Itil 3: Verzahnung mit Geschäftsprozessen bleibt dürftig

26.06.2007
Auch die Methoden zur Einführung der neuen Itil-Version sind verbesserungswürdig.
Den Itil-Anwendern liegt die Integration von IT- und Geschäftsbetrieb am Herzen.
Foto: exagon

Die Mehrheit der Anwender, die sich mit den Best-Practice-Abläufen im IT-Servicebetrieb nach Itil (IT Infrastructure Library) beschäftigen, erhoffen sich von der neuen Version eine bessere Verzahnung von IT- und Geschäftsbetrieb. Doch die Berater von Exagon Consulting & Solutions, einem Beratungshaus für das IT-Service-Management, dämpfen die Hoffnung: "Das neue Regelwerk mit seinem Service-Lifecycle verfügt über keinen ausreichend konsistenten Business-Ansatz, deshalb können sich die Unternehmen nicht allein darauf stützen", kritisierte Exagon-Geschäftsführer Joachim Fremmer nach einer ersten Analyse des neuen Rahmenwerks. Das IT Service Management Forum (itSMF), verantwortlich für die Weiterentwicklung von Itil, hat die neue Itil-Version eng am Lebenszyklus der IT-Services ausgerichtet sowie den wirtschaftliche Betrieb betont. Die Orientierung an die Geschäftsprozesse vermisst Fremmer jedoch: "Ein Service Lifecycle sollte sich an den Lebensphasen eines Business-orientierten Services orientieren. Der Nukleus ist demzufolge der Business-orientierte Service und nicht die Service-Strategie." Dies werde so in Itil 3 aber nicht abgebildet, so der Exagon-Chef. Dennoch stellt er den Lifecycle-Ansatz nicht grundsätzlich in Frage: "Die Richtung stimmt, aber die Umsetzung ist nicht optimal gelungen."

Anwender wollen eine enge Verzahnung von IT und Geschäftsprozessen. Der Großteil der Befragten erwartet dies auch von Itil 3.
Foto: exagon

Zudem richtet sich seine Kritik gegen die unzureichenden Methoden, nach denen die neue Version eingeführt beziehungsweise mit bestehenden Itil-2-Prozessen verbunden werden soll. "Auf diese Fragen gibt es leider keine befriedigenden Antworten, obwohl sie von elementarer Bedeutung sind", warnte der Exagon-Geschäftsführer. Dieser Mangel könne Itil-Projekte schwieriger gestalten. Das wiederum widerspreche dem Ziel des neuen Regelwerks, die Voraussetzung für eine einfachere Umsetzung zu schaffen, so Fremmer. (jha)