Gründer

Männer sind optimistisch, Frauen kritisch

19.08.2009 von Alexandra Mesmer
Noch immer wagen mehr Männer den Sprung in die Selbständigkeit als Frauen. Laut KfW ist das vor allem eine Frage der Einstellung.

Mittlerweile sind 41 Prozent aller Existenzgründer Frauen, wie der aktuelle Gründungsmonitor der KfW-Bankengruppe ergab. Auch wenn sich in den vergangenen 30 Jahren immer mehr Frauen in die Selbständigkeit trauten, haben die Männer noch die Nase vorn. Warum ist das so? Auf den ersten Blick lässt sich die Frage nicht beantworten, denn männliche wie weibliche Gründer sind ähnlich gut ausgebildet und bringen auch Voraussetzungen wie eine höhere Risikobereitschaft, Innovationsfähigkeit und Kreativität mit. Norbert Irsch, Chefsvolkswirt der KfW, charakterisiert den typischen Gründertypen als jemanden, "der deutlich stärker als ein Nichtgründer daran glaubt, dass der persönliche Erfolg durch das eigene handeln kontrolliert werden kann."

Die kritischen Frauen

Erst der zweite Blick macht die Unterschiede zwischen Gründern und Gründerinnen deutlich: Männer, die sich selbständig machen schätzen das Gründungsumfeld generell deutlich positiver ein, ebenso hoch bewerten sie ihr Ansehen als Unternehmer. Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sehen sie optimistischer. Ganz anders die Frauen: Viele sind selbstkritisch und bezweifeln, ob sie imstande sind, sich selbständig zu machen. Auch setzen sie das Image eines Gründers nicht so hoch an wie die Männer. Das hat zur Folge, dass sich weniger Frauen selbständig machen.

Für KfW-Mann Irsch ist es daher entscheidend, die Frauen zu informieren und zu beraten und damit das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Außerdem gelte es, ein positives bild der Selbständigkeit zu vermitteln, zumal hierzulande Gründer gut gefördert werden.

Angstfrei im Job selbständige
1. Nutzen Sie sinnvolle Unterstützungsangebote
Auch als Unternehmer sollten Sie Ratschläge bedenken und nach Möglichkeit von der Erfahrung anderer profitieren.
2. Auch Unternehmer müssen mal abschalten.
Reservieren Sie Zeit für sich selbst, die Familie und das Hobby. Das erhält Ihre Kreativität und sorgt für Ausgeglichenheit.
3. Begrenzen Sie das Risiko.
Setzen Sie klare (rechtliche) Grenzen, welcher Teil Ihres Privatvermögens als Sicherheit für die unternehmerische Tätigkeit dient und welchen Sie keinesfalls aufgeben wollen.
4. Kalkulieren Sie das Risiko
Vermeiden Sie fixe Kosten zu Gunsten von variablen Kosten, wo immer Sie die Möglichkeit dazu haben...
5. Bleiben Sie flexibel.
Vermeiden Sie fixe Kosten zu Gunsten von variablen Kosten, wo immer Sie die Möglichkeit dazu haben..
6. Intensivieren Sie den Kontakt zu Zulieferern, Vermietern und Banken.
Der persönliche Draht kann helfen, in schwierigen Situationen Zeit zu gewinnen.
7. Setzen Sie nie alles auf eine Karte.
Wer alles auf eine Karte setzt, kann hoch gewinnen oder alles verlieren. Eine Risikostreuung empfehlen nicht nur Börsenprofis.
8. Pokern Sie nie zu hoch.
Wer sich von einer einzelnen Kundenentscheidung abhängig macht, wird schnell zum Verlierer. Hüten Sie sich vor Abhängigkeiten.
9. Bieten Sie Ihren Kunden immer ein klein wenig mehr, als erwartet wird.
Das erhält die Loyalität der Kunden und macht Ihr Unternehmen fit für kritische Situationen.
10. Machen Sie sich fit für den Umgang mit Stress, Ängsten und schwierigen Situationen.
Überlegen Sie frühzeitig, wie Sie Prävention betreiben können.