ap CHICAGO. Die Therapeuten sprechen bereits in Anlehnung an den Begriff der Rehabilitation von der "Wiihabilitation". Verbinde man die Bewegungsübungen mit dem Video-Spiel, seien die Patienten ganz anders bei der Sache, sagt der Leiter der Reha-Abteilung am Herrin-Hospital im US-Staat Illinois, James Osborn. "Wenn sie mit einem elektronischen Gegner boxen oder Tennis spielen, ist es erstaunlich, wie viele unserer Patienten dann gewinnen wollen", sagt Osborn. Daher bemühten sie sich viel mehr als ohne den zusätzlichen Spielanreiz, die geforderte Bewegung zu meistern. Die südöstlich von St. Louis gelegene Klinik schaffte im vergangenen Jahr eine Wii-Spielkonsole für die Reha-Patienten an. Die beliebtesten Wii-Sportarten in der Klinik sind Baseball, Bowling, Boxen, Golf und Tennis. Mit dem Arm steuern die Patienten den drahtlosen Controler, dessen Sensor die Bewegungen auf die Konsole und den Bildschirm überträgt.
Auch in einem Krankenhaus in Raleigh, North Carolina, wird die Spielkonsole bei Patienten von neun bis weit über 80 eingesetzt. "Sie verbessern so ihre Ausdauer, Kraft und Koordination", erklärt Therapeutin Elizabeth Penny.
Um jenseits der einzelnen Erfahrungsberichte eine wissenschaftliche Grundlage für die "Wiihab" zu erhalten, hat Lars Oddsson am Sister Kenny Research Center des Abbott Northwestern Hospitals in Minneapolis eine Studie begonnen. Dabei sollen die Erfahrungen der Wii-Therapie an denen einer Vergleichsgruppe gemessen werden.