IT als Schlüssel für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit

06.06.2006 von Dorothea Friedrich
Für Mittelständische Unternehmen in Europa ist die IT ein entscheidendes Kriterium für Wachstum und den erfolgreichen Wettbewerb mit multinationalen Konzernen.

Das ist ein Ergebnis der Studie „Thinking Big: Midsize Companies and the Challenges of Growth“, die das Londoner Wirtschaftsforschungsinstitut Economist Intelligence Unit (EIU) im Auftrag des Softwareherstellers SAP durchgeführt hat. Die Studie basiert auf Interviews mit mehr als 1.400 Führungskräften in mittelständischen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in Europa, deren Jahresumsatz zwischen 20 und 500 Millionen US-Dollar liegt. Der Mittelstand ist demnach Antriebskraft in vielen europäischen Volkswirtschaften. Doch im Zuge der Globalisierung sieht er sich zunehmend der Konkurrenz so genannter Big Player ausgesetzt, die ihm angestammte Märkte streitig machen.

Für 65 Prozent der Befragten ist Technologie ein entscheidender Faktor für Wachstum. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) sind davon überzeugt, dass es notwendig ist, IT- und Geschäftsstrategie zu integrieren. Dieser Trend zeigt sich auch darin, dass die oberste Führungsriege in Technologieinvestitionen involviert ist: An wichtigen IT-Entscheidungen sind Inhaber und Vorstandsmitglieder (78 beziehungsweise 83 Prozent) oder Geschäftsführer (83 Prozent) beteiligt.

Ein weiteres Studienergebnis zeigt, dass mittelständische Firmen auf Wachstum setzen. Besonders europäische Unternehmen sind sich bewusst, dass sie dafür in neue Märkte expandieren müssen. Fast die Hälfte der Befragten (43 Prozent) macht sich jedoch Sorgen wegen des steigenden Wettbewerbsdrucks seitens großer Unternehmen. 18 Prozent der Führungskräfte sehen eine Gefahr, dass große Firmen in ihre angestammten Märkte einsteigen. Besonders britische Manager (54 Prozent) betrachten die Konkurrenz seitens größerer Unternehmen als eine ernsthafte Bedrohung.

Kleine und mittelständische Unternehmen sind flexibler

Dennoch sind kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) in Europa weiterhin zuversichtlich, trotz des härteren Wettbewerbs wachsen zu können. Sie sehen ihre Größe als Vorteil, da sie so bessere und engere Kunden- und Partnerbeziehungen unterhalten können. Zudem sind sie überzeugt, flexibler und schneller als Großkonzerne auf Kundenanforderungen reagieren zu können. Allerdings sehen zwei Drittel auch die Gefahr, diese Vorteile durch eigenes Wachstum zu verlieren. Daher verfolgen sie eine Strategie des organischen und angepassten Wachstums und sehen Fusionen und Übernahmen als weniger attraktive Alternativen.

Laut Denis McCauley, Director of Global Technology Research der EIU, fordern KMUs zudem mehr Beachtung und Förderung seitens ihrer Regierungen. Grundsätzlich konzentrieren sie sich aber auf ihre eigenen Stärken und verfolgen eine entsprechende Wachstumsstrategie. Sie haben längst erkannt, dass Innovation und der strategische Einsatz von IT ihre Existenz auf Jahre hinaus sichern.“

Bessere IT und mehr Know-how gefordert

Viele der befragten Führungskräfte sind jedoch überzeugt, dass ihre gegenwärtigen IT-Systeme den aktuellen oder künftigen Geschäftsanforderungen nicht entsprechen. Ein Viertel glaubt, dass ihr derzeitiges System nicht mit den Prozessanforderungen von Kunden oder Lieferanten übereinstimmt. 31 Prozent befürchten, dass ihr System nicht skalierbar genug ist, um Wachstum zu unterstützen.

Die Manager machen sich außerdem Sorgen, dass ihre Mitarbeiter die IT-Systeme nicht bestmöglich nutzen. 24 Prozent sehen in mangelnder technischer Qualifikation ein Hindernis für IT-Investitionen. 18 Prozent der Befragten sehen ineffektives IT-Management als Problem, und rund ein Fünftel fürchtet fehlendes IT-Verständnis auch beim Management.

Die Studie „Thinking big: Midsize Companies and the Challenges of Growth“ ist kostenfrei auf der EIU-Seite abrufbar.