Lautsprechersysteme im Test

19.11.2007
Computerspiele oder Film ist ohne satten Sound nur halb so schön. Wir haben drei 5.1 Lautsprechersysteme, 2.1 Lautsprechersyteme sowie Headsets getestet

5.1 Lautsprecher: Teufel Concept F

Mit dem Concept F für 230 Euro erweitert Teufel seine PC-Lautsprecherserie um ein neues 5.1-Topmodell. Im Vergleich zum günstigeren Concept E Magnum Power Edition (160 Euro) besitzt das Concept F zwei zusätzliche Eingänge für Stereoquellen, Satelliten mit Bandpasstechnik sowie eine verbesserte Infrarotfernbedienung. Ungewöhnlich: Kabel liegen dem Concept F keine bei, da laut Teufel viele Kunden bereits passende Strippen besitzen.

Für 20 Euro Aufpreis können Sie bei Bedarf aber ein Adapter-Set samt 35 Meter Lautsprecherkabel mitbestellen. Einmal angeschlossen, spielt das Concept F mächtig auf: Imposante Klangkulissen dringen glasklar aufgelöst aus den Satelliten.

Egal ob in Bioshock oder Battlefield 2 – selbst kleinste Details orten Sie problemlos im Kampflärm. Auf Wunsch legt der massive Subwoofer dabei ein Klangfundament, das auch Ihre Nachbarn teilhaben lässt – ohne dabei unsauber zu dröhnen oder zu vermatschen.

Der Unterschied zum Concept E Magnum fällt hauptsächlich bei Musik auf: Hier bietet das Concept F ein Stück mehr Klangtreue und Präsenz, vor allem bei Mitten und Höhen. Wegen nochmals verbesserter Klangqualität neue Referenz bei den 5.1-Systemen.

5.1 Lautsprecher: Logitech X-540

Das 70 Euro teure X-540 von Logitech besteht aus einem kleinen Subwoofer, vier senkrecht stehenden Satelliten sowie einem horizontal angeordneten Center-Lautsprecher. Die Standfüße der Satelliten können Sie drehen und so zur Wandhalterung umfunktionieren.

Der neigbare Center besitzt stattdessen eine Klemmvorrichtung, um ihn auf TFT-Monitoren befestigen zu können. Die Kabellängen der fest verlöteten Strippen reichen mit eineinhalb Metern (vorne) beziehungsweise vier Metern (hinten) nur zum Aufbau des X- 540 direkt am PC.

Die Kabelfernbedienung regelt die Gesamtlautstärke, den Basspegel sowie die Upmix-Funktion, welche Stereosignale auf alle sechs Lautsprecher hochrechnet. Spiele peppt das X-540 mit präzisem Surround- Sound auf, Gegner wandern stets nachvollziehbar durch den Klangraum.

An heftigen Bassattacken verschluckt sich der Subwoofer aber häufig und dröhnt dann dumpf und vermatscht. In Spielen fällt das weniger auf als bei Musik, wo der unpräzise und kraftlose Bassbereich die ansonsten ausgewogene Wiedergabe stört. Wer meist nicht sonderlich laut spielt und weniger Wert auf Musik legt, findet im X-540 aber ein günstiges 5.1-System mit gutem Raumklang.

5.1 Lautsprecher: Creative Inspire T6100

Creative Creatives 55 Euro günstiges Inspire T6100 ist aufgrund der 1,5 Meter kurzen, fest verlöteten Kabel an den vorderen Satelliten ebenso wie Logitechs X-540 auf den Schreibtischeinsatz direkt am PC beschränkt. Anstatt über eine Kabelfernbedienung regeln Sie die Lautstärke am vorderen rechten Satelliten, was die Aufstellfreiheit weiter einschränkt.

Zudem fehlt ein Line-In-Eingang und eine Upmix-Funktion, um Stereosignale auf allen Lautsprechern auszugeben. Die Verarbeitung ist ordentlich, aber etwas schlechter als beim X-540.

Im Spieletest konnten wir alle Geräusche gut im Raum orten. Vor allem aber hat uns der kräftige Klang des kleinen Subwoofers überrascht: In Battlefield 2 dröhnen Panzermotoren tief und kräftig, und auch nahe Granateinschläge kommen druckvoll zur Geltung. Die Satelliten klingen dagegen etwas zu blechern und kraftlos. Auch bei Musik spielt der Subwoofer kräftig auf.

Die Präzision, um Bässe trocken und sauber wiederzugeben, fehlt hier allerdings. Mitten und Höhen wirken wie in Spielen zu kraftlos und ohne Volumen. Im Vergleich zum X-540 hat das Inspire T6100 den kräftigeren Subwoofer, beim Klang der Satelliten sowie bei der Ausstattung hat das 15 Euro teurere Logitech-System die Nase vorn.

2.1 Lautsprecher: Teufel Motiv 2

Mit einem Preis von 280 Euro ist Teufels Motiv 2 das mit Abstand teuerste 2.1- System im Test. Der massive Subwoofer sowie die beiden hochwertig verarbeiteten 2-Wege-Satelliten liefern zusammen starke 200 Watt Sinusleistung. Zwischen den maximal drei Stereoquellen wie PC oder MP3-Player wechseln Sie mithilfe der beiliegenden Infrarotfernbedienung.

Damit steuern Sie die Gesamt-, Tieftöner- oder Satelliten-Lautstärke, benötigen dazu allerdings direkte Sicht auf den Subwoofer - unpraktisch, wenn der tief unter dem Schreibtisch vergraben ist.

Der Klang des Motiv 2 lässt allerdings alle Bedienumstände vergessen: Der Subwoofer spielt stets trocken, kontrolliert und kraftvoll auf, während Mitten und Höhen glasklar und sauber differenziert darüberschweben - selbst wenn Sie den Lautstärkeregler auf "Nachbarschaftskrieg" einpegeln.

In Spielen erlebt Ihre Magengrube auf Wunsch jede Explosion und jeden Granateinschlag hautnah mit, ohne dass leisere Geräusche darunter leiden. Die hervorragende Auflösung gepaart mit der enormen Lautstärke machen das Motiv 2 zur absoluten Empfehlung für Spiele- und Musikliebhaber, die kein 5.1-System an ihrem PC wollen - neue 2.1-Referenz!

2.1 Lautsprecher: Speedlink Serenity XXL

An der Ausstattung von Speedlinks 110 Euro teurem Serenity XXL 2.1 gibt es kaum etwas auszusetzen: Die Kabel zwischen Zwei-Wege-Satelliten und Subwoofer sind beidseitig per Klemme verbunden, sodass Sie die Strippen bei Bedarf leicht austauschen.

Die Kabelfernbedienung bietet Anschlussmöglichkeiten für Kopfhörer sowie einen Line-In-Eingang. Bass und Höhen können Sie separat am Subwoofer regeln, der zudem einen weiteren Line-In-Anschluss besitzt. Klanglich überzeugt das Serenity XXL 2.1 dagegen weniger:

In Spielen schafft es der Subwoofer kaum, krachende Einschläge ohne störendes Dröhnen und Übersteuern wiederzugeben. Die Höhen wirken meist zu scharf, und trotz des zugehörigen Reglers fanden wir keine ausgewogene Einstellung. Bei Musik klingt das Lautsprecher-Set ähnlich unpräzise, mit etwas Feingefühl bei Bass- und Höheneinstellung lässt sich aber meist ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen.

Für kleine Zimmer eignet sich das Serenity XXL 2.1 also durchaus - zum Preis von 110 Euro ist es im direkten Vergleich zu Teufels Concept C USB (120 Euro) aus unserem Einkaufsführer, das wesentlich druckvoller und präziser zu Werke geht, aber deutlich zu teuer.

2.1 Lautsprecher: Saitek 3D 590

Saiteks 50 Euro günstige 2.1-Lautsprecher mit dem irreführenden Namen 3D 590 sind aufgrund der kurzen (nicht austauschbaren) Kabel zu den Satelliten nur für den Einsatz direkt am PC geeignet. An der praxistauglichen Kabelfernbedienung regeln Sie Lautstärke sowie Basspegel und schließen bei Bedarf einen Kopfhörer an.

Das "3D" im Namen der Saitek-Lautsprecher ergibt sich aus der Möglichkeit, die Satelliten entweder flach auf Vorder- beziehungsweise Rückseite zu legen oder sie senkrecht aufzustellen. Da die Membranen schräg im Gehäuse sitzen, ändert sich der Abstrahlwinkel je nach Position, einen klanglichen Unterschied macht das aber kaum.

Im Spieletest schlägt sich das 3D 590 in niedrigen bis mittleren Lautstärken wacker. Krachende Explosionen oder donnernde Düsenjets bringen den Subwoofer aber schnell dazu, wummernd zu dröhnen anstatt die Bässe klar wiederzugeben. Auch Musik vermatscht schon bei mittleren Lautstärkeeinstellungen störend.

Mitten und Höhen sind im Klangbild insgesamt zu undifferenziert und wirken etwas schwach auf der Brust. Für alle, die möglichst günstig eine PC-Beschallung für Spiele oder Musik suchen, ist das insgesamt solide 3D 590 aber eine Überlegung wert.

Headset: Sennheiser PC 350

Sennheiser bringt mit dem PC 350 ein neues High-End-Headset für Spieler. Im Gegensatz zum Vorgänger PC 165, das seit Erscheinen unsere Referenzliste anführt, setzt das PC 350 auf eine komplett ohrumschließende Bauweise.

Diese dämpft Umgebungsgeräusche besser ab, sodass Sie auch auf lärmigen LAN-Partys kein Spielgeräusch verpassen - allerdings auch wenig von Ihrer realen Umgebung mitbekommen. Die transportfreundlich einklappbaren Ohrmuscheln sind gut gepolstert, erwärmen die Ohren aber spürbar. Per Kabelfernbedienung regeln Sie Lautstärke und Mikrofon-Stummschaltung.

Der Klang des PC 350 in Spielen ist sowohl bei abgrundtiefen Bässen als auch bei sehr hohen Frequenzen extrem präzise aufgelöst. Stimmen sind aus Verständlichkeitsgründen überbetont, das Mikrofon bietet absolut klare Sprachübertragung. Musik wirkt im hochfrequenten Bereich Headset-typisch aber etwas zu scharf.

Das PC 165 klingt im Vergleich bei Musik wärmer. Was Präzision in Spielen sowie maximale Sprachqualität angeht, ist das PC 350 aber einen Schritt weiter und erobert damit knapp den ersten Platz im Einkaufsführer - der Preis liegt mit 200 Euro allerdings ebenfalls im absoluten High-End-Bereich.

Headset: Beyerdynamic MMX-2

Ende Oktober erweitert der PC-Spielern bisher eher unbekannte Kopfhörerspezialist Beyerdynamic sein Angebot um das Stereoheadset MMX-2 (etwa 80 Euro). Mit dem Headset gibt’s eine USB-Soundkarte, die EAX 2.0 sowie eine mäßige Surround-Simulation beherrscht.

Unpraktisch: Lautstärke und Mikrofon-Stummschaltung regeln Sie an der kabelgebundenen USB-Soundkarte. Verbinden Sie das MMX-2 per Klinke mit Ihrem PC, müssen Sie auf die Fernbedienung verzichten. Dafür gefällt uns der Tragekomfort des Headsets dank weicher Polsterung, flexiblem Mikrofonarm sowie geringem Gesamtgewicht gut.

Klanglich überzeugt das MMX-2 in Spielen durch die Bank: Die Soundkulisse erreicht Ihre Ohren stets druckvoll, gut aufgelöst und verzerrungsfrei - heftige Gefechte samt bombastischen Explosionen machen ebenso Spaß wie atmosphärische Soundtracks. Musik bringt das MMX-2 dank des ausgewogenen, harmonischen Klangbildes von allen Testkandidaten am besten zur Geltung.

Präzision und Auflösung erreichen allerdings nicht das Niveau des PC 350 von Sennheiser, das dafür steriler und leicht unterkühlt klingt. Alle, die neben Spielen auch gerne Musik hören, sollten sich das MMX-2 näher ansehen.

Headset: Plantronics .Audio 770

Plantronics verspricht mit dem 50 Euro teuren .Audio 770 spieletauglichen Surround-Sound, obwohl es nur Stereo wiedergibt. Grund ist die mitgelieferte Soundkarte im USB-Stick-Format, die wie bei Beyerdynamics MMX-2 virtuellen Raumklang sowie EAX 2.0 beherrscht.

Allerdings überzeugt uns der räumliche Eindruck in Spielen nicht, hier hören Sie mit einer ausgewachsenen Soundkarte wie etwa der X-Fi deutlich besser. Praktisch: Besitzen Sie bereits eine Soundkarte, findet das .Audio 770 auch per Klinkenstecker Anschluss. Am Tragekomfort gibt es nichts zu meckern: Der flexible Kopfriemen sowie die weiche Polsterung tragen sich stundenlang angenehm und passen selbst großen Köpfen.

Auch klanglich überzeugt das Headset mit kräftigen, wenn auch nicht hochpräzisen Bässen und guter Differenzierung im gesamten Frequenzspektrum. So bleiben selbst feine Klangdetails erhalten. Auch die Stimmen der Mitspieler kommen klar verständlich bei Ihnen an.

Einzig bei Musik stören zischelnde Höhen sowie der etwas zu schwammige Bass. Unterm Strich ist das .Audio 770 für günstige 50 Euro ein gutes und preiswertes Stereo-Headset inklusive USB-Option.

Die Tests stammen aus der Gamestar 11/2007.