Jobreport

Java-Entwickler weiter gesucht

22.12.2014
IT-Experten haben bei der Jobsuche weiter sehr gute Aussichten. Unternehmen suchen deutlich mehr IT-Fachkräfte als der Arbeitsmarkt ihnen bietet. Aktuelle Trendthemen wie mobile Anwendungen und Apps schlagen auf den Stellenmarkt durch. Aber nicht alle Fachbereiche und Regionen profitieren gleichermaßen von der guten Stimmung – und den weiter steigenden Gehältern.

Sehr gute Chancen haben derzeit vor allem Entwickler und Senior-Entwickler mit Java-Expertise sowie zertifizierte Scrum-Master. Ebenso gefragt sind IT-Projektmanager, die mit agilen Methoden vertraut sind. Auch die IT-Security bleibt in allen Facetten ein wichtiges Thema, für das entsprechende Fachleute gesucht werden.

Michael Wulf, Michael Page: "Unternehnmen suchen äußerst flexible Mitarbeiter."
Foto: Privat

Jenseits der fachlichen Kompetenzen legen IT-Unternehmen Wert auf Mitarbeiter, die eine hohe Flexibilität mitbringen und sich immer wieder in neue Entwicklungszyklen und Prozesse einfinden. Ausgeprägtes Marktverständnis, hohe Reaktionsgeschwindigkeit und gegebenenfalls den "Mut zur Lücke" suchen Arbeitgeber vor allem in neueren Geschäftsfeldern wie Mobile und Apps. "Bei unserer Arbeit als Personalberater erleben wir häufig, dass Bewerber aus klassischen Industrieunternehmen hierbei leicht im Nachteil sind, da sie andere Taktungen gewohnt sind und die häufigen Tempowechsel sie anfangs überfordern können", berichtet Michael Wulf, Director Information Technology bei Michael Page.

Projektarbeit nimmt zu

Grundsätzlich verlangt die verstärkte Projektorientierung vor allem in der Entwicklung immer häufiger von den Bewerbern, dass sie für einen begrenzten Zeitraum im Unternehmen arbeiten. Vor diesem Hintergrund gewinnt besonders in mittelständischen IT-Unternehmen der Einsatz von Experten auf Zeit an Bedeutung. "Über 80 Prozent der deutschen Unternehmen haben bereits positive oder sehr positive Erfahrungen mit qualifizierter Zeitarbeit gemacht", zitiert Wulf aus der aktuellen Studie "Global Insights: Zeitarbeit und Interimsmanagement weltweit" von Page Personnel. Mitarbeiter nutzen ihren Einsatz auf Zeit häufig zur Stärkung ihrer Fachkompetenzen: Rund 60 Prozent bauen zugleich ihr berufliches Netzwerk deutlich aus. Und für etwa die Hälfte ergibt sich im Anschluss eine unbefristete Anstellung.

E-Commerce schafft Jobs in Berlin

Die größte Dynamik auf dem IT-Arbeitsmarkt zeigt sich aktuell in Berlin. Die Hauptstadt hat sich inzwischen zum "Mekka" der Start-Up-Szene entwickelt. Hier gibt es augenblicklich die meisten freien Stellen in der IT-Branche. Allerdings gilt das nicht für alle Bereiche gleichermaßen. So sind in Berlin vergleichsweise wenig große Industrieunternehmen angesiedelt, dafür jedoch umso mehr Internet- und E-Commerce- sowie cloud-orientierte Firmen. Insbesondere im Bereich der Web- und Cloud-Technologien besteht in der Hauptstadt eine große Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern.

Der große Bedarf an IT-Spezialisten in Berlin zeigt sich inzwischen auch im Lohngefüge. So holt die Hauptstadt gegenüber anderen Metropolen wie Hamburg, Frankfurt oder München auf. Insgesamt entwickeln sich gegenwärtig die Gehälter von IT-Experten im gesamten Bundesgebiet positiv. Das gilt vor allem für Fachleute im Bereich Softwareentwicklung, weniger jedoch für SAP-Spezialisten, bei denen sich aktuell keine großen Gehaltssteigerungen feststellen lassen.

Die 10 attraktivsten Städte für ITler
Wo verdient ein IT-Entwickler am meisten?
Wo lohnt es sich, als IT-Entwickler hinzuziehen? Die IT-Gehaltsstudie von Personalmarkt für 2013 zeigt, in welchen Städten Entwickler am meisten verdienen. Doch Gehalt ist nicht alles. Der Personaldienstleister Adecco verrät, wieviele IT-Stellen es für Entwickler 2013 in der jeweiligen Stadt gab - falls man mal den Job wechseln möchte. Auch die Lebenshaltungskosten sind entscheidend für die Wahl des Wohnortes: Was bringt das schönste Gehalt, wenn man es gleich wieder für eine horrende Miete ausgeben muss? Dank einer Studie der Wirtschaftswoche mit Immobilienscout24 wissen wir, wo es sich zu leben lohnt.
Platz 10: Berlin
Auf dem zehnten Platz landet die Bundeshauptstadt. Denn rein gehaltsmäßig schneidet Berlin schlechter ab als andere Städte:
Unterdurchschnittlich
Nur 51.237 Euro verdient ein IT-Entwickler in Berlin - und damit unter dem bundesweiten Durchschnitt von 51.859 Euro. Furchtbar arm ist ein IT-Entwickler trotzdem nicht: Noch sind die Mieten relativ günstig, Berlin schafft es nicht mal in die Top 25 der teuersten Städte Deutschland. Außerdem ist es fast nirgendwo so leicht, den Job zu wechseln wie hier: 7.221 freie Stellen für IT-Entwickler waren allein 2013 ausgeschrieben.
PLatz 9: Bremen
Weiter westlich müssen Entwickler im schönen Bremen das Geld zusammen halten:
52.481 Euro verdienen IT-Entwickler in Bremen.t man hier.
Das verwundert nicht, denn 2013 gab es hier nur 2.649 freie IT-Stellen, davon 1.162 Entwickler. Dafür ist die Miete günstig, die Stadt schön, das Meer nah. Was will man mehr?
Platz 8: Hannover
Ähnlich sieht es in Hannover aus. Viele IT-Kräfte werden hier nicht gesucht: nur 1.820 Entwickler im Jahr 2013. Günstiger wohnen als in Hamburg lässt es sich auch. Und das bei einem Jahresgehalt von...
... 54.089 Euro.
Nicht schlecht! Wie viele Jahre man wohl sparen muss, um sich ein Haus in Großburgwedel zu leisten? Noch schöner ist es in...
Platz 7: Nürnberg
In und um der Metropolregion Franken lebt es sich als IT-Entwickler gut. Nicht nur, dass die Mieten mit 7,54 Euro pro Qudaratmeter noch erschwinglich sind. In Nürnberg bleibt dem Entwickler einiges übrig:
Günstiges Franken
55.126 Euro verdient er in Nürnberg - davon kann man sich viele Lebkuchen und Bratwürschtla kaufen. Auch hier werden die Experten dringend gesucht: 2.386 Anzeigen für Entwickler gaben Firmen allein 2013 auf.
Platz 6: Hamburg
Gehaltsmäßig kann sich der Hamburger nicht beklagen. Jedes Jahr laufen auf dem Konto eines dort ansässigen IT-Entwicklers...
Entwickler gesucht!
... 67.647 Euro ein. Damit liegt er weit über dem Bundesdurchschnitt - genau wie die Lebenshaltungskosten. 8,85 Euro sind für einen Quadratmeter Wohnfläche zu berappen. Kein Wunder, dass in Hamburg 6.550 Entwickler gesucht wurden.
Platz 5: Köln
Rare Ware: Entwickler werden hier gesucht: 3.922 freie Positionen waren 2013 zu vergeben. Die Miete liegt bei etwa 8,38 Euro pro Quadratmeter.
55.852 Euro Jahresgehalt winken in Köln.
Allerdings kann man in der Nachbarstadt mehr verdienen.
Platz 4: Düsseldorf
Wer sich für die Pendelei nicht zu schade ist, hat in Düsseldorf...
... 57.200 Euro am Jahresende auf dem Konto.
Dafür sind die Mieten aber auch viel höher: 8,80 Euro pro Quadratmeter blättert man im Schnitt hin. Im Vergleich zu anderen Städten sind hier auch weniger Entwicklerstellen frei: 2.703. Viel brisanter ist die Lage in...
Platz 3: Stuttgart
Ganze 6.105 freie Stellen gibt es hier nur für Entwickler. Der bekommt dafür auch einen ordentlichen Batzen.
Fleißig sein im Schwabenland
57.978 Euro verdient ein Entwickler in Stuttgart. Dafür muss er auch 9,43 Euro pro Quadratmeter berappen.
Platz 2: Frankfurt am Main
An IT-Entwicklern scheint die Finanzmetropole weniger Interesse zu haben als an anderen IT-Fachkräften: 3.511 freie Entwicklerstellen - von insgesamt 14.357 unbesetzten IT-Jobs allein 2013. Vielleicht sind den Unternehmen die Spitzenkräfte einfach auch zu teuer...
... schließlich zahlen sie ihnen 58.912 Euro jedes Jahr.
Viel übrig bleibt dem Entwickler allerdings am Jahresende nicht: 10,26 Euro pro Qudratmeter zieht man ihm aus der Tasche - und dann hat er noch nicht mal Äppelwoi getrunken. Frankfurt wird nur noch übertroffen von einer Stadt...
Platz 1: München
Die bayerische Landeshauptstadt entlohnt IT-Entwickler fürstlich:
Topverdiener
60.156 Euro verdient ein Entwickler im Jahr hier. Wenn er sich das Leben denn leisten kann: Schmerzhafte 12,11 Euro legt man in München im Schnitt für einen Quadratmeter auf den Tisch. Trotzdem zieht es immer mehr Menschen und Firmen nach Bayern: 13.445 IT-Entwickler wurden 2013 allein in München gesucht. Bestes Gehalt, am meisten freie Stellen, höchste Mieten. Und wo ziehen Sie hin?

Wie IT-Profis den richtigen Arbeitgeber finden

Obwohl der Arbeitsmarkt für IT-Experten sich derzeit denkbar günstig darstellt, ist jeder Jobwechsel immer wieder ein Kraftakt: potenzielle Jobs identifizieren, Unterlagen überarbeiten, Anschreiben formulieren und dann mitunter eine ganze Weile warten, bis eine Rückmeldung oder eine Einladung folgt. "Als Personalberater geben wir beiden Seiten viel Coaching, dem Bewerber wie dem Unternehmen. Die Kunden erwarten, dass die Kandidaten gut ausgewählt und gut vorbereitet sind", erzählt Wulf, "deshalb arbeiten wir intensiv mit den Kandidaten. Gerade wenn es viel Auswahl gibt, ist es umso wichtiger, das Kandidat und Stelle optimal zueinander passen."

Welche Wege zum neuen Job führen
Mehr Mobilität?
Überdenken Sie Ihre Flexibilität. Längere Anfahrtswege oder geringeres Gehalt können trotzdem zielführend sein.
Keine Katastrophe
Ist die Kündigung bereits ausgesprochen, bewahren Sie die Ruhe.
Der Flurfunk
Reagieren Sie möglichst frühzeitig auf die Zeichen des Marktes. Nehmen Sie die Gerüchteküche ernst. Agieren Sie selbst.
Absichern?
Verlassen Sie sich nicht auf vermeintliche Sicherheiten. Manch einer steht schneller auf der Straße, als er meint.
Haltung bewahren
Hängen Sie Ihren Frust nicht an die große Glocke – weder vor noch nach einer Kündigung.
Außen vor
Informieren Sie Kollegen oder gar den Vorgesetzten auf keinen Fall zu früh, denn von da an sind Sie von allen wichtigen Informationen abgeschnitten.
Präsenz zeigen
Stellen Sie Ihr Profil in die relevanten Online-Portale ein. Tun Sie dies frühzeitig. Erste Erfolge zeigen sich frühestens nach vier bis sechs Monaten.
Externe Unterstützung
Nehmen Sie Kontakt mit ausgewählten Personalberatern Ihrer Branche auf. Signalisieren Sie Ihr Interesse an neuen Herausforderungen in allen relevanten Netzwerken, aber werden Sie nicht zu deutlich, ehe die Kündigung tatsächlich ausgesprochen ist.
Profilieren Sie sich
Wenn noch nicht absehbar ist, ob und wann Sie wechseln werden, nutzen Sie bereits die Zeit, um sich zunächst im eigenen Haus zu profilieren. Beteiligen Sie sich an Projekten, die für die Zukunft relevant sind, schlagen Sie sinnvolle Sparmöglichkeiten vor. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Engagement auch extern publik wird. Netzwerke und Arbeitskreise bieten dafür gute Möglichkeiten.
Eine gute Bewerbung
... ist immer noch sehr wichtig. Überarbeiten und vervollständigen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen.
Eigenwerbung stinkt?
Das war einmal. Kümmern Sie sich um Ihr Selbstmarketing. Erarbeiten Sie Ihr eigenes Stärkenprofil. Besonders in der Krise geht es um Effizienz. Im Bewerbungsgespräch müssen Sie kurz und knapp darlegen können, worin Ihre Stärken liegen. Unterstützung bieten Karriereberater.
Bereit sein
Besorgen Sie sich ein Zwischenzeugnis.
Ups, zu spät ...
Wenn Sie selbst gehen, bereiten Sie die Trennung sorgfältig vor. Beachten Sie die Fristen.
Viele Wege führen zum neuen Job
Nutzen Sie alle Bewerbungswege: Print, online, persönlich.
Hilfreich: ein langer Atem
Befassen Sie sich mit der Psychologie des Vorstellungsgespräches, und zwar nicht nur in der ersten Runde.
Falsche Kompromisse?
Bei potenziellen Stellenangeboten: Bleiben Sie kritisch, sich selbst und Ihrem Können gegenüber – aber auch dem suchenden Unternehmen.
Im Guten trennen
Ist die Entscheidung zum Wechsel gefallen, nutzen Sie auch Ihren Abgang zur Profilierung.
Es ist soweit
Wenn Sie dann tatsächlich gehen: Hinterlassen Sie einen bestellten Acker.
Neu ankommen
Agieren Sie im neuen Unternehmen besonnen. Lernen Sie, hören Sie gut zu.
Los gehts!
Nehmen Sie die eigenen Gefühle ernst – auch wenn sie negativ sind. Bei Zweifeln: Starten Sie neu!