Mittelstandsindex

IT-Ausgaben stabilisieren sich auf solidem Niveau

25.11.2009 von Peter Gruber
Der deutsche Mittelstand hat im Oktober weniger für IT- und TK-Produkte und -Services ausgegeben als im Vormonat. Zurückhaltend äußern sich die Mittelständler auch bei den Investitionsplanungen für die kommenden Monate. Doch trotz der leichten Rückwärtsbewegung sieht der Mittelstandsindex von Techconsult und Fujitsu eine Stabilisierung des Marktes.

Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland hat sich dem von Techconsult und Fujitsu betrieben Mittelstandsindex zufolge im Oktober annähernd auf dem recht hohen Niveau des Vormonats stabilisiert. Gegenüber dem Vormonat sank der Index der realisierten Umsätze leicht um zwei auf 117 Punkte. Die Firmen mit gestiegenen Umsätzen überwogen also nicht mehr ganz so stark wie im Vormonat, die Lage befindet sich aber weiter auf einem guten Level. Allerdings trübten sich die Erwartungen hinsichtlich der kommenden drei Monate etwas stärker ein. Hier sank der Index um sieben auf 115 Zähler, womit die Optimisten aber immer noch deutlich überwiegen. Trotz der leichten Rückwärtsentwicklung sind Lage und Erwartung immer noch deutlich besser als vor einem Jahr. Der Lage-Indikator notiert neun, der Erwartungsindex sogar zwölf Punkte besser als im Oktober 2008.

Geld für IT-Ausgaben sitzt nicht locker

Die Neigung zu IT-Ausgaben ließ im Oktober etwas nach, hielt aber im Wesentlichen das seit dem Sommer erreichte Niveau. Der Index der realisierten Ausgaben sank leicht um vier auf immer noch gute 109 Zähler, womit die Firmen mit gestiegenen Investitionen weiterhin in der Mehrzahl bleiben. Nur geringfügig ließen die Ausgabenplanungen nach: Der Planungsindex nahm um zwei auf 111 Punkte ab. Die Firmen mit expansiven Investitionsabsichten überwiegen also noch fast so stark wie im Monat zuvor.

Trotz der aktuellen Stagnation befindet sich das Investitionsklima auf einem etwas besseren Niveau als vor Jahresfrist. Die aktuelle Ausgabenneigung liegt um vier Punkte höher als im Oktober 2008. Geringfügig verbessert haben sich gegenüber der Situation vor einem Jahr die Erwartungen, deren Index um zwei Zähler höher liegt als im Oktober 2008.

Firmen investieren weniger in Hardware

Die Nachfrage-Dynamik hinsichtlich Hardware verringerte sich im Oktober. Gegenüber dem Vormonat sank der Index der realisierten Ausgaben um neun auf 102 Punkte - damit überwiegen noch leicht die Unternehmen mit gewachsenen Ausgaben. Annähernd stabil blieben dagegen die Ausgabenabsichten und lassen auf eine wieder stärkere Nachfrageentwicklung hoffen. Mit 111 Punkten (minus eins) signalisieren die mittelständischen Unternehmen anhaltende Investitionslaune und deuten damit an, dass es sich bei der aktuell rückläufigen Dynamik nur um eine vorübergehende Delle handelt.

Die abgebremste Entwicklung brachte die Ausgabenneigung auf das Niveau des Vorjahresmonats. Mit minus einem Punkt ist ziemlich genau wieder der Level des Oktobers 2008 erreicht. Dagegen ist die Investitionslaune mit Blick auf die kommenden drei Monate erkennbar zuversichtlicher als vor einem Jahr: Der entsprechende Index liegt um sieben Punkte höher.

Softwarenachfrage nimmt etwas ab

Auch im Software-Markt verlangsamte sich im Oktober die Nachfrage-Entwicklung und entfernte sich wieder von dem hohen Niveau des Vormonats. Der Index der realisierten Ausgaben sank um sieben auf 102 Zähler. Etwas weniger (minus fünf Punkte) schwächten sich die Investitionsplanungen ab, die mit 103 Zählern aber noch eine überwiegend positive Investitionsbereitschaft zum Ausdruck bringen.

Aufgrund des aktuellen Rückgangs der Ausgabenneigung ist diese annähernd auf das Niveau des Vorjahresmonats zurückgekehrt. Robuster sind die Ausgabenplanungen, die im Vergleich zum Vorjahr leichte Fortschritte gemacht haben und um vier Punkte höher liegen als im Oktober 2008.

Ausgaben für Kommunikationsprodukte stagnieren

Nur leicht ging die Nachfragedynamik nach Kommunikationsprodukten zurück. Der Index der aktuellen Ausgaben verschlechterte sich lediglich um drei auf 98 Punkte. Allerdings überwogen damit nun leicht die Unternehmen mit gesunkenen Ausgaben. Noch weniger veränderten sich die Investitionsplanungen: Sie sanken nur um einen auf 100 Zähler, womit aber jetzt nicht mehr die Firmen mit expansiven Investitionen überwiegen, sondern sich mit den zurückhaltenden Unternehmen die Waage halten.

Trotz der leichten aktuellen Rückwärtsentwicklung befindet sich die aktuelle Investitionsneigung mit plus einem Punkt leicht über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Investitionsaussichten haben sich sogar um sechs Punkte erkennbar verbessert.

Flaute im IT-Dienstleistungssektor

Ähnlich ist die Entwicklung im Markt für IT- und TK-Dienstleistungen, der im Oktober gegenüber dem Vormonat nur geringe Veränderungen zeigte. Der Lageindex der Ausgaben verlor zwei Punkte und liegt nunmehr bei 100 Zählern. Demnach glichen sich die Firmen mit gestiegenen und gesunkenen Budgets aus. Hinsichtlich der Ausgabenplanungen ist die aktuelle Situation ähnlich: Der Indikator der beabsichtigten Ausgaben ging um drei auf 100 Punkte zurück, so dass sich expansive und zurückhaltende Budgetplanungen die Waage halten.

Gemessen am Vorjahr hat sich die aktuelle Ausgabenbereitschaft geringfügig um einen Punkt verbessert. Auch die Ausgabenplanungen sind besser als vor einem Jahr, und zwar um vier Zähler.