Flotter Server für Einsteiger

Lenovo Tower-Server ThinkServer TS130 im Test

01.12.2011 von Bernhard Haluschak
Lenovo adressiert mit dem ThinkServer TS130 kleine Firmen mit wenigen Clients. Die Vorteile des Servers sind die geringe Energieaufnahme und die hohe Performance sowie der niedrige Preis. Lesen Sie, wie sich der Tower-Server im Test geschlagen hat.

Im Serverbereich werden mittlerweile nur noch Hochleistungsprozessoren verwendet, die eine hohe Rechenleistung besitzen. Doch der Anwender sollte beim Kauf eines Servers nicht allein die Rechenleistung achten, sondern auch Kriterien wie Energieeffizienz, Erweiterbarkeit und das Management des Systems mit ins Kalkül einbeziehen.

Darüber hinaus muss ein Server auch ausfallsicher und leicht zu verwalten sein, um die problemlose Funktion des Servers rund um die Uhr zu garantieren. Das ist besonders in kleinen Unternehmen wichtig, da die IT-Infrastruktur oft nur aus einem zentralen Serversystem besteht und die Mitarbeiter selbst den Server warten müssen.

Bildergalerie: Details zum Lenovo ThinkServer TS130
Lenovo ThinkServer TS130
Lenovo ThinkServer TS130
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Informationen des Geräte Managers.
Lenovo ThinkServer TS130
Lenovo ThinkServer TS130

Im Test untersuchen wir die Leistungsfähigkeit des Ein-Sockel-Systems ThinkServer TS130 von Lenovo. Der Tower-Server ist mit einer 3,2 GHz schnellen 4-Core-Xeon-CPU mit Hyperthreading ausgestattet und adressiert besonders kleine Unternehmen Wir überprüfen Installation, Erweiterbarkeit, Handhabung, Verwaltung, Support sowie Performance des Tower-Servers.

Lenovo ThinkServer TS130

Den Tower-Server ThinkServer TS130 konzipierte Lenovo speziell für den Einsatz in Firmen mit geringer Anzahl an Bildschirmarbeitsplätzen. Laut Hersteller ist das System ein Einsteigerserver mit der Möglichkeit der zentralen Datenspeicherung. Dieser soll in Kleinunternehmen eine hohe Produktivität und Effizienz gewährleisten.

Tower-System: Das System Lenovo ThinkServer TS130 ist auf Energieeffizienz ausgerichtet.

Das circa 9,8 kg schwere Tower-Gerät mit den Abmessungen 175 x 431 x 425 mm (B x T x H) ist ein System, das auch in einem Büro Platz findet. Die nötige Rechenleistung bezieht das Gerät aus einem 4-Core-Xeon-Prozessor des Typs E3 1235 (3,2 GHz) mit 8 MByte Cache einschließlich C206-Chipsatz sowie 8 GByte Hauptspeicher. Die zwei 4096 MByte großen DIMM-Module arbeiten mit 1333 MHz effektiver Taktfrequenz nach dem DDR3-Standard inklusive ECC-Funktionalität. Weitere Funktionen zur Ausfallsicherheit bietet der Hauptspeicher nicht.

Innenansicht: In dem Tower-Server arbeitet eine Quad-Core-Xeon-CPU mit 3,2 GHz Taktfrequenz.

Für Steckkarten stellt der Tower-Server einen PCI-Express-x16- und einen PCI-Express-x1-Slot zur Verfügung. Zusätzlich besitzt das System zwei Standard PCI-Slots. Für die Integration in ein Netzwerk stattet der Hersteller das System mit einem integrierten Gigabit-Ethernet-Controller mit einem herausgeführten Port aus.

Dedizierte Maus- und Tastaturanschlüsse als PS/2-Ports bietet die Lenovo-Maschine nicht, dafür besitzt das System auf der Rückseite sechs USB-2.0-Ports, einen DisplayPort-Schnittstelle sowie einen VGA-Anschluss. Zusätzlich sind noch eine serielle Schnittstelle und drei Audio-Buchsen vorhanden. Ein im Chipsatz integrierter Grafik-Controller übernimmt die grafische Kommunikation zum Display. Darüber hinaus besitzt der Lenovo-Server auf der Vorderseite einen beleuchteten Power-On/Off-Schalter und zwei USB-Anschlüsse. Zwei Status-LEDs für die Server-Betriebsanzeige und Storage-Zugriffe runden das Angebot an Anzeigeoptionen ab.

Anschluss gesucht: Der Lenovo-Server stellt auf der Rückseite neben Standardanschlüssen wie USB, GbitE-Netzwerk und VGA sowie zusätzlich einen DisplayPort zur Verfügung.

Als Laufwerk für Installationszwecke bietet der Lenovo-Server ein DVD-RW in voller Bauhöhe. Das Storage-Subsystem des Systems besteht aus zwei 3,5-Zoll-SATA-Festplatten mit einer Kapazität von je 500 GByte. Dabei arbeiten die zwei Festplatten in einem RAID-1-Verbund. Die Verwaltung der nicht Hotplug-fähigen HDDs übernimmt der integrierte SATA-RAID-Controller des Mainboards.

Weitere Details des Tower-Servers

Die Stromversorgung des Tower-Servers übernimmt ein 280-Watt-Netzteil. Die Kühlung des Energieversorgers erfolgt über einen integrierten 90-mm-Lüfter. Eine ausreichende Kühlung der Mainboard-Komponenten erreicht der Server durch einen fest eingebauten 90-mm-Lüfter im Inneren des Systems, der die Frischluft aus dem Frontbereich ansaugt und hinten herausbläst.

Geräumig: Das System verfügt über zwei Storage-Einschübe für 3,5-Zoll-SATA-Festplatten und zwei 5,25-Zoll-Schächte.

Lenovo offeriert den ThinkServer zum Einstiegspreis von rund 350 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die Grundkonfiguration besteht aus einem Dual Core i3-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 3,1 GHz und 2 GByte Hauptspeicher sowie einem 280-Watt-Netzteil und Basisgarantie. Der integrierte Software-RAID-Controller und zwei 250 GByte große SATA-Festplatte sind im Lieferumfang bereits enthalten. Das von TecChannel getestete System kostet etwa 750 Euro und ist wesentlich reichhaltiger ausgestattet.

Quickinfo

Produkt

ThinkServer TS130

Hersteller

Lenovo

Prozessor

1 x Xeon E3-1235 Quad-Core; 3,2 GHz

Hauptspeicher

2 x 4096 MByte DDR3-1333 MHz ECC, max. 32 GByte

Storage-Subsystem

2 x 500 GByte 3,5-Zoll-SATA-HDD, 1 x DVD-RW

Steckplätze

1 x PCIe-x16 Steckplatz: 1 x PCIe-x1-Slot, 2 x Standard-PCI

Netzwerk

1 x Single Port 1 Gbit-Ethernet

Weitere Optionen

Display Por, Intel AMT 7.0, TPM 1.2t

Grundpreis

350 Euro

Preis Testgerät

750 Euro

Erweiterbarkeit und Handhabung

Die Erweiterbarkeit des Lenovo-Systems wird durch die Tower-Bauform besonders begünstigt. So bietet der Hersteller für eine individuelle Steckkartenkonfiguration insgesamt einen PCIe-Slot-x16- und einen PCIe -x1-Slot sowie zwei Standard-PCI-Steckplätze an. Für die Installation der Steckkarten ist wenig handwerkliches Geschick erforderlich, da keine Schraubverbindung an der Gehäuserückwand gelöst werden müssen.

Erweiterbarkeit: Der Wechsel von Steckkarten und anderen Komponenten gestaltet sich im Lenovo-Server einfach.

Im Bereich der CPUs bietet Lenovo zahlreiche weitere Version an. Das reicht von einer Dual-Core-i3-2100-CPU bis hin zum Xeon QC E3 1235 mit 3.20GHz. Darüber hinaus bietet der Hersteller weitere verschiedene optionale Hardware- und Softwareerweiterungen an. Diese kann der Anwender bei der Konfiguration seines Systems individuell zusammenstellen.

Die insgesamt vier DIMM-Slots fassen maximal 32 GByte an Speicher bei Verwendung von 8-GByte-Modulen. Das Wechseln der Speicherriegel ist sehr einfach.

Im Bereich Storage-Erweiterbarkeit sind dem System aufgrund seines Tower-Gehäuses Grenzen gesetzt. So nimmt der Storage-Käfig maximal zwei 3,5-Zoll SATA-Festplatten auf, die nicht Hotplug-fähig sind. Die HDDs befinden sich in einem Kunststoffrahmen und sind mittels einer Hebelmechanik leicht aus dem Gehäuse herauszunehmen. Zusätzlich hat der Server zwei 5,25-Zoll-Einschubschächte, davon ist eines mit einem DVD-RW-Laufwerk bestückt ist. Unter Verwendung von 3,5-Zoll-2-TByte-Festplatten erreicht das System eine maximale Storage-Kapazität von 4,0 TByte. Darüber hinaus ist noch Platz für ein optionales RDX-USB-Backup-Laufwerk.

Anzeigen: Zwei Status-LEDs für Storage und Betrieb sowie die Schalterbeleuchtung informieren den Anwender über den Zustand des Servers.

Für eine erste schnelle Systemdiagnose haben die Entwickler dem Server zwei LEDs an der Vorderseite spendiert. Diese informieren über den Zugriff auf das Storage und den Betriebszustand des Servers. Weitere Statusanzeigen stehen dem Anwender nicht zur Verfügung.

Support und Lieferumfang

Lenovo bietet neben einem umfangreichen Portfolio an zusätzlichen Softwarepaketen und Hardwareoptionen auch eine Vielfalt an unterschiedlichen Service- und Support-Upgrades. In der Grundversion offeriert der Serverhersteller einen Hardware-Support über ein Jahr. Dabei ist eine Verlängerung der Garantiezeit möglich.

Die nächsthöhere Support-Stufe nennt der Serverhersteller ThinkPlus Priority Support. Dieser umfasst Serviceleistungen Rund um die Uhr mit priorisierter Anrufweiterleitung und direktem Zugriff auf qualifizierte Service-Techniker. Zusätzlich steht ein Vor-Ort-Service mit 9 Stunden an fünf Werktagen pro Woche zur Verfügung (Lenovo Onsite Repair).

Zusätzlich können Kunden einen kostenpflichtigen Installationsservice von Lenovo in Anspruch nehmen. Darüber hinaus bietet der Serverproduzent zahlreiche Schulungsmöglichkeiten rund um den ThinkServer TS130 an.

Zum Lieferumfang unseres Testkandidaten Lenovo ThinkServer TS130 ein Stromversorgungskabel und eine USB-Tastatur. Installation und Konfiguration des Systems hat bereits der Hersteller vorgenommen. Weitere Beigaben waren nicht in unserem Lieferumfang enthalten.

Performance

Die nötige Rechenleistung bezieht der ThinkServer aus dem Intel-Xeon-Prozessor E3-1235. Dieser arbeitet mit einer Taktfrequenz von 3,2 GHz. Dabei stehen vier Cores inklusive Hyperthreading zur Verfügung. Damit dürfte das System für jede Aufgabe gewappnet sein, und es sollten keine Performance-Engpässe auch bei etwas komplexen Aufgaben auftreten.

Im SPECpower_ssj2008 erreicht der TS130 eine Systemleistung von 2149 ssj_ops/Watt. Bei der maximalen Java-Performance kommt das System auf einen Wert von 297.647 ssj_opps. Damit dürfte die Systemleistung des Lenovo-Servers im normalen Einsteigerumfeld mehr als ausreichend sein. Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse des Lenovo ThinkServer TS130.

Messwerte/Benchmarks

Systemleistung

SPECpower_ssj2008, Energieeffizienz

2149 ssj_ops/Watt

SPECpower_ssj2008, Java Performance

297.647 ssj_ops

Leistungsaufnahme

Ausgeschaltet

0,5 Watt

Standby

0,5 Watt

Leerlauf

31.5 Watt

mittlere Rechner-Performance

63,5 Watt

maximale Rechner-Performance

115,0 Watt

Fazit

Die Stärken des Lenovo Tower Servers liegen in der Performance. Denn das System erreicht eine maximale Java-Performance von 297.647 ssj_ops. Angesicht der Single-CPU-Ausstattung ist dieser Wert als sehr gut zu bezeichnen. In puncto Energieeffizienz - Performance pro Watt - kann der TS130-Server mit einem ausgezeichneten Wert von 2149 überzeugen.

Durch den Tower-Formfaktor ist die Erweiterungsfähigkeit des Lenovo Servers gut. Je nach Bedarf bietet der Lenovo-Server Platz für maximal zwei PCIe- und zwei Standard-PCI-Steckkarten. Für Festplatten stehen insgesamt zwei 3,5-Zoll Einschubschächte zur Verfügung. Auf ein optisches Laufwerk muss der Käufer ebenfalls nicht verzichten. Dabei bleibt noch ein 5,25- und 3,5-Zoll frei. Der Hauptspeicher lässt sich in den vier Slots mit maximal 32-GByte-RAM sehr flexibel ausbauen.

Auch bei den Beurteilungskriterien Erweiterbarkeit und Handhabung des Systems hinterlässt das Lenovo-System einen positiven Eindruck. Für die nötige Ausfallsicherheit sorgen die Sicherheitsoptionen wie ein SATA-RAID-Storage-Subsystem und die ECC-Sicherheitsoption beim Hauptspeicher sowie das integrierte TPM 1.2. Weiter redundante Komponenten wie zwei Netzteile oder fehlertolerante Lüfter besitzt das System nicht. Für das Remote-Management beziehungsweise die Fernverwaltung bietet das System die AMT-7.0-Technologie von Intel.

Für den Preis von etwa 750 Euro erhält der Käufer einen schnellen und soliden Tower-Server, der als Einstiegsserver für Kleinunternehmen sehr gut geeignet ist. Das Gerät kann in diesem Segment in Bezug auf Performance, Energieeffizienz, Handhabung und (optionaler) Erweiterbarkeit überzeugen. (hal)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.