Entwürfe jenseits vom iPhone

Irrungen und Wirrungen im Handy-Design

22.05.2009
Bevor Apple mit dem iPhone einen Standard im Handy-Design definierte, haben andere Hersteller mit teils wirren Gestaltungskonzepten Kunden verschreckt. Doch auch jüngere Entwürfe verwirren.

Nahezu jeder etablierte Handy-Hersteller hat im Design der Geräte schon mal kräftig daneben gelangt. Ob Nokia, Sony Ericsson, Samsung, Siemens, Motorola - alle miteinander finden sich im Panoptikum der Mobiltelefone wieder. Selbst Apple und Bang & Olufsen, die für klare Vorstellungen vom Produktdesign bekannt sind, haben mit ihren Gestaltungsideen schon geirrt.

Skurrilen Entwürfen gibt es auch im Bereich der Festnetztelefone. Die jüngsten Design-Entwürfe haben zum Teil merkwürdige Geräte hervorgebracht. Nicht alle der vorgestellten Produkte werden in Serie gehen, zum Teil handelt es sich nur um Konzepte. Interessant anzusehen sind die Telefone und Handys allemal. Viel Spaß dabei.

Skurrile Telefone und Handys
Die Xelibri-Serie von Siemens
Die gesamte Xelibri-Linie von Siemens war so skurril und schrecklich, dass sie komplett ins Kabinett des Grauens gehört. 2003 wurden die ersten Handys als Lifestyle-Gadget für die modebewusste Klientel auf den Markt gebracht. Immerhin 18 Monate hielten sie sich in den Verkaufsregalen. Dann hatte Siemens ein Einsehen und nahm die Handys vom Markt.
Bang & Olufsen Serene
Bang & Olufsen brachte 2006 ein Handy heraus, dem ein Platz im Designmuseum, nicht aber in den Hosen- und Jackentaschen gebührte. Das Serene kostete über 800 Euro. Technische hatte es einiges zu bieten, etwa 16 MB interner Speicher, Diktiergerätefunktion, Freisprecheinrichtung, Organizer, Bluetooth und rund 200 Stunden Standby-Zeit. <br/><br/> Das ganze Elend der praxisfernen Gestaltung dokumentiert die Positionierung der Kamera. Die Linse versteckte Bang & Olufsen im Aluminium-Scharnier. Wer also einen Schnappschuss machen wollte, musste das Handy im 90-Grad-Winkel zum Objekt halten und seitlich aus dem Scharnier heraus Fotos schießen.
P300 von Samsung
Sieht aus wie ein Taschenrechner, ist aber ein Handy, und zwar von Samsung: Beim Design P300 bewies der Hersteller kein glückliches Händchen, die Funktionen waren damals (etwa 2006) hinsichtlich Kamera, Speicherplatz und Metallgehäuse jedoch wegweisend. Aber wer möchte mit einem Taschenrechner am Ohr gesehen werden?
Nokia 7380
Hätten Sie mit dem Nokia 7380 eine lebensrettende SMS schicken müssen, wären Sie heute tot, unkte die US-amerikanische PC-World beim Anblick des Handys. <br/><br/> Das Gerät möchte modisch wirken, dürfte aber als das unpraktischste Mobiltelefon in die Geschichte eingehen, dass jemals gebaut wurde. Kritiker bemängelten bereits bei der Produktvorstellung, das einzige, was man mit dem Nokia 7380 machen könne, sei eingehende Anrufe entgegennehmen. Der spiegelnde Bildschirm war zu schmal und das Navigationsrädchen mühsam zu bedienen. Der Speicherplatz belief sich auf 52 MB – nicht gerade viel für die integrierte 2-Megapixel Kamera und den MP3-Player. Ein Erweiterungssteckplatz für Speicherkarten war nicht vorgesehen.
W350 Walkman
Sony Ericsson hat im vergangenen Jahr den W350 Walkman auf den Markt gebracht. Der Name verrät es bereits: Das Gerät ist ein Hybrid aus MP3-Player und Handy, das vor allem jugendliche Käufer ansprechen soll. Besonderheiten sind das kleine kompakte Design und das geringe Gewicht. Doch weil Sony Ericsson den W350 Walkman als günstiges Einstiegsgerät positionierte, sparte der Hersteller am Gehäusematerial. Das Plastik-Cover hielt der Beanspruchung durch die Kids nicht stand. In Internet-Foren beklagten sich die Käufer. Besonders häufig ging offenbar die Batterieabdeckung zu Bruch.
Nokia E90
Nokias E90 Communicator ist beeindruckend. Kaum ein Handy bietet derart viele Funktionen: WLAN, Bluetooth, GPS, USB, Kamera, 130 MB interner Speicher, MicroSD-Erweiterungsslot, Office-Applikationen, E-Mail-Client und so fort. Geschäftskunden erfüllt Nokia jeden Wunsch. <br/><br/> Die ganze Palette der Funktionen hat jedoch ihren Preis. Der Alleskönner kostet zurzeit noch 400 Euro und mehr. Zum Start im Jahr 2007 waren es noch knapp 900 Euro. Für ein Handy ist der Communicator jedoch zu schwer (215 Gramm) und zu groß (13,2 mal 5,7 mal zwei Zentimeter). "Der Communicator eignet sich nicht für den Transport in Hemd- oder Jackentasche", bemängelte die COMUTERWOCHE beim Produktstart.
Motorola ROKR E1
Im Jahr 2005 erschien das ROKR E1 von Motorola. Das Handy war eines der ersten Geräte mit integriertem MP3-Player, der bis zu 100 Songs abspielte. Kaum zu glauben: Beim Design hat Apple mitgeholfen. <br/><br/> Die Erwartungen vor Launch waren dementsprechend groß. Die Enttäuschung danach ebenso. Motorola hatte der Öffentlichkeit erneut einen klotzigen Plastikknochen präsentiert.
Toshiba G450
Das G450 von Toshiba ist eine merkwürdige Kombination aus MP3-Player, USB-Datenspeicher und Breitband-Modem. Man sieht es dem Riegel kaum an, aber man kann mit ihm auch telefonieren. <br/><br/> Das Design ist indes nicht die einzige Schwäche. Die Datenablage muss sich mit nur 160 MB internen Speicher begnügen, der Bildschirm ist zu schmal und die in zwei Hälften geteilte Tastatur schlecht zu bedienen. Immerhin überzeugt das Geräte als Breitband-Modem: Es unterstützt die Übertragungsstandards UMTS, HSDPA, EDGE und GPRS.
Serenata Bang Olufsen
Bang & Olufsen hat sich mit Samsung zusammen getan, um ein weiteres Schmuckstück für das Designmuseum zu entwerfen. Im Jahr 2007 brachten die Partner das Serenata mit dem gleichen unpraktischen Design heraus, wie das Serene-Handy. Samsung und Bang&Olufsen positionierten das Display unterhalb vom Bedienfeld, so dass die Finger beim tippen den Blick auf den Bildschirm versperren. Für Text- und Zifferneingaben gibt es nur das vom iPod inspirierte Bedienrad. Weil die Partner die Funktionen eines MP3-Players und Handys verschmelzen wollten, haben sie dem Gerät einen eigenen Lautsprecher spendiert. Schiebt man den Slider hoch, erscheint nicht wie erwartet ein Tastaturfeld, sondern der Lauftsprecher. Mittels aufklappbaren Fuß auf der Rückseite lässt sich das Handy auf den Tisch stellen. <br/><br/> Der Speicher umfasst 4GB oder rund 1000 Songs und an Verbindungsmöglichkeiten stehen USB 2.0, Bluetooth, A2DP und UMTS bereit. Eine Kamera gibt es nicht. Der Preis: mindestens 500 Euro.
Virgin Mobile Lobster 700TV
Der Name des Handys wurde offenbar vom Hummergreifer-ähnlichem Design inspiriert. Das grau und langweilig anmutende Mobiltelefon ist nicht gerade ein Hingucker – sollte es aber sein. Immerhin spendierte Virgin dem Handybesitzer einen unbegrenzten Zugang zum mobilen Fernsehen ohne Zusatzkosten, zumindest in den USA. Im 2006 brachte Virgin Mobile das mobile TV-Geräte auf den Markt, im Januar 2008 verschwand es wieder. Nur weniger Kunden wollten mit einem Handy gesehen werden, das einem Krustentier ähnelt.
Compulab Exeda
Technisch ist das Exeda von Compulab sehr modern, denn es integriert sowohl das Windows- als auch Googles Android-Betreibssystem. Das eckige Telefon sieht ein wenig aus wie ein zusammengestauchter Palm Treo und die vielen Steuerknöpfe sind verwirrend. Die Maße nähern sich eher einem Buch als einem Handy, für die Jacken- und Hosentasche ist es ungeeignet. Die Verbindungsmöglichkeiten sind reichhaltig: GSM, CDMA (US-Mobilfunk) und UMTS/HSDPA sowie 10/100Base-T Ethernet, RS-232, USB, Bluetooth und WLAN. Zudem gibt es eine vollwertige Tastatur, 3,5 Zoll Touchscreen, Kamera und MicroSD-Card-Slot. Angekündigt war das Exeda für Mai 2009. Bis dato wird es noch nicht verkauft.
Vertu Bucheron Cobra
Der unstrittige König der Geschmacklosigkeit ist das Vertu Bucheron Cobra. Das hässliche Design kostet 310.000 Dollar. Dafür gibt es eine vergoldete Kobra, besetzt mit 439 Diamanten, Smaragden und Rubinen. Nur acht dieser exklusiven Mobiltelefone wurden gefertigt. Zudem gibt es 26 bezahlbare Ausführungen für nur 115.000 Dollar – dafür züngelt eine Python statt einer Kobra am Handy. Angesichts des üppigen äußeren Scheins enttäuschen die inneren Werte. Das Gerät integriert weder Kamera noch Bluetooth. Im Preis ist jedoch ein 24 Stunden am Tag erreichbarer Concierge enthalten, der mittels eigenem Bedienknopf sofort zu sprechen ist und lokale Ausgehtipps parat hat, egal von wo und in welchem Erdteil der Besitzer um Rat fragt. Alle anderen Normalsterblichen müssen Google Maps selbst bedienen.
Apple Phone
Die Irrungen der Designer verschonen auch herkömmliche Telefone nicht. Hier hat sich jemand an einem echten Apple-Phone versucht. "Schimpfen Sie mich technikfeindlich, aber ich bevorzuge die herkömmliche Art von Festnetztelefonen", kommentierte Michael Calanan seine Bilder auf flickr. <br /><br /><a href="http://www.flickr.com/photos/13752352@N00/351423384/" target="_blank">Quelle: Calanan</a>
Apple Phone
An der Ergonomie lässt sich bestimmt noch etwas verbessern. <br /><br /><a href="http://www.flickr.com/photos/13752352@N00/351423384/" target="_blank">Quelle: Calanan</a>
Hamburger
Das Hamburger-Telefon entstammt dem Film Juno, in dem eine 16-jährige Schülerin schwanger wird. Der Low-Budget-Film aus dem Jahr 2008 spielte ohne übermäßigen Werbeeinsatz ein Vielfaches der Produktionskosten ein. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Funkie-Design
Das Design dieses Telefons wurde der Natur entlehnt. Das Handgerät erinnert zwar an eine Avocado, doch diese Frucht stand nicht Pate für die Gestaltung. <br /><br /><a href=" http://www.yankodesign.com/2009/02/02/sculpted-phone-no-different-from-hosta/ " target="_blank">Quelle: www.yankodesign.com </a>
Funkie-Design
Der Name des Geräts, Hosta Phone, gibt Hinweis auf den Ursprung des Entwurfs: Hosta ist eine Funkien-Art (laut Wikipedia eine Pflanzengattung aus der Familie der Agavengewächse). <br /><br /><a href=" http://www.yankodesign.com/2009/02/02/sculpted-phone-no-different-from-hosta/ " target="_blank">Quelle: www.yankodesign.com </a>
Funkie-Design
Die Bedienung scheint jedoch nicht ganz so einfach zu sein. <br /><br /><a href=" http://www.yankodesign.com/2009/02/02/sculpted-phone-no-different-from-hosta/ " target="_blank">Quelle: www.yankodesign.com </a>
Öko-Telefon
Das Öko-Telefon beziehungsweise Natural Phone besteht aus gepresstem Gras. Es kommt ohne Bildschirm aus, die Tastatur und Elektronik ist wieder verwertbar. Das Handy ist nur ein Konzept des Designers Je-Hyun Kim und eine Mahnung an die Handy-Industrie, den Umweltschutz ernst zu nehmen. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Öko-Telefon
Das Gehäuse des Handys verrottet innerhalb von zwei Jahren. Die anderen Komponenten lassen sich wiederverwerten. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Moto-Konzept
Zwar arbeiten die meisten Handy-Hersteller daran, ihre Geräte dünner und dünner zu gestalten, doch manche Nutzer wollen organische Formen. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Moto-Konzept
Das greift das Moto-Konzept des Designers Joseph Liang auf. Die Gestaltung orientiert sich an Kinderspielzeug. Das Handy integriert Kamera und Farbbildschirm. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Moto-Konzept
Es ist als Slider konzipiert, lässt sich also zusammenschieben. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Softphone
Das Softphone ist, wie der Name bereits andeutet, weich. Es besteht aus Fasern und Silicon, lässt sich drücken und knüllen. Telefonate lassen sich starten oder beenden, je nachdem wie fest man das Telefon drückt. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Das Hand-Telefon
Die Designer dieses Telefons haben die internationale Geste für Telefonate aufgegriffen und daraus ein Handy entwickelt. Mit gespreiztem Daumen und kleinem Finger signalisiert man ein Telefonat. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Das Hand-Telefon
So funktioniert das Handy in der Praxis. Ob es tatsächlich praxistauglich ist, sei dahingestellt. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Das Handschuh-Telefon
Das Handschuh-Telefon gibt es nur als Konzept. Das Geräte ist für extreme Wetterbedingungen und Rettungskräfte gedacht. Es integriert einen "Hilfe"-Button. Der Hörer ist im Zeigefinger versteckt, die Sprechmuschel am unteren Rand der Handfläche. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Schuh-Telefon
Das Schuhtelefon wurde für Steve Carrell in dem Film "Get Smart" vom vergangenen Jahr hergestellt. Der Spielfilm parodiert Agenten- und Action-Filme. Steve Carrel spielt den Agenten Maxwell Smart, der dank Schuhtelefon stets erreichbar ist. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Schuh-Telefon
Berühmt wurde das Schuhtelefon erstmals durch den Darsteller Don Adams in TV-Serie Mini-Max. Seitdem gibt es Nachbauten des Telefons. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>
Kryptophone
Ein wesentlicher Vorteil von Handys ist, dass man in Notsituationen jederzeit Hilfe rufen kann. Das leistet das "Cryptex Phone" auch, nur mit der Schnelligkeit hapert es, denn das Wählen ist kompliziert. Dazu muss man die einzelnen Elemente drehen, so dass sie die richtige Ziffer zeigen. Um ein Gespräch zu beenden, muss der oberste Ring auf die Stellung hang up gedreht werden. <br /><br /><a href=" http://aleptu.com/weird-phone-concepts-201946.html" target="_blank">Quelle: www.aleptu.com</a>