Fünf Tipps gegen Phishing-Mails

Lassen Sie sich nicht für dumm verkaufen!

05.02.2012 von Simon Hülsbömer
Haben Sie Angst vor Ihrem Postfach? Das muss nicht sein! Hier kommen fünf Tipps, wie Sie Phishing-Mails erkennen.

Das Leben verlagert sich ins Netz - allein im Weihnachtsgeschäft 2011 betrug der E-Commerce-Umsatz dem Bundesverband des deutschen Versandhandels zufolge 4,4 Milliarden Euro, ein Fünftel mehr als noch 2010. Cyberkriminelle riechen den Braten und senden gezielt Phishing-E-Mails an deutschsprachige Nutzer, um deren Bankdaten, Webmailkonten, Facebook-Passwörter oder Shopping-Logins in Erfahrung zu bringen. Das Schlimmste: Phishing-E-Mails sind heute deutlich schwerer zu erkennen als früher, weil sie zunehmend professioneller gestaltet, mit regionalem Bezug versehen und immer öfter in fehlerfreiem Deutsch verfasst werden. Das Research-Team von eleven, einem Dienstleister für E-Mail-Security aus Berlin, hat eine Checkliste erstellt, wie sich E-Mail-Empfänger dennoch schützen können.

Ignorieren Sie E-Mails, die zur Eingabe vertraulicher Daten auffordern!
<strong>Merkmal:</strong> Um eine möglichst hohe Öffnungsquote zu erreichen, wird oft versucht, Angst zu erzeugen in der Hoffnung, dass der Nutzer auf diese Weise seine übliche Vorsicht aufgibt. Besonders beliebt ist der Trick, eine Sperrung des Kontos (bei der Bank, bei PayPal oder bei Facebook) oder der Kreditkarte vorzutäuschen – verbunden mit der Aufforderung, sich auf eine von der E-Mail aus verlinkten Seite anzumelden, um die Sperrung aufzuheben. Meist versuchen die Betrüger auch, einen zeitlichen Druck aufzubauen, indem sie behaupten, die Eingabe der Daten müsse in den nächsten 24 Stunden erfolgen.<br /><br /> <strong>Tipp:</strong> Generell versenden Banken, aber auch Kreditkartenunternehmen und Online-Bezahldienste keinerlei E-Mails, die zu einer Seite verlinken, auf denen Sie Ihre Kontodaten eingeben sollen. Löschen Sie die E-Mail sofort und klicken Sie keinesfalls auf den Link! Schon der bloße Besuch der Seite kann zu einer Infektion mit einem Virus oder Trojaner führen (Drive-by-Download)!
Überprüfen Sie, ob die Website gesichert ist!
<strong>Merkmal:</strong> Webseiten, auf denen wichtige Daten eingegeben werden sollen, sind in der Regel durch eine sichere Verbindung geschützt. Dies lässt sich daran erkennen, dass die Web-Adresse (URL) mit https:// statt mit http:// beginnt. Verweist eine E-Mail, die zur Eingabe vertraulicher Daten auffordert, auf eine ungesicherte Website, ist diese mit hoher Wahrscheinlichkeit gefälscht. Oftmals verbergen die Phisher die tatsächliche Ziel-URL jedoch hinter einer angeblich gesicherten Scheinadresse.<br /><br /> <strong>Tipp:</strong> Überprüfen Sie, wohin der Link tatsächlich führt: mittels Rechtsklick auf den Link und Auswahl von „Eigenschaften“ oder, wenn Sie den Link bereits angeklickt haben, durch Überprüfung der Adresse in der Adresszeile. Auch hier gilt: Im Zweifel den Link nicht anklicken und die E-Mail löschen!
Achten Sie auf die genaue Schreibweise der URL!
<strong>Merkmal:</strong> Um an ihr Ziel zu kommen, müssen die Phisher den Anschein erwecken, die E-Mail sowie die Seite, auf welcher der Nutzer seine Daten eingeben soll, wären echt und gehörten dem angeblichen Absender. Daher wählen sie Adressen, die auf den ersten Blick wie eine echte Adresse, beispielsweise der Bank, aussehen. Dabei werden von der Bank nicht benutzte, aber plausibel erscheinende Adressen verwendet (z. B. www.sparkasseonline. de) oder unauffällige Schreibfehler eingebaut ("postank" statt "postbank").<br /><br /> <strong>Tipp:</strong> Achten Sie immer auf die Schreibweise der URL (auch schon im E-Mail-Absender!) und überprüfen Sie diese auf Schreibfehler! Überprüfen Sie auch, welche URL das Unternehmen normalerweise hat (durch Vergleich mit der Website oder mit echten E-Mails)!
Achten Sie genau darauf, welche Daten Sie eingeben sollen!
<strong>Merkmal:</strong> Zugänge zu Online-Konten, aber auch der Einsatz von Kreditkarten benötigen meist ein mehrstufiges Authentifizierungsverfahren. Bei Online-Konten sind das beispielsweise Kontonummer und TAN, bei Kreditkarten Kartennummer, Ablaufdatum und die dreistellige Prüfnummer. Als sichere Alternative gibt es seit einiger Zeit auch die Verifizierung über das so genannte 3D-Secure-Verfahren (z.B. „Verified by Visa“).<br /><br /> <strong>Tipp:</strong> Werden Sie aufgefordert, mehr als eine TAN oder sowohl ihre Prüfnummer als auch die 3D-Secure-ID einzugeben, handelt es sich um Phishing. Seriöse Websites verlangen nie beide Daten gleichzeitig.
Nicht nur Konto- und Kreditkarten-Phishing ist gefährlich!
<strong>Merkmal:</strong> Schon längst beschränkt sich das Interesse der Phisher nicht mehr nur auf Bank- oder Kreditkartendaten. Generell ist jeder Zugang zu Online-Diensten interessant, sei es das Webmail-Konto, der Zugang zu sozialen Netzwerken, selbst Business-Dienste wie Google AdWords. Dabei nutzen beispielsweise Spammer die erbeuteten Daten, um Kampagnen für eigene Seiten zu schalten – auf Kosten der betrogenen Nutzer.<br /><br /> <strong>Tipp:</strong> Behandeln sie alle Zugangsdaten zu Internetdiensten vertraulich, auch wenn sie Ihnen nicht wichtig erscheinen! Angebliche E-Mails von Facebook oder Hotmail können genauso gefährlich sein wie solche von Ihrer Bank.