Mittlerweile sind 41 Prozent aller Existenzgründer Frauen, wie der aktuelle Gründungsmonitor der KfW-Bankengruppe ergab. Auch wenn sich in den vergangenen 30 Jahren immer mehr Frauen in die Selbständigkeit trauten, haben die Männer noch die Nase vorn. Warum ist das so? Auf den ersten Blick lässt sich die Frage nicht beantworten, denn männliche wie weibliche Gründer sind ähnlich gut ausgebildet und bringen auch Voraussetzungen wie eine höhere Risikobereitschaft, Innovationsfähigkeit und Kreativität mit. Norbert Irsch, Chefsvolkswirt der KfW, charakterisiert den typischen Gründertypen als jemanden, "der deutlich stärker als ein Nichtgründer daran glaubt, dass der persönliche Erfolg durch das eigene handeln kontrolliert werden kann."
Die kritischen Frauen
Erst der zweite Blick macht die Unterschiede zwischen Gründern und Gründerinnen deutlich: Männer, die sich selbständig machen schätzen das Gründungsumfeld generell deutlich positiver ein, ebenso hoch bewerten sie ihr Ansehen als Unternehmer. Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sehen sie optimistischer. Ganz anders die Frauen: Viele sind selbstkritisch und bezweifeln, ob sie imstande sind, sich selbständig zu machen. Auch setzen sie das Image eines Gründers nicht so hoch an wie die Männer. Das hat zur Folge, dass sich weniger Frauen selbständig machen.
Für KfW-Mann Irsch ist es daher entscheidend, die Frauen zu informieren und zu beraten und damit das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Außerdem gelte es, ein positives bild der Selbständigkeit zu vermitteln, zumal hierzulande Gründer gut gefördert werden.