CIO-Wechsel

Langjähriger RWE CIO Michael Neff geht

04.04.2016 von Johannes Klostermeier
Der langjährige CIO des Energieversorgers aus Essen geht in den Ruhestand, der Konzern wird komplett umgebaut. Nachfolger von RWE CIO Michael Neff wird Marcus Schaper.
Michael Neff geht in den Ruhestand.
Foto: RWE

Michael Neff (61), langjähriger CIO des RWE Konzerns und gleichzeitig Geschäftsführer der RWE IT, wird Ende Juni 2016 in den Ruhestand gehen. Das ist eine kurze Notiz aus einem großen Umbauplan, den der Essener Energiekonzern gerade verkündet hat.

Neff war im Juli 2010 als Nachfolger von Chittur Ramakrishnan CIO des Energiekonzerns geworden. Er arbeitete zuvor, seit 2000, als CIO der Heidelberger Druckmaschinen. Davor war er für Konzerne wie Hoechst und Aventis tätig. Im Jahr 2005 war Neff zum "CIO des Jahres" gewählt worden.

RWE Generation SE wurde auf der 22. "Handelsblatt-Tagung Strategisches IT-Management 2016" mit dem "IT Innovation Award für Digitale Produkte, Projekte und Geschäftsmodelle ausgezeichnet.

Schaper wird Nachfolger bei RWE

Marcus Schaper wird neuer CIO bei RWE.
Foto: RWE

Nachfolger von Neff als CIO wird Marcus Schaper, der zurzeit noch Head of IT der RWE Supply & Trading ist. Schaper hat an der WWU Münster Wirtschaftsinformatik studiert und war seit dem Jahr 2000 bei McKinsey. Zu RWE kam er im April 2010.

Bis zum geplanten Börsengang der neuen RWE-Tochter fungiert Schaper als CIO für beide Konzernteile, danach als CIO für die neue Tochtergesellschaft. Die RWE IT GmbH wird rechtlich der neuen Tochtergesellschaft zugeordnet.

Pünktlich zum 1. April 2016 hat bereits eine neu gegründete RWE-Tochtergesellschaft ihre Arbeit aufgenommen, die voraussichtlich gegen Ende des Jahres 2016 an die Börse gehen wird. Der konkrete Zeitpunkt hänge vom dann bestehenden Marktumfeld ab, heißt es.

Neuer Konzernname wird noch gesucht

Die wichtigsten CIOs der deutschen Energiebranche
Martin Hölz
Ab 1. April 2020 wird Martin Hölz CIO der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) mit Sitz in Karlsruhe. Er löst Frank Krickel ab, der seit Juni 2017 die Position des Leiter der Funktionaleinheit Informationstechnologie (C-TI) innehatte und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.
Damian Bunyan
Damian Bunyan ist seit Januar 2016 CIO der E.ON-Abspaltung Uniper in Düsseldorf. In dem Unternehmen werden die E.ON-Bereiche konventionelle Stromerzeugung, Energiehandel und Exploration & Produktion gebündelt. Von 2006 bis 2013 war Bunyan Mitglied der Geschäftsführung des E.on Business Services.
Philip Lübcke
Philip Lübcke ist seit September 2019 Geschäftsbereichsleiter IT der TEAG Thüringer Energie. Er berichtet an den Vorstand Personal und IT Wolfgang Rampf. Zuvor war Lübcke sechseinhalb Jahre lang CIO der Frankfurter Mainova AG. Insgesamt brint er 15 Jahre Erfahrung aus der Energiebranche mit.
Sebastian Weber
Seit 1. Juli verantwortet Sebastian Weber als CTO bei Eon den IT-Betrieb. Er soll auch die digitalen Plattformen des Konzerns ausbauen. Zudem hat er gemeinsam mit Christopher d'Arcy in einer Doppelspitze die Geschäftsführung der IT-Tochter Eon Digital Technology GmbH übernommen. Beide berichten direkt an Digitalvorständin Victoria Ossadnik.
Jan-Wilm Buschkamp
Jan-Wilm Buschkamp ist seit August 2019 Bereichsleiter IT der Mainova AG. Seitdem hat das Team um den CIO mit „hybrIT2023“ ein IT-Transformationsprogramm erarbeitet, um den Frankfurter Energieversorger zukunftsfähig zu machen. Ziel des Programms ist es unter anderem, mehr Wert zu generieren, das Unternehmen lean und agil aufzustellen sowie Prozesse end-to-end zu gestalten.
Oliver Herzog
Zum 1. September 2023 übernimmt Oliver Herzog den CIO-Posten bei der Thüga. Seine Vorgängerin Annette Suckert scheidet altersbedingt aus dem Unternehmen aus.
Thorsten Steiling
Thorsten Steiling ist seit Februar 2019 CIO Oerlikon Group & Managing Director Oerlikon IT Solutions AG. Er berichtet an Boris von Bieberstein, Head of Group Business Services. Zuvor war Steiling von September 2017 bis Januar 2019 CIO/Head of Corporate IT beim Automobilzulieferer Veritas AG in Gelnhausen.
Marcus Schaper
Marcus Schaper ist CIO bei der neuen RWE-Tochter Innogy. Er kommt von der Mutter RWE. Er war zuvor Head of IT bei der RWE Supply & Trading. Schaper hat an der WWU Münster Wirtschaftsinformatik studiert und war seit dem Jahr 2000 bei McKinsey. Zu RWE kam er im April 2010. Bis zum Börsengang der neuen RWE-Tochter fungierte Schaper als CIO für beide Konzernteile, seitdem ist er CIO der neuen Tochtergesellschaft. Übergreifende IT-Aufgaben in der RWE AG werden derzeit von Winfried Bröring wahrgenommen.
Jan Leitermann
Seit Juni 2017 ist Jan Leitermann Group CIO beim österreichischen Öl- und Erdgaskonzern OMV in Wien. Leitermann war zuvor Managing Director und Board Member beim Beratungsunternehmen Accenture AG Schweiz.
Jürgen Skirde
Jürgen Skirde ist CIO der RAG. Gleichzeitig hat er die operativ ausgerichtete Funktion des IT-Leiters inne. Im Konzern arbeitet der Diplom-Ingenieur schon seit 1985 - zunächst zehn Jahre auf Bergwerken, seither im IT-Management. Unter anderem leitete er SAP-Einführungsprojekte, von 2004 bis 2011 war er für die Infrastruktur verantwortlich.
Jan-Hendrik Semkat
Seit November 2017 ist Jan-Hendrik Semkat neuer Bereichsleiter Innovations- & IT-Management bei Natgas. Der gebürtige Oldenburger war mehrere Jahre in den Bereichen Softwareentwicklung, Projektmanagement und Beratung in der Energiewirtschaft tätig. Zuletzt war er Geschäftsführer der SIV Utility Services.
Jörg Ochs
Jörg Ochs (51) hat am 2. September die Leitung der Informationstechnologie der Stadtwerke München (SWM) übernommen. Er berichtet an den technischen Geschäftsführer der SWM Helge-Uve Braun. Ochs ist bereits seit 2017 Geschäftsführer der SWM Infrastruktur GmbH, der SWM Infrastruktur Region GmbH und der RegioNetzMünchen GmbH. Insgesamt ist er bei der SWM seit 2003 beschäftigt, unter anderem als Senior-Manager IT-Security, Leiter IT-Security und Datacenter/Infrastruktur und als Leiter Telekommunikation bei der SWM Services GmbH.
Michael Seiferth
Im Oktober 2021 hat Michael Seiferth die Geschäftsführung der N-Ergie IT übernommen. Vorgänger Klaus Vogl hat das Unternehmen verlassen.

Die neue Gesellschaft trägt übergangsweise den Namen "RWE International SE" und umfasst die Geschäftsbereiche erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb im In- und Ausland. "Im Sommer" soll der endgültige Name und Markenauftritt für das neue Unternehmen verkündet werden.

Peter Terium ist erst einmal in Personalunion Vorstandsvorsitzender der RWE AG und ebenso der neuen Tochtergesellschaft.

40 Milliarden Euro Umsatz erhofft

Am Ende des Konzernumbaus soll die neue Tochtergesellschaft auf Basis der RWE-Segmentzahlen für das Geschäftsjahr 2015 mit etwa 40.000 Mitarbeitern einen voraussichtlichen Jahresumsatz von rund 40 Milliarden Euro erzielen, hofft RWE.

Konkurrent E.on hatte etwas Ähnliches wie RWE bereits vorgemacht: Das Unternehmen hatte seine Kraftwerkssparte in das neue Unternehmen Uniper abgespalten.

Die alte RWE AG aus Essen hat etwas mehr als 66.000 Mitarbeiter und ist gemessen am Umsatz Deutschlands zweitgrößter Energieversorger mit 16 Millionen Strom- und fast acht Millionen Gaskunden in acht europäischen Ländern.