Wer seinen Rechner beruflich nutzt, hat meist klare Vorgaben, was der Mac leisten muss. Im privaten Bereich funktioniert die Auswahl anders. Hier wird der Mac für alles Mögliche benutzt, wobei in der Regel keine Höchstleistungen gefordert werden. Dafür hat jedoch der Geldbeutel ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. In der folgenden Kaufberatung konzentrieren wir uns auf die günstigsten Macs. Wir vergleichen ihre Stärken und Schwächen, testen die Leistung und geben Tipps, wie Sie das passende Modell finden.
Was darf es kosten?
Als Erstes legen wir unser Budget fest, denn was nutzt der schönste Rechner, wenn man ihn nicht bezahlen kann. Der Einstiegspreis für einen aktuellen Mac liegt bei etwa 1000 Euro. Deutlich unter diesen Wert kommt man nicht, zumindest nicht, wenn es ein neues Gerät sein soll. Um etwas Spielraum zu haben, beschränken wir uns nicht auf die günstigsten Modelle, sondern ziehen die obere Preisgrenze bei 1500 Euro. Damit stehen insgesamt noch sechs Modelle aus Apples Angebot zur Auswahl, drei stationäre Macs und immerhin auch drei mobile Modelle.
Die Kandidaten
Bei den Desktop-Macs bleiben die beiden iMacs mit 21 Zoll großem Bildschirm im Rennen. Während der kleinere mit einem Preis von rund 1200 Euro im mittleren Bereich des Budgets liegt, schöpft die schnellere Ausführung den Rahmen voll aus. Als dritter im Bunde erfüllt der Mac Mini unsere Preiskriterien. Er kostet nach der jüngsten Preiserhöhung etwas über 700 Euro, wobei man nicht vergessen darf, dass der Mini als einziger Mac ohne Tastatur und Maus ausgeliefert wird. Je nach Monitor liegt er im unteren bis mittleren Preisbereich.
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Mac Mini |
iMac 21,5" |
iMac 21,5" |
iMac 27" |
Preis |
709€ |
1199€ |
1499€ |
1699€ |
Prozessor |
Core 2 Duo 2,4 (bis 2,66) GHz |
Core i3 3,06 GHz |
Core i3 3,2 GHz (i5 3,6 GHz 180€) |
Core i3 3,2 GHz (i5 3,6 GHz 180€) |
Arbeits-speicher |
2 (bis 8) GB |
4 GB (max. 16 GB) |
4 GB (max. 16 GB) |
4 GB (max. 16 GB) |
Festplatte |
320 (bis 500) GB |
500 GB |
1,0 TB (bis 2,0 TB) |
1,0 TB (bis 2,0 TB + SSD) |
Display |
extern |
1920 x 1080 Pixel, 21,5 Zoll (ca. 55 cm) |
1920 x 1080 Pixel, 21,5 Zoll (ca. 55 cm) |
2560 x 1440 Pixel, 27 Zoll (ca. 69 cm) |
Grafikkarte |
Nvidia Geforce 320M 256 MB (Shared) |
ATI Radeon HD 4670 256 MB |
ATI Radeon HD 5670 512 MB |
ATI Radeon HD 5670 512 MB (opt. HD 5750) |
Vorteile |
Günstiger Einstieg, Monitor wählbar, HDMI, wenig Stromverbrauch |
Günstiger Einstieg, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis |
Mehr Leistung als kleines Modell, gute Ausstattung |
Großes Display mit Monitorfunktion, sonst wie 21-Zoll-Modell |
Nachteile |
Langsame Festplatte, schwache 3D-Grafik, ohne Tastatur u. Maus |
Nicht als Monitor nutzbar, nur Glossy-Display |
Nicht als Monitor nutzbar, nur Glossy-Display |
Nur Glossy-Display, für Einsteiger schon recht hoher Preis |
Bei den tragbaren Rechnern bleiben nur die kleinen 13-Zoll-Modelle übrig. Das wäre das weiße Macbook für 999 Euro und dann noch zwei Varianten des kleinen Macbook Pro, die sich wie die iMacs nur im Prozessortakt und in der Ausstattung unterscheiden. Die Pro-Modelle kosten 1149 und 1449 Euro. Das weiße Macbook und der Mac Mini sind allerdings die letzten Rechner, die Apple noch mit 2 statt 4 GB Arbeitsspeicher ausliefert.
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Macbook 13" |
Macbook Pro 13" |
Macbook Pro 13" |
Preis |
999€ |
1149€ |
1449€ |
Prozessor |
Core 2 Duo 2,4 GHz |
Core 2 Duo 2,4 GHz |
Core 2 Duo 2,66 GHz |
Arbeits-speicher |
2 (bis 4) GB |
4 (bis 8) GB |
4 (bis 8) GB |
Festplatte |
250 (bis 500) GB |
250 (bis 500) GB |
320 (bis 500) GB |
Display |
1280 x 800 Pixel 13,3 Zoll (ca. 34 cm) |
1280 x 800 Pixel 13,3 Zoll (ca. 34 cm) |
1280 x 800 Pixel 13,3 Zoll (ca. 34 cm) |
Grafikkarte |
Geforce 320M 256 MB (vom RAM) |
Geforce 320M 256 MB (vom RAM) |
Geforce 320M 256 MB (vom RAM) |
Maße |
33,0 x 23,2 x 2,7 cm 2,13 kg |
32,5 x 22,7 x 2,4 cm 2,04 kg |
32,5 x 22,7 x 2,4 cm 2,04 kg |
Vorteile |
Günstiger Einstieg, kompaktes Gehäuse |
Preiswürdigkeit, Alugehäuse, Firewire, Tastaturbeleuchtung |
Sehr kompakt, Alugehäuse, Firewire, Tastaturbeleuchtung |
Nachteile |
Kein Firewire, schwache 3D-Grafik, Glossy-Display |
Schwache 3D-Grafik, nur Glossy-Display |
Hoher Aufpreis, schwache 3D-Grafik, nur Glossy-Display |
Mobil oder Desktop?
Wer eh einen mobilen Rechner braucht, zum Beispiel weil er ihn mit zur Uni oder auf Reisen nehmen muss, braucht nicht lange zu überlegen, um sich für eines der Macbooks zu entscheiden. Aber selbst wenn Sie eigentlich vorhaben, zu Hause mit dem Rechner zu arbeiten, ist ein Notebook eventuell eine praktische Sache. Nicht umsonst erfreuen sie sich seit Jahren immer größerer Beliebtheit. Die Freiheit, sich gelegentlich bequem beim Surfen auf das Sofa zu lümmeln oder einfach den Raum zu wechseln, lernt man schnell zu schätzen. Vor allem wenn es dazu noch ein drahtloses Netzwerk gibt, das mittlerweile sämtliche Macs ab Werk unterstützen. Nicht zuletzt kann man ein Macbook bei Bedarf schnell in der Schublade oder Tischablage verschwinden lassen, damit das Wohnzimmer nicht allzu sehr nach Büro aussieht.
Der Freiheit und Bequemlichkeit bei der Nutzung stehen einige technische Nachteile gegenüber. Um Platz und Strom zu sparen, werden in Notebooks weniger leis-tungsfähige Komponenten verwendet als in Desktop-Geräten. Bei einfachen Aufgaben wie Surfen, Mailen oder Textverarbeitung merkt man davon nichts. Beim Umwandeln von Filmen oder bei Spielen mit aufwendiger 3D-Grafik zeigt sich der Unterschied zwischen einem iMac und einem Macbook jedoch sehr deutlich. Das spiegeln auch unsere Testergebnisse ganz klar wieder.
Ein weiterer Schwachpunkt sind die kleinen 2,5-Zoll-Festplatten. Sie bieten weniger Speicherplatz und sind erheblich langsamer als die großen Laufwerke der iMacs. Im stationären Einsatz kann man das durch eine externe Festplatte ausgleichen. Damit die nicht ausgebremst wird, sollte sie allerdings über Firewire 800 angeschlossen werden. Diese Schnittstelle bieten nur die Macbook-Pro-Modelle.
Pro & Contra
Bevor man sich für eines der Geräte entscheidet, ist es wichtig, zu überlegen, was man damit eigentlich machen will. Ein Macbook ist zwar langsamer als ein iMac, aber darauf kommt es oft gar nicht an. Auch am Macbook kann man problemlos seine Urlaubsbilder in iPhoto importieren und dort bearbeiten. Wer jedoch als Hobbyfotograf die Vorteile von Raw-Bildern für sich entdeckt hat und diese mit Aperture bearbeitet, sollte unbedingt einen iMac vorziehen. Hier wäre sogar das größere Modell aufgrund der Grafikkarte eine Überlegung wert. Ein ähnliches Beispiel sind die beliebten DVB-T-Sticks. Man kann zwar problemlos mit einem Macbook fernsehen, aber für ein großes Filmarchiv ist auf der internen Platte kein Platz.
Der Mac Mini ist technisch ein Zwitter aus Macbook und Desktop-Mac. Um die extrem kompakte Bauweise zu ermöglichen, nutzt Apple Komponenten aus dem Notebook-Bereich. Der Mini verwendet ebenfalls eine 2,5-Zoll-Platte und besitzt nur einen einfachen Grafikchip, der wie beim Macbook den Hauptspeicher nutzt. Die Folge sind ähnliche Schwächen. Dafür punktet der kleine Mac mit einer serienmäßigen HDMI-Schnittstelle für den Anschluss an HD-Fernseher. Sein größter Vorteil ist aber wohl die Möglichkeit, einen beliebigen Monitor zu wählen.
Testergebnisse
Wir haben die Grundkonfigurationen von Mac Mini, iMac und Macbook für Sie getestet, die jeweils den günstigsten Einstieg in ihrer Klasse darstellen. Hinzu kommen die Ergebnisse eines iMac mit dem etwas flotteren i3-Prozessor mit 3,2 statt 3,06 GHz. Dabei stand uns zwar nur das 27-Zoll-Modell zur Verfügung, aber das ist in allen für den Test wichtigen Komponenten mit dem entsprechenden 21-Zoll-Modell identisch.
Als weiteres Notebook haben wir das kleine Macbook Pro mit 2,66 GHz auf den Prüfstand gestellt, das preislich auch gerade noch als Einsteigergerät durchgeht. Auf den Test der 2,4-GHz-Version haben wir verzichtet, da diese Variante über die gleichen Komponenten wie das Macbook verfügt und sich in der Leistung daher praktisch nicht von diesem unterscheiden sollte. Dafür zeigen wir zum Vergleich noch die Resultate des kleinsten 15 Zoll Macbook Pro, das mit i5-CPU und schnellerer Grafik aufwartet. Wir geben alle Ergebnisse in Prozent an, wobei uns das Macbook als Basis dient.
Modell |
Mac Mini Core 2 2,4 GHz 320M |
iMac 21,5" i3 3,06 GHz HD 4670 |
iMac 27" i3 3,2 GHz HD 5670 |
MB Core 2 2,4 GHz 320M |
MB Pro 13" Core 2 2,66 GHz 320M |
MB Pro 15" i5 2,4 GHz 330M |
iTunes MP3 kodieren |
102 |
140 |
145 |
100 |
112 |
113 |
iDVD MPEG-2 kodieren |
126 |
177 |
172 |
100 |
102 |
115 |
Quicktime Video für iPod |
100 |
169 |
175 |
100 |
110 |
140 |
Doom 3 Timedemo |
98 |
185 |
186 |
100 |
104 |
155 |
Cinebench Rendern |
100 |
172 |
179 |
100 |
111 |
148 |
Betrachtet man die Ergebnisse, so liegen die iMacs in allen Tests klar vorn. Die i3-Prozessoren sind den schon etwas betagten Core-2-Chips deutlich überlegen. Beim Test der 3D-Grafik in Doom 3 punkten sie mit den deutlich schnelleren Grafikchips. Außerdem nutzen der Mac Mini und die beiden 13-Zoll-Notebooks einen Teil des Hauptspeichers für die Grafikkarte, was ebenfalls auf die 3D-Leistung drückt. Hier kann nur das 1749 Euro teure 15-Zoll-Macbook mit i5 und echtem Grafikchip den Anschluss halten.
(Alle Angaben in Prozent)
Empfehlungen
Wir können zwei Rechner besonders empfehlen. Der kleine iMac ist mit der letzten Überarbeitung durch Apple ein günstiger Allrounder geworden, der 3D-Spiele genauso packt wie das Konvertieren von Filmen. Das 21-Zoll-Display bietet nicht nur viel Platz zum Arbeiten, sondern auch ein hochwertiges IPS-Panel mit guter Farbdarstellung bei geringer Winkelabhängigkeit. Mit einem DVD-T-Stick wird er in kleinen Räumen zum prima Fernseher mit Aufnahmefunktion. Das zweite Modell bietet etwas größere Leistungsreserven. Das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis hat jedoch der kleinste iMac oder, wenn man denn schon mehr ausgeben will, das einfachste 27-Zoll-Modell, das mit einem Preis von 1700 Euro allerdings unseren finanziellen Rahmen sprengt.
Unsere mobile Empfehlung bekommt das Macbook Pro mit 2,4 GHz. Ob das Alugehäuse schöner oder edler ist als das weiße des Macbook, überlassen wir Ihrem Geschmack. Es ist aber auf jeden Fall noch leichter und kompakter, und es bietet zudem eine Firewire-800-Schnittstelle zum Anschluss einer schnellen Festplatte. Berücksichtigt man außerdem die bessere Ausstattung, so ist der Aufpreis allemal gerechtfertigt. Deutlich mehr mobile Leistung bekommt man erst im größeren 15-Zoll-Macbook-Pro.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation Macwelt.