte da im vergangenen Jahr nicht länger mit. Er nahm seinen Shop einen Tag lang vom Netz und bot den Kunden stattdessen "nichts" für fünf Dollar an. Die dankten es ihm und zahlten - es kamen über 71.000 Dollar zusammen.
Luxus bei Snapchat
Das britische Modelabel Burberry war im April 2016 die erste Luxusmarke, die eine native Snapchat-Werbeanzeige buchte. 24 Stunden lang wurde ein neues Parfum beworben - mit exklusiven Videos, darunter dem Kurzfilm "Mr. Burberry" des Oscar-prämierten Regisseurs Steve McQueen, der binnen eines Monats bei Youtube fast 370.000 Mal aufgerufen wurde.
"Deadpool" – ein durchschlagender Erfolg
Das Antihelden-Epos "Deadpool" verhalf 20th Century Fox zu neuen Social-Web-HöhenflügeN: Die fast 500.000 Follower des @deadpoolmovie-Twitter-Kanals, der fast ein Jahr (!) vor dem Kinostart mit einem mehr als 55.000 Mal retweeteten Posting gestartet ist, die vielen prominenten Fans der Comicreihe und der im Social Web ebenfalls sehr aktive Hauptdarsteller Ryan Reynolds ließen die Grenzen zwischen PR und purer Fan-Vorfreude verschwimmen.
Verkaufen per Pinterest
Nach dem "127 Corridor Sale" im vergangenen Jahr bot der Spraydosen- und Farbenverkäufer Krylon dort erworbene und aufgehübschte Waren online via Pinterest Buyable Pins zum Verkauf an - als erster Anbieter überhaupt. Neben den erzielten Einnahmeen, die kmplett gespendet wurden, erfuhr Krylon für die Aktion eine mediale Aufmerksamkeit, die das Unternehmen ein Vielfaches von dem gekostet hätte, wäre sie auf klassischem Wege per Werbeanzeige zustande gekommen.