Mit der kommerziellen Einführung von UMTS Anfang 2004 hofften die Netzbetreiber auf steigende Umsätze im Datengeschäft. Die Investitionen von 50 Milliarden Euro für UMTS-Lizenzen mussten dringend wieder reingeholt werden, um den Netzausbau fortzusetzen und die Kriegskassen zu füllen. Der Start ins 3G-Zeitalter war am Verbraucher allerdings vorbeigegangen, mit 384 kbit/s war die UMTS-Grundstufe zu langsam, zudem fehlten entsprechende Services, die den Kunden zur Nutzung animierten.
Dass es sich bei UMTS nicht um eine Totgeburt handelt, zeigt die aktuelle Entwicklung im Mobilfunkmarkt. Die Netzbetreiber sind mittlerweile bei der dritten Ausbaustufe von UMTS mit 7,2 MBit/s (HSDPA 7.2) angelangt, und auch die Handyhersteller haben inzwischen das Breitband-Geschäft für sich entdeckt.
Als eines der ersten Modelle unterstützt das SH150 von LG den neuesten Breitband-Turbo mit 7,2 MBit/s und ist damit sogar schneller als Nokias Supersmartphone N95. Allerdings wäre das SH150 hierzulande seiner Zeit voraus, HSDPA 7.2 ist in Deutschland nur in einigen wenigen Ballungsräumen verfügbar.
Um mobil fernzusehen, muss man sich nicht via UMTS ins Internet einwählen, über S-DMB ist unterwegs für Unterhaltung gesorgt. Gegenüber dem Vorgänger ist der Formfaktor des SH150 nachteilig, da der Slider zur Breitbild-Ansicht um 90 Grad gedreht werden muss; beim SH130 beispielsweise kann das Display separat eingestellt werden. Die Anzeige hat beim Neuling eine Diagonale von 2,2 Zoll und stellt auf 240x320 Pixeln bis zu 262.144 Farben dar.
Als Kamera verwendet LG eine 2 Megapixel-Komponente, wie sie in vielen Modellen der gehobenen Mittelklasse zu finden ist. Videotelefonie in VGA-Auflösung ermöglicht eine zweite Optik in der Gerätefront. Der 100,5x50,8x15,6 mm große und 110 g schwere Slider kämpft mit einem schwachen Akku, der eine maximale Gesprächszeit von 150 Minuten oder 150 Stunden im Standby verspricht.
Wann und wo das in den Handel kommt, ist bislang nicht bekannt. Der Preis wird mit 500 US-Dollar (365 Euro) angegeben.