Dell U3223QE im Test

IPS Black-Monitor mit USB-C-Hub und vielen Extras

18.11.2023 von Matthew S. Smith und Christoph Hoffmann
Das professionelle 31,5-Zoll-4K-Display integriert als Extra einen USB-C-Hub und einen Ethernet-Port. Dank der neuen IPS Black-Technologie von LG bietet der Dell-Monitor U3223QE ein erstklassiges Erlebnis.
Foto: Matt Smith / Foundry

Auf einen Blick

Pro

  • IPS Black-Panel hält, was es verspricht

  • Präzise Farben mit großem Farbraum

  • Hohe Helligkeit in SDR

  • USB-C-Hub mit einer Leistung von 90 Watt

Kontra

  • Ränder des Displays sind merklich hell

  • HDR-Leistung enttäuscht

  • Nur ein 60Hz-Panel

Fazit

Der Dell Ultrasharp U3223QE war eines der ersten Modelle mit der IPS Black-Technologie. Sie verspricht verbesserte Schwarzwerte und Kontraste, und genau das hält sie auch. Außerdem behält das Display die großartige Farbleistung bei, für die High-End-IPS-Panel-Monitore bekannt sind. Als Bonbon gibt es eine gestochen scharfe 4K-Auflösung.

Der Dell U3223QE sieht auf den ersten Blick aus wie alle bisherigen Dell Ultrasharp Monitore. Doch das täuscht gewaltig: Er ist einer der ersten Monitore, der die neue IPS Black-Panel-Technologie von LG nutzt. IPS Black ist eine neue Iteration der IPS-Panel-Technologie, die verspricht, den Kontrast zu erhöhen, indem der tiefste, dunkelste Schwarzton, den das Panel erreichen kann, reduziert wird.

Die Ultrasharp-Produktlinie von Dell besteht aus Business- und professionellen Monitoren. Sie ist nicht das Beste, was Dell in diesem Bereich zu bieten hat. Diese Ehre gebührt der weit weniger verbreiteten Ultrasharp PremierColor-Linie von Dell. Trotzdem (und nach den meisten Maßstäben) ist der Dell U3223QE ein High-End-Monitor. Er verfügt über ein 31,5-Zoll-4K-Panel, das bis zu 98 Prozent des DCI-P3-Farbraums liefern soll.

Gleichzeitig ist der Dell U3223QE auch ein USB-C-Hub-Monitor, der bis zum Rand mit Anschlüssen vollgestopft ist. Dazu gehören mehrere USB-C-Anschlüsse, von denen einer bis zu 90 Watt Leistung liefern kann, fünf USB-A-Anschlüsse und ein Ethernet-Port. Das bietet kaum ein anderer USB-C-Hub-Monitor.

Foto: Matt Smith / Foundry

Design & Verarbeitung

Der Dell Ultrasharp U3223QE hat ein schlichtes silbergraues Kunststoffgehäuse. Es fühlt sich robust an und ist schnörkellos. Dell verzichtet sogar auf die strukturierte Oberfläche, die man bei einigen seiner günstigeren Monitore findet. An der Vorderseite befinden sich an allen vier Seiten schmale Rahmen. Der untere Rahmen ist allerdings so schmal, dass für das Dell-Logo kein Platz mehr ist. Deshalb wurde es auf den rechteckigen Standfuß verlegt.

Dieser ist stabil und hält den U3223QE aufrecht. Er ist schlicht und kompakt, was ein Vorteil ist. Konkurrenten wie LG und Samsung verwenden oft einen breiteren Standfuß. Das sieht zwar stabiler aus, ist aber in der Praxis nicht besser und nimmt unnötig Platz auf dem Schreibtisch weg. Der Ständer von Dell ist die bessere Wahl.

Der Standfuß ist höhenverstellbar, neigbar und schwenkbar. Das sind Funktionen, die man in dieser Preisklasse erwarten kann. Aber es gibt noch einen Bonus: Der Standfuß kann um 90 Grad gedreht werden, um ihn im Hochformat zu nutzen. Das ist für einen 32-Zoll-Monitor eine Seltenheit. Die meisten Ständer sind dafür einfach nicht hoch genug.

Foto: Matt Smith / Foundry

Funktionen & Menü

Der Dell Ultrasharp U3223QE wird mit einem Joystick bedient, der sich im unteren rechten Viertel auf der Rückseite des Monitors befindet. Ich bin damit gut zurechtgekommen, obwohl er für manche Benutzer vielleicht etwas schwer zu erreichen ist. In der Nähe befindet sich der Einschaltknopf. Er unterscheidet sich vom Joystick durch eine konkave Oberfläche.

Das Bildschirmmenü ist einfach und logisch aufgebaut. Die Joystick-Steuerung fühlt sich beim Scrollen durch die Optionen intuitiv an. Damit hat Dell einen klaren Vorteil gegenüber Konkurrenten wie Viewsonic und LG, die zu komplizierteren Menüs neigen. BenQ ist die einzige Marke, die in dieser Disziplin vor Dell liegt. Einige BenQ-Monitore, darunter die DesignVue-Monitore, die in direkter Konkurrenz zum Ultrasharp von Dell stehen, werden mit einer Fernbedienung ausgeliefert.

Die Menüoptionen sind umfangreich und richten sich eindeutig an anspruchsvollere Nutzer. Der U3223QE bietet drei voreingestellte Modi für die Farbskala (sRGB, Rec.709 und DCI-P3) sowie vielseitige Gamma-, Farbtemperatur- und Farbtonoptionen. Diese Funktionen sind für jeden mehr als ausreichend, außer vielleicht für die anspruchsvollsten Profis.

Dies ist ein USB-C-Hub-Monitor. Daher wird bei den Anschlüssen nicht gespart. Natürlich gibt es HDMI und DisplayPort, sowie USB-C mit DisplayPort Alternate Mode und 90 Watt Power Delivery. Der Monitor unterstützt auch DisplayPort MST und hat einen DisplayPort-Ausgang. Man kann also auch einen anderen DisplayPort-Monitor anschließen.

Aber halt. Das ist noch nicht alles! Der Monitor verfügt auch über einen zweiten USB-C-Upstream-Anschluss, der USB3.2 Gen 1-Geschwindigkeiten unterstützt und bis zu 65 Watt Leistung liefert. Dies ist nützlich, um ein zweites USB-C-Gerät nur für Daten anzuschließen. Außerdem gibt es einen USB-C-Downstream-Anschluss für die Weiterleitung von Daten und insgesamt fünf USB-A-Anschlüsse, die USB 3.2 Gen 2-Geschwindigkeiten unterstützen.

Das U3223QE verfügt zudem über einen Ethernet-Anschluss für Gigabit-Geschwindigkeiten. Es gibt sogar eine LED, die anzeigt, ob ein angeschlossenes Gerät mit 1.000 oder 100 MBit/s arbeitet.

Der Dell U3223QE ist vollgepackt mit Funktionen, aber einige Käufer werden eine Sache vermissen. Die Lautsprecher. Dell lässt sie bei vielen Monitoren weg. Das ist in Ordnung, da Monitorlautsprecher in der Regel selten überzeugen. Käufer sollten das vor dem Kauf wissen.

Bildqualität

Kommen wir zum Wesentlichen. Der USB-C-Hub ist hervorragend, aber das entscheidende Merkmal dieses Monitors ist das IPS Black Panel.

Der erste Test ist die Helligkeit. Hier schneidet das U3223QE gut ab. Er erreicht eine maximale SDR-Helligkeit von 449 Nits. Das ist ein hervorragendes SDR-Ergebnis und einer der höchsten Werte, den wir bei einem Monitor mit herkömmlicher LED-Hintergrundbeleuchtung gesehen haben.

Eigentlich ist die Helligkeit etwas zu hoch. Es ist jedoch eine gute Nachricht für Käufer, die einen Monitor suchen, der mit einer ungewöhnlich hellen Einstellung zurechtkommt.

Foto: Matt Smith / Foundry

Monitor-Enthusiasten warten auf den Kontrast-Test. Ja, IPS Black hält, was es verspricht. Der Monitor erreicht ein maximales Kontrastverhältnis von 2.190:1, das ist etwa doppelt so viel wie bei den besten herkömmlichen IPS-Desktop-Monitoren.

Wir haben eine minimale Leuchtdichte von 0,9 Nits bei 50 Prozent der maximalen Helligkeit des Monitors gemessen. Die meisten herkömmlichen IPS-Panel-Monitore haben unter ähnlichen Bedingungen eine Luminanz zwischen 0,16 und 0,28.

Mit anderen Worten: Das IPS Black-Panel kann ein tieferes und überzeugenderes Schwarz darstellen als herkömmliche IPS-Panels.

Foto: Matt Smith / Foundry

Ein weiterer Vorteil des U3223QE ist sein Farbraum. Er liefert bis zu 99 Prozent des DCI-P3 Farbraums, bis zu 89 Prozent des AdobeRGB Farbraums und 100 Prozent des sRGB Farbraums. Diese Werte sind für einen Monitor außergewöhnlich. Der U3223QE übertrifft die meisten seiner IPS-Konkurrenten und ist den OLED-Monitoren dicht auf den Fersen.

Foto: Matt Smith / Foundry

Die letzte Grafik zeigt die Farbgenauigkeit. Auch hier gewinnt der U3223QE deutlich. Der Monitor hatte einen durchschnittlichen Farbfehler von 1,01. Das ist ein hervorragendes (wenn auch nicht außergewöhnliches) Ergebnis. Der U3223QE übertrifft die Konkurrenz zwar nicht, aber die große Mehrheit der Benutzer wird mit der Farbdarstellung des Monitors zufrieden sein.

Wie bereits erwähnt, verfügt der U3223QE über voreingestellte Farbmodi für die Farbräume sRGB, Rec.709 und DCI-P3. Rec.709 ist kein von uns getesteter Farbraum. Die sRGB- und DCI-P3-Modi waren genau und lagen im erwarteten Farb- und Luminanzbereich. Der DCI-P3-Modus war mit einem durchschnittlichen Farbfehler von 0,83 am genauesten.

Foto: Matt Smith / Foundry

Es gibt nur eine wesentliche Schwäche: die Gleichmäßigkeit der Leuchtdichte. Trotz aller Stärken handelt es sich immer noch um ein LED-Panel mit Kantenbeleuchtung. Das bedeutet, dass die Ränder des Displays in dunklen Szenen deutlich heller sind als die Mitte. Unser Testgerät zeigte auch einige kleine Helligkeitsflecken. Dies ist ein typisches Problem von IPS-Panels.

Das IPS Black Panel scheint diese Flecken zwar zu reduzieren und weniger störend zu machen. Aber sie sind immer noch da. Dies ist ein Bereich, in dem Mini-LED- und OLED-Alternativen den U3223QE in den Schatten stellen werden.

Der U3223QE ist ein exzellenter Performer, wenn man die Zahlen betrachtet. Die Kombination aus großem Farbraum, akkuraten Farben und überdurchschnittlichem Kontrast sorgt für ein sattes, lebendiges Erlebnis mit einem wunderbaren Gefühl von Tiefe. Füttern Sie ihn mit hochwertigen Inhalten wie unkomprimiertem 4K oder einem innovativen 3D-Spiel. Sie werden begeistert sein.

HDR-Qualität

Gut, der Dell U3223QE ist ein ausgezeichneter SDR-Monitor. Aber HDR? Vergessen Sie's.

Ja, der Monitor erreicht eine hervorragende maximale Helligkeit von 507 Nits. Und ja, er verfügt über den Farbraum, um HDR-Inhalten zusätzliche Lebendigkeit zu verleihen. Der zusätzliche Kontrast des IPS Black Panels sollte theoretisch auch helfen.

Aber das reicht nicht. Die Hintergrundbeleuchtung des U3223QE ist zwar hell. Sie kann aber nicht gut genug mit Helligkeitsschwankungen umgehen, um HDR hervorzuheben. Selbst bei hellen Szenen sieht es manchmal weniger attraktiv aus als SDR.

Wir haben auch ein merkwürdiges Verhalten der Hintergrundbeleuchtung des U3223QE festgestellt. Wenn ein helles Bild im Vollbildmodus angezeigt wurde, schien die Helligkeit merklich anzusteigen, um dann für einige Sekunden wieder abzuflachen. Dies war störend und führte auch dazu, dass das SpyderX-Kolorimeter bei HDR-Tests erhebliche Farbfehler meldete.

Kaufen Sie diesen Monitor nicht für HDR. Wer gutes (oder auch nur anständiges) HDR will, muss zu einem teureren Mini-LED-Monitor wie dem Asus ROG Swift PG32UQX oder dem Viewsonic XG321UG greifen.

Bewegungsleistung

Der Dell Ultrasharp U3223QE ist nicht für Spiele geeignet und hat eine mäßige Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. Schnelle Bewegungen sehen gut aus. Spiele, die eine konstante Bildwiederholrate von 60 Bildern pro Sekunde erreichen, fühlen sich flüssig genug an. Dies ist jedoch kein Vergleich zu einem 144-Hz-Monitor, geschweige denn zu 240 Hz und mehr. Eine Unterstützung für Adaptive Sync fehlt ebenfalls.

Das ist schade, aber nicht wirklich ein Problem. Wettkampfspieler verwenden ohnehin keine großen Monitore, sondern bevorzugen kleinere 24,5-Zoll-Bildschirme. 4K mit einer hohen Bildwiederholrate ist auch eine Herausforderung. Deshalb bleiben die meisten Spieler bei 1080p. Hardcore-Valorant- und Counter-Strike-Spieler sollten jedoch keinen Fehler machen. Das ist nicht der richtige Monitor für Sie.

Wer jedoch atmosphärischere Spiele oder Titel mit wenig schnellen Bewegungen bevorzugt, ist mit dem U3223QE gut beraten. Die hervorragenden Farben, der gute Kontrast und die scharfe 4K-Auflösung des Monitors eignen sich gut für Strategietitel wie Civilization VI oder Open-World-Spiele wie Assassin's Creed Odyssey.

Fazit

Der Dell Ultrasharp U3223QE ist ein großartiges Debüt für die IPS Black-Technologie. Sie verspricht verbesserte Schwarzwerte und Kontraste und hält, was sie verspricht. Darüber hinaus behält er die hervorragende Farbleistung bei, für die High-End-IPS-Panel-Monitore bekannt sind, und bietet als Bonus eine gestochen scharfe 4K-Auflösung.

Doch der U3223QE hat mehr zu bieten als nur das Panel. Er ist auch ein fantastischer Business-, Produktivitäts- und Profimonitor mit Optionen für die Bildqualität und einer Fülle von Anschlussmöglichkeiten. Sie können einen High-End-Laptop über USB-C anschließen und haben sofortigen Zugriff auf fünf weitere USB-A-Anschlüsse, DisplayPort-Out und Ethernet.

Kleine Wermutstropfen sind die schwache HDR-Performance und die fehlenden Gaming-Funktionen. Gamer werden einen spieletauglichen Monitor kaufen wollen. Wer jedoch nur gelegentlich spielt oder keine großen Ansprüche an die Bewegungsschärfe stellt, ist mit dem U3223QE gut bedient.

Spezifikationen

Bildschirmgröße: 31,5 Zoll
Native Auflösung: 3.840 × 2.160 Pixel
Panel-Typ: IPS Schwarz
Bildwiederholrate: 60 Hz
Adaptive Synchronisation: Keine
Anschlüsse: HDMI, DisplayPort-in, DisplayPort-out, USB-C mit DisplayPort Alternate Mode und 90 Watt Power Delivery, USB-C Upstream, USB-C Downstream, 5 × USB-A 3.2 Gen 2, Ethernet
Standfuß-Einstellung: Höhe, Neigung, Drehung
VESA-Halterung: Ja, 100 × 100 mm
Lautsprecher: Nein
HDR: Ja, VESA DisplayHDR 400

(PC-Welt)