Lesetipps zum Schmunzeln und Entspannen

20.12.2007 von Alexandra Mesmer
Man kann nicht immer nur an die Karriere denken. Zur Weihnachtszeit sollte man auch mal abschalten. Wer Zeit zum Lesen findet, kann sich mit folgenden Büchern entspannen.

Ich weiß, dass ich nichts weiß....

Kathrin Passig / Aleks Scholz: Lexikon des Unwissens. Worauf es bisher keine Antworten gibt. Rowohlt Verlag, Reinbek 2007, 256 Seiten, 16.90 Euro. ISBN 978-3-87134-569-2
Foto: Rowohlt Verlag Berlin

.....erkannte schon vor 2500 Jahren der altgriechische Philosoph Sokrates. Heute sind wir natürlich um einiges klüger, wir fliegen schon seit fast 50 Jahren ins Weltall, haben das Internet und Google oder fiebern mit bei "Wer wird Millionär". Doch wie holt man sich eigentlich einen Schnupfen, wieso klebt das Klebeband und warum verfärben sich jeden Herbst die Blätter wieder aufs Neue? Die endgültigen Antworten bleiben uns ebenso verborgen wie die Entstehung von Hawaii, die weibliche Ejakulation oder die Fortpflanzung der Aale.

In ihrem "Lexikon des Unwissens. Worauf es bisher keine Antworten gibt." fischen die beiden Blogger Kathrin Passig und Aleks Scholz im trüben Meer des Unwissens. Herausgekommen ist ein Lexikon der anderen Art, weil die Häppchen in appetitlicher, gut lesbarer Form, manchmal ein wenig schnoddrig dargereicht werden. Die Autorin Passig, 2006 mit dem Ingeborg-Bachmann- und Grimme-Preis ausgezeichnet, und der Astronom Scholz wissen, mit Unwissen zu unterhalten. Nach der Lektüre ist man schlauer, wenn auch nicht im strengen Sinne des Wortes.

Innenansichten eines Fahrstuhls

Katharina Münk: Höhenflüge und Höllenfahrten. Was eine Chefsekretärin im Fahrstuhl erlebt, 176 Seiten, Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2007, 14,95 Euro, ISBN 3821856831
Foto: Eichborn

Mit ihrem Erstling "Und morgen bringe ich ihn um!" hat die unter einem Pseudonym schreibende Chefsekretärin einen Bestseller gelandet. Jetzt legt sie nach. Ausgangspunkt für ihr zweites Buch "Höhenflüge und Höllenfahrten. Was eine Chefsekretärin im Fahrstuhl erlebt" ist eine bestechende Idee: Die Autorin vergleicht ein Bürohaus mit einem dick belegten Sandwich. Die einzelnen Stockwerke sind wie die Lagen eines Sandwiches ordentlich getrennt und blieben es auch, wenn da nicht der Fahrstuhl wäre.

Hier muss auch der Vorstandschef aus dem obersten Stockwerk erkennen, dass das so genannte Humankapital Gesichter, Körpergeruch und spitze Absätze hat. Münk macht die Aufzugskabine zum Schauplatz von mitunter skurrilen Begegnungen, sie lässt ein buntes Panoptikum von Unternehmensbewohnern aufeinanderprallen. Alles amüsant, kurzweilig und garantiert ohne Tiefgang, dann schließlich ist auch jede Aufzugsfahrt binnen weniger Minuten zu Ende.

Glück ist nicht planbar – eine Weihnachtsgeschichte für Groß und Klein

Eva Heller, Michael Sowa: Das unerwartete Geschenk vom Weihnachtsmann und von Frau Glück und Herrn Liebe, Antje Kunstmann Verlag, München 2002, 48 Seiten, ISBN3-88897-309-0
Foto: Kunstmann

Zugegeben, der Titel dieses Büchleins ist etwas umständlich: "Das unerwartete Geschenk vom Weihnachtsmann und von Frau Glück und Herrn Liebe". Wer sich aber davon nicht abschrecken lässt, wird mit einem modernen Weihnachtsmärchen belohnt, das ganz ohne den üblichen Kitsch auskommt.

Eva Heller schickt ihren Weihnachtsmann noch einmal los, weil eine Puppe übrig geblieben ist. Seine anschließende Reise durch die Kinderzimmer ist für ihn unerwartet beschwerlich, überall trifft er auf Kinder, die schon alles haben oder zu hohe Ansprüche an Puppen stellen. Obwohl aus Kinderperspektive erzählt, erfährt der Leser vieles über die heutigen Lebenswelten der Kinder und warum Glück nicht planbar und schon gar nicht mit Geld zu kaufen ist. (am)