Bald nicht mehr unter Gläubigerschutz?

Mandrakesoft schöpft Hoffnung

11.07.2003
MÜNCHEN (CW) - Der unter Gläubigerschutz operierende Pariser Linux-Distributor Mandrakesoft strebt die Rückkehr zum normalen Geschäft an.

Mandrakesoft scheint einen Ausweg aus einer verfahrenen Situation gefunden zu haben. Der französische Linux-Distributor hatte im Januar 2003 eine "Declaration de cessation des paiements" eingereicht, die ähnlich wie "Chapter eleven" in den USA vorübergehend Schutz vor Ansprüchen von Gläubigern bietet. Damit endete eine vergebliche Suche nach neuen Finanzquellen. Gleichwohl hatte das Unternehmen danach noch sein "Mandrake Linux Corporate Server 2.1" freigeben können. Ende Juni erschien "Mandrake Clustering" für Pentium- und Opteron-basierende Umgebungen.

Das Cluster-Produkt haben Mandrakesoft, Bull, die Universität Grenoble und die französische Technologieförderungsagentur RNTL gemeinsam entwickelt. Im September soll eine Version für Intels Itanium-2-CPUs erscheinen. Außerdem steht das Release 9.2 von Mandrake Linux an. Mandrakesofts Chief Executive Officer Francois Bancilhon sieht das Unternehmen auf dem richtigen Weg. Er glaubt sogar, zum Ende dieses Jahres auf den Gläubigerschutz verzichten zu können.

Weiteren Auftrieb erhält Man-drakesoft von Hewlett-Packard. HP wird weltweit Desktops vertreiben, die mit Mandrake Linux 9.1 vorkonfiguriert sind. Es handelt sich um HP-Compaq-PCs der Modelle 220, 230, 325, D330 und D530. Sie sind mit Pentium- oder Celeron-Prozessoren von Intel ausgestattet und kosten zwischen 349 und 799 Dollar. (ls)