Millionen-Aufträge von DDR-Krankenhäusern

Itos-PCs und -Workstations sind künftig "Made in Berlin"

27.07.1990

MÜNCHEN (CW) - Mit einem Werk in Berlin rückt die Konstanzer Itos Computer GmbH näher an die zukunftsträchtigen osteuropäischen Märkte heran. Die erste Ausbaustufe mit einer Kapazität von 60 000 Einheiten pro Jahr soll bereits im Oktober in Betrieb gehen.

In dem neuen Werk sollen zunächst 50 Mitarbeiter PCs und RISC-Workstations produzieren. Auch die Entwicklung und Wartung dieser Produkte wird in Berlin angesiedelt sein. Unter anderem ist ein "Repair-Center" geplant, das defekte Rechner binnen 48 Stunden wieder instand setzt. Für den Anfang werden die benötigten Räumlichkeiten angemietet, in zwei Jahren hofft man, ein eigenes Gebäude beziehen zu können .

Itos-Chef Harald Speyer will mit dem Werk beweisen, daß es nach wie vor möglich ist, in Deutschland Computer "zu international wettbewerbsfähigen Kosten" herzustellen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür seien allerdings hochqualifizierte Zulieferer, eine Bedingung, die der ehemalige Commodore-Chef in Berlin mit seinen vielen Unternehmen im mikroelektronischen Bereich erfüllt sieht.

Eine nicht unwesentliche Rolle dürfte bei der Entscheidung für Berlin auch die Nähe zu den neuen osteuropäischen Märkten gespielt haben. Immerhin hat Speyer Anfang Juli einen ersten Großauftrag aus der DDR unter Dach und Fach gebracht: Das Bezirkskrankenhaus Zwickau bestellte für 18 Bezirks- und Kreiskrankenhäuser 80286- und 80386-PCs im Wert von zehn Millionen Mark.