KI AG verbindet Wirtschafts- und Technikwissen

KI AG: Junge Firma mit klassischen Tugenden

03.04.2006 von Gabriele Müller
Hier hat manches noch den Charme der New Economy: ein junges Team, flache Hierarchien, kurze Wege. Und in der Tat: Die KI AG (Knowledge Intelligence AG) in Köln wurde auf dem Höhepunkt des Internet-Booms gegründet. Aber die Firma ist im Gegensatz zu anderen solide gewachsen.

Wer auf die Website der Firma KI AG klickt, kommt an Daniel Reiberg nicht vorbei. Dort wird sein Buch "J2EE und JBoss", das er mit Partner Torsten Langner gerade veröffentlicht hat, vorgestellt. Das Besondere daran? " Bei mir haben sich Studium, Diplomarbeit, Arbeit am Buch und ein neuer Job bei KI zeitlich überschnitten", schaut Reiberg zurück. Möglich war das nur, weil im Unternehmen oft unkonventionelle Wege gegangen werden und weil die Firmenchefs Dirk Buschmann und Harald Puhl, Betriebswirt und MBA der eine und Physiker der andere, gern querdenken und das auch bei ihren Mitarbeitern fördern.

"Eigeninitiative wird hier wirklich groß geschrieben", freut sich Daniel Reiberg. Das kommt dem 29-jährigen Wirtschaftsinformatiker, der an der Universität zu Köln studiert hat, sehr entgegen. Schon während des Studiums sammelte Reiberg vielfältige berufliche Erfahrungen: So hat er bei einer Rückversicherung gearbeitet, Fachartikel für Java-Magazine geschrieben, Software für Unternehmen entwickelt und auch mal mit Partnern eine eigene Firma gegründet, die sich mit E-Procurement-Lösungen beschäftigte.

KI AG

Breite Straße 147-151, 50667 Köln

Telefon: 0221/ 420 739-0; E-Mail: jobs@ki-ag.com

Mitarbeiterzahl: rund 40

Standorte: Köln und Darmstadt

Einstellungsbedarf: Junior- und Senior-Entwickler, Supporter, Consultants für die Bereiche Business Intelligence und E-Business

Geforderte Qualifikationen: je nach Stelle verschieden, für technische Positionen: abgeschlossenes Studium der Informatik, Physik oder Mathematik; Kenntnisse in mehreren Programmiersprachen, darunter C++ und Java; Datenbanken, Client-Server-Architekturen, SAP-Programmierung, etc.

Kombination aus BWL und Technik

Einsteiger Daniel Reiberg hat in der Endphase seines Studiums ein Fachbuch geschrieben und gleichzeitig seinen ersten Job bei der KI AG gefunden.

Durch persönliche Kontakte landete Reiberg schließlich bei KI, einem mit 40 Mitarbeitern relativ kleinen Unternehmen, das in Köln und Darmstadt beheimatet ist. "Es ist bei uns noch immer ein geflügeltes Wort, dass hier in Köln die BWLer sitzen und in Darmstadt die Technikexperten", sagt Vorstand Dirk Buschmann mit einem Schmunzeln. "Das hat mit der Gründungsgeschichte zu tun, als wir zuerst eine Kooperation und dann eine gemeinsame Firma hatten." Diese Kombination aus betriebswirtschaftlichem und technischem Wissen ist für den studierten Betriebswirt ursächlich für den wirtschaftlichen Erfolg der KI AG. Respekt vor und Verständnis für die Arbeit des jeweils anderen ist eine Grundvoraussetzung, um hier beschäftigt zu werden.

"Wir sind langsam, aber solide gewachsen", sagt Buschmann. Das hat auch damit zu tun, dass wir als kleine Firma besonders auf unsere Personalauswahl achten." Chancen auf einen Job haben auch Bewerber mit ungewöhnlichem Lebenslauf - wenn sie neben hervorragenden fachlichen Qualifikationen genügend Begeisterungsfähigkeit, Motivation und Flexibilität mitbringen. "Vieles bei uns sieht von außen vielleicht locker aus, aber wir haben hohe Qualitätsstandards und erwarten viel Einsatz von unseren Mitarbeitern", warnt Buschmann.

Begeisterung für ungewöhnliche Projekte

Die Mitarbeiter sollten sich laut Buschmann auch für ungewöhnliche Projekte begeistern können. Beispielsweise leitete KI den Aufbau der IT- und Medienlandschaft für ein Automobilmuseum in Stuttgart. "Das ist eine völlig neue Herausforderung", urteilt Reiberg, "aber ein spannendes Projekt, wie ich es mir nie hätte träumen lassen." Wenn die Besucher ab Mai 2006 das weltweit größte Automobilmuseum besichtigen können, dann tauchen sie in eine Erlebniswelt ein, die dank viel Hightech hinter den Kulissen neue Einblicke in die Geschichte des Automobils gewähren wird.

KI-Vorstand Dirk Buschmann setzt auf Services rund um das Thema Mobile Business.

Firmen wie die Deutsche Post World Net, Siemens, DaimlerChrysler oder die HypoVereinsbank zählen die Kölner längst zu ihren Kunden. Aber auch der größere Mittelstand soll in der Zukunft weiter akquiriert werden. Vorstand Buschmann erklärt den Beratungsansatz: " Wir bieten Kunden Lösungen an und unterstützen sie bei komplexen betriebswirtschaftlichen und technischen Fragen. Dabei greifen wir sowohl auf eigene als auch auf fremde Softwareentwicklungen zurück." Ein zweiter Bereich ist die Entwicklung und Einführung von Betriebssystemen und offenen Netzwerklösungen. Dienstleistungen rund um das Thema mobile Business stellen den dritten Bereich dar. KI entwickelt auch eigene mobile Anwendungen wie eine elektronische Schadenserfassung für einen Autovermieter oder eine Lösung zur Objektdatenerfassung für ein großes Facility-Management-Unternehmen. Für einen Telekommunikationsanbieter setzten die Kölner eine CRM-Lösung um, die auf PDAs und Smartphones basierte.

Arbeit in Zukunftsmärkten

Zuletzt von sich reden gemacht hat KI im Herbst mit der Studie "Mobile Business -Zielsetzungen, Strategien, Einsatzfelder". Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Management-Forschung wurden Unternehmen befragt, wie der Stand ihres mobilen Geschäftes ist. Das Ergebnis: Fast alle Befragten haben mobile Geräte im Einsatz und sind von deren Vorteilen überzeugt. Aber vier von zehn Unternehmen haben keine eindeutige Strategie, wie sie damit umgehen wollen. Also ein weites Feld, das es zu beackern gilt - und Potenzial für weiteres Wachstum bei der KI AG.