Die 7 Faktoren für erfolgreiches Outsourcing

Krise erfordert Anpassung der Verträge

21.09.2009 von Oliver Häussler
Die Wirtschaftskrise erfordert neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Anbietern und Kunden. Wer seine Outsourcing-Verträge nicht der wirtschaftlichen Situation anpasst, schwächt seine Wettbewerbsfähigkeit und verliert an Innovationskraft.
Jean-Marc Lazzari: "Wer in Krisenzeiten ausschließlich auf Kostenreduktion und -effizienz setzt, ist auf lange Sicht unwirtschaftlich".

Die viel gepriesene Partnerschaft zwischen Anbieter und Kunde steht auf dem Prüfstand. Eine aktuelle Outsourcing-Studie des Beratungs- und IT-Dienstleisters Logica und der Outsourcing Unit der London School of Economics (LSE) kommt zu dem Ergebnis: "Outsourcing-Verträge müssen der derzeitigen wirtschaftlichen Situation angepasst werden, indem sowohl Risiken als auch Gewinne auf die Vertragspartner aufgeteilt werden".

Viele Outsourcing-Verträge beschränken sich auf reine Vertragsadministration und auf das Outsourcing-Management. Zu wenig, angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage. Die Verfasser der Studie sind der Überzeugung, dass sich die Partnerschaften hin zu einer gemeinschaftlichen Führung entwickeln müssten. "Nur wenn gemeinsam Innovationen vorangetrieben werden, kann das Potenzial des Outsourcings und der IT als Wettbewerbsvorteil voll ausgeschöpft werden", heißt es im Ergebnis.

Outsourcing-Lernkurve: Nur durch die Veränderung der Zusammenarbeit zwischen Anbieter und Kunde kann die Innovationskraft ausgeschöpft werden.

Allzu oft werde Outsourcing von IT-Verantwortlichen vorwiegend zur Kostenreduzierung eingesetzt, was kurzfristig erhoffte Erfolge erzielen mag. Jedoch: "Wer in Krisenzeiten ausschließlich auf Kostenreduktion und -effizienz setzt, ist auf lange Sicht unwirtschaftlich", warnt Jean Marc Lazzari, CEO, Outsourcing Services bei Logica.

Je intensiver die Zusammenarbeit funktioniert, desto höher ist die Performance und die Innovationskraft.

Die Studie, die unter dem Titel "Step Change - Collaborating to Innovate" erschienen ist, soll Unternehmen helfen, ihre Outsourcing-Partnerschaften gezielt auf die eigenen Bedürfnisse abzustimmen. Lazzari: "Durch den Austausch von Know-how und die Aufteilung der Risiken können Unternehmen innovative Ideen umsetzen und wettbewerbsfähig bleiben."

Die sieben wichtigsten Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Zusammenarbeit beim Outsourcing

  1. Innovationen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten: Gerade jetzt sind oft substanzielle Änderungen (zum Beispiel in Hinblick auf IT, Geschäftsmodell oder Service-Portfolio) notwendig, um den Geschäftserfolg langfristig zu sichern.

  2. Enge und stabile Beziehung zwischen Outsourcing-Anbieter und -Kunde: Beide Seiten müssen Barrieren abbauen, damit ihre Zusammenarbeit Mehrwert schaffen und Innovationen hervorbringen kann.

  3. Gemeinsames Ziel: Management, Vertrag und Organisation sind die kritischen Faktoren, mit denen sichergestellt werden kann, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Ziel haben: Innovationen in den Prozessen.

  4. Völlig neue Formen der Zusammenarbeit: Risiken und Gewinne müssen auf beide Seiten verteilt sein, um die Ziele der Unternehmen miteinander in Einklang zu bringen und eine Winwin-Situation zu schaffen.

  5. Das Management als Schlüssel zu Innovationen: Die Unterstützung des Managements für den gesamten Prozess ist entscheidend für den Erfolg.

  6. Kooperatives Management: Gemeinsam erarbeitete Richtlinien regeln die Zusammenarbeit des Managements der jeweiligen Bereiche.

  7. Vertrauen als Basis für überragende Leistungen: Nur wo Vertrauen herrscht, kann es eine flexible und zugleich stabile Bindung zwischen Anbieter und Kunde geben, die Innovationen ermöglicht.

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