Thüga Aktiengesellschaft

Machine Learning befeuert die Energiewende

01.06.2019 von Wolfgang Herrmann
Die Thüga Aktiengesellschaft nutzt künstliche Intelligenz für die kommunale Energiewirtschaft und kooperiert dazu mit dem Startup Geospin.

Mit ihren angeschlossenen Stadtwerken besitzt die Thüga-Gruppe einen Schatz, den viele Tech-Unternehmen mit Ambitionen im Bereich Machine Learning gerne hätten: Jede Menge Daten zur Nutzung diverser Energieprodukte. Das Know-how zur Auswertung der Daten holte sich die Thüga über eine Kooperation mit dem Startup Geospin, einer Ausgründung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Um die Energiewende zu beschleunigen, setzt die Thüga Gruppe auf Big Data und Machine Learning.
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Die Idee dahinter erläutert erläutert Evamaria Zauner, Projektmanagerin Kompetenzcenter Innovation bei der Thüga AG: "Mit der Kooperation bringen wir Daten von Stadtwerken mit Expertise aus dem Bereich Big Data und Machine Learning zusammen, um komplexe Zusammenhänge aufzuarbeiten, die Entscheidungsfindung zu unterstützen und so die Energiewende zu beschleunigen."

Ein konkretes Beispiel ist die Ladepotenzialanalyse. Dahinter verbirgt sich ein auf empirischen Daten der Stadtwerke und Machine-Learning-Methoden basierendes Prognose-Tool, das optimale Standorte für öffentliche Ladesäulen identifiziert. Die Nutzer profitieren von einer guten Erreichbarkeit der Ladesäulen, während die Betreiber die Auslastung der Systeme verbessern und so ihre Wirtschaftlichkeit erhöhen können.

Evamaria Zauner, Thüga AG: "Unterschiedliche Kulturen und Arbeitsweisen etablierter Unternehmen und eines Startups müssen zusammenkommen, so dass jeder das Beste aus beiden Welten für sich nutzen kann."
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Zauner: "Im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren werden durch den intelligenten Algorithmus mehr als 700 verschiedene Einflussfaktoren objektiv ausgewertet". Zugleich erspare man sich den hohen manueller Aufwand zur Bewertung einiger weniger Aspekte.

In einem weiteren Projekt nutzt die Thüga Machine Learning, um besonders affine Kunden für neue Produkte wie beispielsweise Photovoltaik-Speicher zu identifizieren. Der daraus entstandene "Kundenfinder", ermöglicht es den Stadtwerken, hochwertige Leads zu generieren und die Conversion Rates zu steigern.

Um gewonnene Erkenntnisse in der Praxis zu nutzen, braucht es mehr als nur technologische Expertise und große Datenmengen, resümiert Zauner: "Unterschiedliche Kulturen und Arbeitsweisen etablierter Unternehmen und eines Startups müssen zusammenkommen, so dass jeder das Beste aus beiden Welten für sich nutzen kann."

Die wichtigsten CIOs der deutschen Energiebranche
Martin Hölz
Ab 1. April 2020 wird Martin Hölz CIO der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) mit Sitz in Karlsruhe. Er löst Frank Krickel ab, der seit Juni 2017 die Position des Leiter der Funktionaleinheit Informationstechnologie (C-TI) innehatte und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.
Damian Bunyan
Damian Bunyan ist seit Januar 2016 CIO der E.ON-Abspaltung Uniper in Düsseldorf. In dem Unternehmen werden die E.ON-Bereiche konventionelle Stromerzeugung, Energiehandel und Exploration & Produktion gebündelt. Von 2006 bis 2013 war Bunyan Mitglied der Geschäftsführung des E.on Business Services.
Philip Lübcke
Philip Lübcke ist seit September 2019 Geschäftsbereichsleiter IT der TEAG Thüringer Energie. Er berichtet an den Vorstand Personal und IT Wolfgang Rampf. Zuvor war Lübcke sechseinhalb Jahre lang CIO der Frankfurter Mainova AG. Insgesamt brint er 15 Jahre Erfahrung aus der Energiebranche mit.
Sebastian Weber
Seit 1. Juli verantwortet Sebastian Weber als CTO bei Eon den IT-Betrieb. Er soll auch die digitalen Plattformen des Konzerns ausbauen. Zudem hat er gemeinsam mit Christopher d'Arcy in einer Doppelspitze die Geschäftsführung der IT-Tochter Eon Digital Technology GmbH übernommen. Beide berichten direkt an Digitalvorständin Victoria Ossadnik.
Jan-Wilm Buschkamp
Jan-Wilm Buschkamp ist seit August 2019 Bereichsleiter IT der Mainova AG. Seitdem hat das Team um den CIO mit „hybrIT2023“ ein IT-Transformationsprogramm erarbeitet, um den Frankfurter Energieversorger zukunftsfähig zu machen. Ziel des Programms ist es unter anderem, mehr Wert zu generieren, das Unternehmen lean und agil aufzustellen sowie Prozesse end-to-end zu gestalten.
Oliver Herzog
Zum 1. September 2023 übernimmt Oliver Herzog den CIO-Posten bei der Thüga. Seine Vorgängerin Annette Suckert scheidet altersbedingt aus dem Unternehmen aus.
Thorsten Steiling
Thorsten Steiling ist seit Februar 2019 CIO Oerlikon Group & Managing Director Oerlikon IT Solutions AG. Er berichtet an Boris von Bieberstein, Head of Group Business Services. Zuvor war Steiling von September 2017 bis Januar 2019 CIO/Head of Corporate IT beim Automobilzulieferer Veritas AG in Gelnhausen.
Marcus Schaper
Marcus Schaper ist CIO bei der neuen RWE-Tochter Innogy. Er kommt von der Mutter RWE. Er war zuvor Head of IT bei der RWE Supply & Trading. Schaper hat an der WWU Münster Wirtschaftsinformatik studiert und war seit dem Jahr 2000 bei McKinsey. Zu RWE kam er im April 2010. Bis zum Börsengang der neuen RWE-Tochter fungierte Schaper als CIO für beide Konzernteile, seitdem ist er CIO der neuen Tochtergesellschaft. Übergreifende IT-Aufgaben in der RWE AG werden derzeit von Winfried Bröring wahrgenommen.
Jan Leitermann
Seit Juni 2017 ist Jan Leitermann Group CIO beim österreichischen Öl- und Erdgaskonzern OMV in Wien. Leitermann war zuvor Managing Director und Board Member beim Beratungsunternehmen Accenture AG Schweiz.
Jürgen Skirde
Jürgen Skirde ist CIO der RAG. Gleichzeitig hat er die operativ ausgerichtete Funktion des IT-Leiters inne. Im Konzern arbeitet der Diplom-Ingenieur schon seit 1985 - zunächst zehn Jahre auf Bergwerken, seither im IT-Management. Unter anderem leitete er SAP-Einführungsprojekte, von 2004 bis 2011 war er für die Infrastruktur verantwortlich.
Jan-Hendrik Semkat
Seit November 2017 ist Jan-Hendrik Semkat neuer Bereichsleiter Innovations- & IT-Management bei Natgas. Der gebürtige Oldenburger war mehrere Jahre in den Bereichen Softwareentwicklung, Projektmanagement und Beratung in der Energiewirtschaft tätig. Zuletzt war er Geschäftsführer der SIV Utility Services.
Jörg Ochs
Jörg Ochs (51) hat am 2. September die Leitung der Informationstechnologie der Stadtwerke München (SWM) übernommen. Er berichtet an den technischen Geschäftsführer der SWM Helge-Uve Braun. Ochs ist bereits seit 2017 Geschäftsführer der SWM Infrastruktur GmbH, der SWM Infrastruktur Region GmbH und der RegioNetzMünchen GmbH. Insgesamt ist er bei der SWM seit 2003 beschäftigt, unter anderem als Senior-Manager IT-Security, Leiter IT-Security und Datacenter/Infrastruktur und als Leiter Telekommunikation bei der SWM Services GmbH.
Michael Seiferth
Im Oktober 2021 hat Michael Seiferth die Geschäftsführung der N-Ergie IT übernommen. Vorgänger Klaus Vogl hat das Unternehmen verlassen.