Integration weiterer Open-Source-Tools

Jbuilder 8 verbessert Web-Funktionen

22.11.2002
MÜNCHEN (CW) - Borland konzentrierte sich bei der Version 8 der Java-Entwicklungsumgebung auf zahlreiche Detailverbesserungen. Neben dem Ausbau der Web-Service-Unterstützung betreffen die meisten das Debuggen, Analysieren und Testen von Code.

Gleich mehrere Hauptversionen benötigte Borland, um seiner integrierten Entwicklungsumgebung die nötigen Funktionen zur XML-Verarbeitung und die Programmierung von Web-Services angedeihen zu lassen. In der Ausführung 8 finden diese Bemühungen weitgehend zu ihrem Abschluss. Nun bietet Jbuilder auch größere Unterstützung für die Co-Standards WSDL und UDDI. So kann ein neuer Wizard aus der Beschreibung eines Web-Service automatisch Java-Klassen erzeugen, auf Wunsch auch Enterprise Javabeans (EJB). Umgekehrt vermag das Werkzeug jetzt ausgewählte Methoden einer Klasse als Web-Service mittels WSDL zu publizieren.

Ein mitgelieferter UDDI-Browser hilft beim Auffinden beziehungsweise Registrieren von Soap-fähigen Anwendungen in entsprechenden Verzeichnissen. Eine Reihe von neuen Funktionen dient der vereinfachten Ausbringung von Web-Services. So lassen sich mit Jbuilder 8 Java-Applikationen auf "Bea Weblogic" hinterlegen. Zudem unterstützt Borland die freie Soap-Implementierung "Axis" von Apache und erlaubt ihre Installation aus der IDE auf mehreren Java-Servern, darunter dem freien "Tomcat". Sämtliche der genannten Web-Service-Features bleiben auf die "Enterprise Edition" und das "Performance Bundle" beschränkt, die Standard- und Personal-Ausführung gehen in dieser Hinsicht leer aus.

Ähnliches gilt für zahlreiche neue Testfunktionen. Selbst die Test-Clients auf Basis der Open-Source-Frameworks "Cactus" und "Junit" finden nicht den Weg in die zwei kleinen Jbuilder-Varianten. Neben der freien Software greift Borland für Profiling und Testen auf "Optimze It", das die Firma durch Übernahme des Softwarehauses Redline Anfang des Jahres erworben hatte. Dieses Produkt liegt mittlerweile in der Version 5 vor und wird im "Performance Bundle" zusammen mit der IDE ausgeliefert. Der eingebaute Debugger basiert nun auf dem Java-Standard-API JDPA und erlaubt Codeänderungen während der Fehlersuche.

Entwicklung von Web-Anwendungen

Mit Jbuilder 8 setzt Borland die Integration freier Software weiter fort. Nachdem der Tomcat-Server oder das Build-Werkzeug "Ant" schon länger zum Lieferumfang gehören, kommt neben den genannten Test-Frameworks auch "Struts" für die Programmierung von Java Server Pages (JSPs) hinzu. Es entstammt ebenfalls dem Jakarta-Projekt von Apache und implementiert das Entwurfsmuster Model-View-Controller für Web-Anwendungen. Die aktuelle Version läuft auf dem JDK 1.4.1 und lässt sich nun auch unter AIX und HP-UX ausführen. (ws)