HR-Outsourcing zunehmend akzeptiert

Jedes zweite Unternehmen lagert Gehaltsabrechnung aus

16.12.2009 von Johann Baumeister
Die Auslagerung von Lohn- und Gehaltsabrechnung an Dritte hat sich etabliert. Nach einer Umfrage der ORGA GmbH werden bis zum Jahresende 60 Prozent der Unternehmen diese Aufgaben ausgelagert haben. Die Zufriedenheit mit den Services ist überwiegend groß, dennoch besteht Verbesserungspotential.

Seit Jahren gehört die Lohn- und Gehaltsabrechnung zu den Diensten, die Unternehmen häufig von dritter Stelle beziehen. Noch vor dem CRM-Boom hat sich diese Form der Auslagerung etabliert. Mittlerweile überträgt mehr als jedes zweite Mittelstands- und Großunternehmen die Personalabrechnung an einen spezialisierten Dienstleister. Tendenz steigend. Zu diesem Ergebnis kommt die dritte Studie des Karlsruher IT-Providers ORGA GmbH, bei der über 400 Unternehmen befragt wurden.

Grafiken zur ORGA-Studie

Bis zum Jahresende wollen 60 Prozent der Unternehmen ihre Personalabrechnung auslagern.

Für 84 Prozent der Unternehmen verlief die Auslagerung der Abrechnung erfolgreich.

Dennoch sind nur 64 Prozent mit der Leistung ihrer Partner überwiegend zufrieden.

Das größte Manko bei der Auslagerung ist die geringe Flexibilität.


Laut ORGA Befragungen zeigt sich, dass der Kreis der Outsourcing-Anwender im Bereich Human Ressources in den letzten sechs Jahren um 15 Prozent gewachsen ist. Gegenüber 2007 ergibt sich ein Plus von vier Prozent. Ein beachtlicher Zuwachs, angesichts der Tatsache, dass die Auslagerung ohnehin schon weit fortgeschritten ist. Aktuell planen weitere neun Prozent der befragten Unternehmen, ihre Lohn- und Gehaltsabrechnung auszulagern.

HR-Outsourcing ist etabliert

"Die Entwicklung zeigt, dass die Auslagerung von HR-Prozessen zu den klassischen und besonders etablierten Formen des Outsourcing gehört", urteilt Jürgen Tiefenbach, Leiter Personal Services bei der ORGA. Beim HR-Outsourcing würden die Vorteile besonders deutlich zutage treten. "Neben den positiven wirtschaftlichen Effekten mit transparenten und klar kalkulierbaren Kosten wird die Entlastung bei den administrativen Kernaufgaben unmittelbar sichtbar. Dadurch können sich die Personalabteilungen deutlich stärker auf die strategische Personalarbeit konzentrieren", erläutert Tiefenbach. "So schafft das HR-Outsourcing einen spürbaren Mehrwert."

Große Zufriedenheit mit dem gewählten Weg

Die breite Akzeptanz des Outsourcing im HR-Bereich basiert auch auf der großen Zufriedenheit der Unternehmen mit den Projekten: Im Jahr 2003 beurteilten 79 Prozent der Anwender die Entscheidung zur Auslagerung als richtig. Dieser Wert ist nunmehr auf 84 Prozent gestiegen. Ferner stellen fast zwei Drittel ihrem Dienstleistungspartner gute Noten aus. Gegenüber den ersten beiden Erhebungen in 2003 und 2008 bedeutet das einen Zuwachs von 15 bzw. fünf Prozent.

Dennoch besteht Optimierungsbedarf

Allerdings ist auch jeder siebte Anwender mit der Servicequalität seines HR-Providers nicht zufrieden, gut ein Fünftel der Anwender sehen teilweise Optimierungsbedarf. Verbesserungspotenzial besteht vor allem hinsichtlich der Flexibilität der Partner (38 Prozent). Die Effizienz der Prozesse im Zusammenspiel von Anwendern und Dienstleistern bemängeln ein Drittel der Befragten. Bei den anderen Bewertungskriterien - wie der Fehlerhäufigkeit, wechselnde personelle Zuständigkeiten, Verzögerungen und Preisentwicklung - äußern nur wenige Unternehmen Kritik.