Geschäftsessen und Snacks

Management macht dick

14.07.2013 von Andrea König
Nur Verwaltungsassistenten und Ingenieure sind stärker von Übergewicht im Beruf betroffen als IT-Manager. Wir zeigen, was sie dick macht und wie man gegensteuern kann.

Viele IT-Manager werden sich in dieser Geschichte wiederfinden. Mit Idealgewicht und mehreren wöchentlichen Sporteinheiten sind sie ins Berufsleben gestartet und mussten schnell feststellen, dass ihr neuer Alltag sich nicht mit dem Fußballtraining um 17 Uhr und nur schwer mit ausgewogenen und gesunden Mahlzeiten vereinbaren lässt. Wenige Jahre später zeigt die Waage einige zusätzliche Kilos an, und der Anzug aus Absolvententagen ist längst um ein bis zwei Kleidergrößen zu klein. Im Schrank hängt er nur noch, weil man sich erfolgreich einredet, dass die Moppelzeit nur eine Phase ist.

Die meisten IT-Manager sind vom Übergewicht stark betroffen.
Foto: Thomas - Fotolia.com

Eine Umfrage des Online-Stellenportals Careerbuilder unter mehr als 3.600 Beschäftigten aus den USA zeigt, dass mehr als die Hälfte von ihnen sich selbst als übergewichtig bezeichnet. 41 Prozent haben in ihrem aktuellen Job an Gewicht zugelegt. IT-Manager, so die Ergebnisse, sind vom Übergewicht stark betroffen - nur Verwaltungsassistenten und Ingenieure treffen die Extrakilos noch härter. Mit den IT-Managern gleichauf liegen Lehrer und Krankenpfleger.

Warum Manager dick werden

Die von den Befragten genannten Gründe für die Gewichtszunahme lauten:

Die Berufstätigen scheinen den Überblick über ihre Mahlzeiten verloren zu haben. Mehr als die Hälfte von ihnen isst jede Woche auswärts, jeder Vierte mindestens dreimal. Hinzu kommt, dass 70 Prozent der Befragten zwischendurch Snacks zu sich nehmen. Doch obwohl sich mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer als übergewichtig bezeichnet, treiben knapp 60 Prozent von ihnen regelmäßig Sport. Weitere 30 Prozent schaffen ab und zu einen Ausgleich durch Sport, nur elf Prozent holen die Sportschuhe nie aus dem Schrank.

Dickmacher
Endlose Meetings
Wenn IT-Manager den Schreibtisch verlassen, sitzen sie in Meetings - und das oft stundenlang.
Der Blick auf die Waage
Da ist der Schritt auf die Waage nach einigen Jahren im Beruf für viele sicherlich nicht der angenehmste.
Die bittere Wahrheit
Mehr als die Hälfte der IT-Manager hat in ihrem Beruf zugenommen, so das Ergebnis einer Umfrage von Careerbuilder.
Was die CIOs dick macht
Einer der fiesesten Dickmacher ist nach Ansicht der Befragten das regelmäßige Essen in Restaurants.
Essen vorm PC
Regelmäßige Mahlzeiten müssen aus Zeitmangel oft ausfallen.
Geburtstage
Zusätzliches Hüftgold gibt es bei den vielen Geburtstagen und Jubiläen, zu denen man als Führungskraft eingeladen wird.
Selbstgemachtes der Kollegen
Oft bringen Kollegen auch ganz ohne Grund Kuchen und andere Leckereien mit ins Büro.
Figurfalle Parties
Für zusätzliche Rundungen sorgt auch das Essen bei Happy Hours, Empfängen und Geschäftsessen.
Snack-Meister
70 Prozent der Befragten essen über den Tag verteilt Snacks.
Aktiver werden
Das Fahrradfahren dient als guter Ausgleich zum Schreibtisch und dem ungesunden Essen. Untätig ist überhaupt nur eine Minderheit - 59 Prozent der Befragten machen regelmäßig Sport.
Gelegenheitssportler
Immerhin jeder Dritte holt ab und zu die Sportschuhe aus dem Schrank.
Früher aussteigen
Aktivität kann man auch in den Alltag integrieren, indem man zum Beispiel eine Haltestelle früher aussteigt und die restliche Strecke ins Büro läuft.
Treppen steigen
Große Wirkung zeigt es auch, wenn man Aufzug und Rolltreppe links liegen lässt und dafür Treppen steigt.
Wasser trinken
Es klingt so einfach und wird doch so oft vergessen. Statt Cola und gezuckertem Kaffee sollte man lieber viel Wasser und ungesüßten Tee trinken.
Lunchpaket
Lässt der Terminkalender keine Zeit zum Mittagessen, packt man sich am besten etwas Gesundes ein. So behält man auch den Überblick über die Portionsgröße.
Obst essen
Damit man nachmittags nicht zum Schokoriegel greift, sollten immer ein paar Stücke Obst im Büro(kühlschrank) vorrätig sein.
Tagebuch führen
Den Überblick über das persönliche Essverhalten behält man mit einem Tagebuch, zum Beispiel mit der App Food Diary.
Betriebssport
Drei von zehn Umfrageteilnehmern arbeiten für Unternehmen, die ein Fitnessstudio, Kurse oder Ähnliches anbieten. Jeder Dritte nutzt das auch.

Fitmacher für CIOs

IT-Manager können nicht von heute auf morgen ihr komplettes Leben umkrempeln, doch mit einigen leicht umsetzbaren Maßnahmen können sie ihr Gewicht in den Griff bekommen:

  1. Sport treiben: Dies kann man besonders positiv beeinflussen, wenn man mehr Bewegung in seinen Alltag integriert. Sport ist natürlich ideal, doch auch kleine Schritte helfen: Zum Beispiel eine Haltestelle früher aus Bus und Bahn auszusteigen und das letzte Stück zu laufen, im Gebäude Treppen zu steigen, nach dem Mittagessen einen kleinen Spaziergang zu machen oder zu einem Kollegen zu laufen, den man sonst angerufen hätte.

  2. Viel trinken: Bei der Getränkeauswahl sollte man darauf achten, dass man viel und das Richtige trinkt. Wasser und ungesüßte Tees sollte man deshalb Cola oder gezuckertem Kaffee vorziehen. Bei Geschäftsessen sollte man immer bedenken, wie viele Kalorien in alkoholischen Getränken stecken.

  3. Mahlzeiten planen: Im Kampf gegen das Hüftgold gewöhnt man sich idealerweise an, abends noch einmal einen kurzen Blick in den Kalender zu werfen. Liegen die Termine so, dass eine Mittagspause unmöglich ist, packt man sich morgens ein belegtes Brot, aufgeschnittenes Gemüse und Obst ein. So behält man den Überblick über die Portion und muss nicht aus der Not heraus auf ungesundes Fast Food ausweichen.

  4. Obst und Gemüse auf Vorrat: Der Gang zum Süßigkeitenteller oder -automaten wird ganz bestimmt seltener, wenn man stets gesunde Vorräte im Büro bereithält. Am einfachsten ist das, wenn es einen Kühlschrank im Büro gibt, dann halten die frischen Lebensmittel besonders lange. Doch auch ohne Kühlmöglichkeit kann man Äpfel, Bananen und Co. für einige Tage am Arbeitsplatz lagern.

  5. Tagebuch führen: Am besten behält man den Überblick über seine Mahlzeiten und Snacks dann, wenn man ein Ernährungstagebuch führt. Das kann in einem kleinen Notizbuch oder einer speziellen App geschehen, zum Beispiel mit Food Diary, CaloryGuard oder dem Kalorienzähler von FatSecret. Noch mehr Funktionen bieten Fitnessarmbänder zur Selbstvermessung, etwas von Jawbone Up und Fitbit. Mit ihnen kann man sein Schlaf-, Aktivitäts- und Essverhalten aufzeichnen und die Daten per Smartphone in eine Online-Community übertragen.

Eine wichtige Quelle für diese Fitmacher-Tipps waren die Ratschläge von Careerbuilder. Wer sie beherzigt, macht einen großen Schritt auf dem Weg zu einem gesunden Gewicht. Weitere Tipps speziell zur Ernährung enthält der Artikel 8 Ernährungstipps für Führungskräfte von unserer Schwesterpublikation CIO.de, von der wir auch diesen Artikel übernommen haben.