In Japan gibt es zwei Netzbetreiber, mit gigantisch großer Nutzerdichte. Platzhirsch ist und bleibt NTT DoCoMo mit 52,2 Millionen Usern in 2006, gefolgt von KDDI mit 27,2 Millionen. Mit seinen zwei neuen Super-Handys will der ewige Zweite jedoch langsam aber sicher an die große Konkurrenz rankommen; die Chancen stehen gut, denn bereits im letzten Jahr konnte KDDI im Bereich Neukundengewinnung an NTT DoCoMo vorbeiziehen. Die neuen Endgeräte von Sanyo und Toshiba werden mit Sicherheit einen Großteil dazu beitragen, dass auch 2007 ein erfolgreicher Start hingelegt wird.
Das W51SA vom japanischen Hersteller Sanyo sticht vor allem durch seine kantige Formgebung ins Auge. Der Slider ist nämlich nicht nur rundherum ziemlich klobig, auch bei der Anordnung des Navkeys und den Funktionstasten um ihn, hat man einen Gegentrend zu den ganzen Rundlingen, die den Markt momentan beherrschen, gesetzt. Was anfangs etwas verwirrt, wirkt nach längerem Betrachten sehr cool und funktional und vermittelt im Vergleich zu den verspielten Handys für das W51SA einen besonders technischen Charakter. Auch offen strahlt einen eine schon fast altertümlich wirkende Tastatur an - wunderbar aufgeräumt und gegliedert mit angenehm groß proportionierten Tasten.
Groß sind aber noch zwei andere Dinge am W51SA: das Display und der interne Speicherplatz. Erst genanntes misst 2,6 Zoll in der Diagonalen, hat eine QVGA-Auflösung und stellt 262.144 Farben in akkurater Schärfe dar. Letzteres betrifft den Speicherplatz, der intern bereits ein Gigabyte umfasst und zusätzlich per MicroSD-Karten erweitert werden kann. Beides ist vor allem für den Unterhaltungswert des Handys praktisch: der Speicher für eine Vielzahl an Songs auf dem integrierten Mediaplayer und mit der zwei Megapixelkamera geschossene Fotos, das große Display für das Betrachten der Bilder und für komfortables, mobiles Fernsehen über den japanischen DigitalTV-Service "Wansegu". Damit der Empfang hier stets gewährleistet ist, hat man die Möglichkeit eine Antenne am oberen Ende auszuziehen. Für normale Gespräche ist dies nicht nötig.
Wer möchte, kann das Gerät auch seitlich halten und seine Sendungen in Panorama-View betrachten. Mit bis zu fünf Stunden Durchhaltevermögen im TV-Betrieb leistet der Akku gute Arbeit, Dauergespräche werden mit 280 Minuten, Standby mit 12 Tagen angegeben. Leider ist der Slider nicht besonders handlich, denn das massive Gewicht von 146 Gramm verteilt sich auf 105x51x21 mm.
Zweiter Schwergewichtsriese im Bunde ist das W52T von Toshiba, das sogar stolze 152 Gramm bei einer Größe von 111x51x22 mm auf die Waage bringt. Ausgelegt ist der Slider für KDDIs 3G-Netz CDMA 1X WIN, mit einem Downstream von 2,4 MBit/s. Mobiles Internetsurfen macht hier also richtig viel Spaß und KDDI bietet dazu auch gleich passende Flatrates. Bei einem derart gigantischen Display mit sage und schreibe drei Zoll und einer WVGA-Auflösung von 800x480 Pixeln, was in etwa einem UMPC-Display mit sieben Zoll entspricht, sollte dann auch das Betrachten der Seiten ein wahres Vergnügen bereiten.
Natürlich ist es auch beim W52T möglich, über Wansegu digitales Fernsehen zu empfangen, wozu man auch hier eine ausziehbare Antenne eingebaut hat. Der interne Speicher umfasst ebenfalls ein Gigabyte und kann über MicroSD-Karten erweitert werden. Mit 3,2 Megapixeln leistet die Kamera mehr, der Akku jedoch ist etwas schwächer auf der Brust als im Sanyo-Schiebehandy. Wer lange Quatschen möchte hat dafür nur 220 Minuten Zeit, im Standby dafür ist es mit ebenfalls 12 Tagen gleichauf. Beim Design geht Toshiba allerdings den Weg des Runden: abgerundete Kanten, runde Bedientasten und abgerundete Zifferntasten. Hier muss der Geschmack entscheiden, welches der beiden Endgeräte einem eher zusagt.
Beide Handys werden in jeweils drei verschiedenen Farben angeboten: Sanyos W51SA in Grün, Weiß und Schwarz, das W52T in Schwarz, Lachs und Lila. Verkaufsstart ist noch im ersten Quartal 2007 angesetzt, die Verkaufspreise sind jedoch nicht bekannt.