Psychologie

Je freier, desto kreativer der Mitarbeiter

14.07.2014 von Ferdinand Knauß
"Kreativ" und "innovativ" wünschen sich Unternehmen ihre Mitarbeiter. Eine psychologische Studie zeigt, dass sie dafür vor allem eines brauchen: Selbstbestimmung statt Drangsal.

Mitarbeiter sind umso innovativer, je selbstbestimmter sie handeln können. Das hat ein Forscherteam um Carsten Schermuly mit einer Untersuchung bestätigen können, über die das Portal "Wirtschaftspsychologie-Aktuell.de" berichtet. Eine gute, vertrauensvolle Beziehung zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter bedeutet ein "Psychological Empowerment". Und diese Bevollmächtigung des Mitarbeiters wirkt sich als ein Antrieb für seine Innovationsfähigkeit aus. Psychologen verstehen unter Empowerment, dass Mitarbeiter mehr Einfluss im Unternehmen bekommen. Es kann strukturell sein, indem sie wirklich eigenmächtig entscheiden können. Und es kann psychologisch sein, das heißt, dass sie mehr Selbstwirksamkeit und Mitbestimmung für sich selbst empfinden.

Schermuly ist Professor für Wirtschaftspsychologie an der SRH Hochschule Berlin. Er hat für seine Studie, die im Journal of Personnel Psychology veröffentlicht wurde, gemeinsam mit Kollegen 225 Beschäftigte mit einem Online-Fragebogen zu zwei Zeitpunkten befragt. Sie sollten angeben:

Es zeigte sich, dass das Übertragen von Handlungsvollmacht auf Untergebene wie ein Katalysator wirkt. Je besser die Beziehung zwischen Chef und Mitarbeitern war, desto mehr konnten sich letztere selbst einbringen. Je mehr sie selbstbestimmt handeln konnten, desto eher regten sie Neuerungen an.

Damit Mitarbeiter gute Ideen entwickeln können, braucht es respektvolle Chefs, die die Bedürfnisse ihrer Angestellten kennen.
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Beziehungsarbeit notwendig

Auf der Grundlage ihrer Erkenntnisse empfehlen die Autoren Führungskräften, mehr Aufmerksamkeit in die Pflege der Beziehungen zu ihren Untergebenen zu investieren. Zu diesem Zweck "sollten Vorgesetzte lernen, wie man Mitarbeiter respektvoll behandelt, ihnen gutes Feedback gibt, ihre Bedürfnisse und ihr Entwicklungspotenzial ausmacht". Sie sollten wissen, dass die Selbstbestimmung, die Mitarbeiter erleben, nicht nebensächlich, sondern zentral ist. Es reicht also nicht, wenn Chefs kollegial sind. Das ist die Mindestvoraussetzung. Ziel von Unternehmen, die innovative Mitarbeiter brauchen, sollte es sein, diesen mehr Verantwortung zu überlassen, damit sie selbstständig entscheiden können und wie Partner im eigenen Unternehmen behandelt werden.

Motivation
SIE sind der Fahrer.
Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Leben. Jeder von uns braucht Unterstützung durch andere, aber lassen Sie nicht zu, dass die anderen auch die grundlegenden Entscheidungen für Sie treffen.
Ihre Reise: gesteuert durch Wunsch, Vision und Fokussierung.
Jeder von uns erlebt verschiedenste Krisen im Leben. Gerade dann sollten Sie sorgfältig auf Ihr Denken achten und im Blick behalten, was Sie eigentlich möchten.
Der richtige Brennstoff für Ihren Weg.
Machen wir uns nichts vor: keiner kann beeinflussen, welche Ereignisse uns das Leben beschert. Aber wir haben die Wahl, wie wir diese Momente wahrnehmen und darauf reagieren, gerade bei vermeintlich negativen Erlebnissen.
Sagen Sie Ihren Reisebegleitern, wo es lang geht.
Erzählen Sie Ihren Mitmenschen/Kollegen/Mitarbeitern von Ihren Vorstellungen, Wünschen und Ideen! Laden Sie sie ein, Ihre "Reisebegleiter" zu werden!
Fesseln Sie niemanden an sich, der nicht freiwillig mitgeht.
Viele Menschen werden Ihrer Einladung folgen, wenn sie interessant ist. Aber es wird auch immer welche mit anderen Reisezielen geben. Lassen Sie sie gehen! Keiner von uns möchte festgehalten werden und sich Zwängen beugen müssen.
Geben Sie Energie-Vampiren keine Chance!
Achtung, Energie-Vampire! Immer wieder werden Sie feststellen, dass Ihnen Menschen zwar folgen, aber insgeheim Sabotage betreiben und all Ihre Pläne zunichte machen. Wehren Sie sich! Fordern Sie von ihnen Veränderung ein oder haben Sie den Mut zur Trennung.
Begeisterung bringt weiter!
Besinnen Sie sich immer wieder auf das, was Sie inspiriert und begeistert! Was macht Ihnen am meisten SPASS in Ihrem Tun? Sobald Ihnen das klar ist, strahlen Sie es auch in Ihre Umgebung aus und stecken andere an mit Ihrem Enthusiamus.
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Unser Lektüretipp für Sie
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(Quelle: Wirtschaftswoche)