Meinung

"iPad & Co. braucht kein Mensch"

03.11.2011 von Thomas Pelkmann
Tablet-PCs wie das iPad, Playbook oder Galaxy werden auch in Zukunft kein Ersatz für Smartphones und Laptops sein, meint CIO.com-Autor Al Sacco.
Gerade erst hat die Zukunft von Tablet-PCs begonnen, da ist sie im Business nach Meinung von CIO.com-Autor Al Sacco auch schon wieder zu Ende.
Foto: Apple

Kollege Sacco vom amerikanischen CIO-Magazin hat in den vergangenen Monaten viel Zeit mit dem ein oder anderen Tablet-PC verbracht: iPad, Playbook, Galaxy Tab oder Xoom - er hatte sie alle und findet - nein, nicht trotzdem, sondern deshalb: Der Hype um die Geräte hält dem Realitäts-Check nicht stand. Natürlich weiß auch Sacco, dass sich Tablets tatsächlich für die eine oder andere Unternehmensaufgabe eignen.

Für durchschnittliche Anwender im Business seien die Geräte dennoch nichts. Wenn der Glanz des Neuen erst einmal verblasst ist, dann sind iPad & Co. nur ein weiteres Stück Hardware.

Al Sacco nennt vier Gründe, warum Tablet-PCs für ihn kein großer Knaller sind.

1. Tablet-PCs sind nicht wirklich tragbar

Tablet-PCs sind nach Überzeugung von Sacco viel zu unhandlich, um sie überall mit hinzunehmen. In Jacken- oder Hemdtasche passen die Geräte jedenfalls nicht (mit Ausnahme des Playbooks, wenn die Taschen groß genug sind). Und man braucht immer eine Hülle oder Tasche dafür, damit das Display nicht beschädigt wird.

Smartphones, ja sogar kleine 7-Zoll-Notebooks sind tatsächlich kompakter als die meisten Tablet-PCs. Wenn man Geräte überall mit hinnehmen möchte, dann eher solche.

Tolle iPad- und iPhone-Apps für kleines Geld
OffMaps 2
Die Entwickler von OffMaps heben ihren mobilen Stadtplan auf eine neue Version an. Noch immer bietet OffMaps 2 das Kartenmaterial von OpenStreetMap zum Download für mobile Geräte ohne Internetanbindung an. Als Anwender wählt kann man ein Kartenpaket zu einem Gebiet, welches die App anschließend komfortabel herunterlädt. In den Karten hilft die Suchfunktion beim Aufspüren eines Ortes. Dank Wikipedia-Integration werden auch detaillierte Informationen zu Sehenswürdigkeiten mitgeliefert, und auch ein Restaurantführer ist integriert. <br><br> Preis: 0,79 Euro
iA Writer
Schreiben ohne Ablenkung, das ist es, was iA Writer verspricht. Anstatt die Benutzeroberfläche mit vielen Funktionen zu überladen, lenkt dieser Texteditor die Aufmerksamkeit des Anwenders auf das Wesentliche: den Text. Hierfür haben die Entwickler des iA Writer den Fokus auf eine ausgefeilte Typographie gelegt, die auf den Bildschirm des iPads optimiert wurde. Greifbarer sind die Vorteile, die die erweiterte Tastatur bietet. Mit zusätzlichen Tasten zum Überspringen von Wörtern oder für die Interpunktion wird ein merklicher Makel der Apple-Tastatur kompensiert. <br><br> Preis: 0,79 Euro
Atomic Web Browser
Das App Atomic Web Browser für Apples iPad überzeugt durch praktische zusätzliche Features gegenüber den Standard-Browser Safari. Vor allem die Multigestensteuerung lernt man sehr schnell zu schätzen. Wer den Browser testen will, kann die kostenlose Lite-Version installieren. Allerdings fehlt hier die gelungene MultiTouch-Option. <br><br> Preis: 0,79 Euro
Camera+
Camera+ verdient seinen Namen zu Recht, ist die App doch bei weitem eine bessere Kamera-Anwendung als die Standard-App auf jedem iPhone. Das kostenpflichtige Programm besitzt eine ganze Reihe unterschiedlicher Farbfiltereffekte für die nachträgliche Bildbearbeitung. Bilder können auch zugeschnitten und mit diversen Rahmen verziert werden. Auch während der Fotografie ist Camera+ bereits eine große Hilfe. Das eingeblendete Raster verhindert schief aufgenommene Schnappschüsse und der Bildstabilisator lässt die Kamera erst dann auslösen, wenn keine verwackelten Bilder mehr drohen. <br><br> Preis: 0,79 Euro
Internet Radio Box
Die Universal-App Internet Radio Box bietet den direkten Zugang auf über 40.000 Internetradios aus den Senderverzeichnissen von RadioDeck, SHOUTcast Radio und dem Icecast Directory. Um der Senderflut Herr zu werden, bieten sich die diversen Sortierfunktionen an, wie etwa die gezielte Suche nach Musikrichtungen oder allen Sendern eines bestimmten Landes. <br><br> Preis: 0,79 Euro
MusicID
MusicID dient der Identifikation von Musiktiteln die beispielsweise gerade im Radio laufen. Dazu muss das iPhone einfach nur Richtung Musukquelle gehalten werden und MusicID erkennt das gespielte Lied binnen weniger Sekunden. <br><br> Preis: 0,79 Euro
Taschenrechner HD für iPad
Taschenrechner HD für iPad ersetzt den ansonsten auf dem Tablet fehlenden Rechner mehr als zufriedenstellend. Als Anwender erhält man die Wahl zwischen vier attraktiven Themes mit unterschiedlichen Funktionen. So ist einer der Rechner beispielsweise mit einer virtuellen Papierrolle ausgestattet, die alle Berechnungen aufzeichnet. Die Aufzeichnung lässt sich weiter per E-Mail versenden oder via AirPrint ausdrucken. Taschenrechner HD bietet wissenschaftliche Rechner mit Funktionen für auch ausführliche Berechnungen und kostet nur 79 Cent. <br><br> Preis: 0,79 Euro
OneTeam for Gtalk
Benötigt man nur eine Anwendung für ein IM-Netzwerk, sind alle Multi-Messenger im Grunde zu viel des Guten. OneTeam for Gtalk verzichtet auf Featuritis und konzentriert sich ausschließlich auf seine Qualitäten als IM-Client für Google Talk. Mit seiner schlicht gehaltenen Oberfläche gefällt die App sofort und bleibt auch während der Benutzung flott und stabil. Google-Talk-Nachrichten werden durch die Push-Funktion auch noch bis zu 24 Stunden nach Beenden der Anwendung zugestellt, was besonders in Kombination mit der Multitasking-Fähigkeit OneTeam for Gtalk praktisch ist. <br><br> Preis: 0,79 Euro
Wake
Die gerade einmal 0,79 Euro teure Universal-App Wake wickelt alle Wake-on-Lan-Vorhaben im Netzwerk ab. Über einen Farbindikator wird angezeigt, ob eine Maschine gerade läuft oder nicht. Als praktisch erweist sich die Auto-detect-Funktion, die selbstständig alle WoL-kompatiblen Rechner im Netzwerk ausfindig macht. Alternativ lassen sich jedoch auch alle notwendigen Parameter wie IP-Adresse, Subnetzmaske und MAC-Adresse händisch eintragen. <br><br> Preis: 0,79 Euro
WhatsApp Messenger
WhatsApp Messenger ist ein Messaging-Programm für das iPhone und macht sich die Push-Notification-Funktion der Plattform zu Nutze. Mit der App lassen sich kostenfrei Nachrichten, Bilder, Videos und Sprachnotizen versenden. Einzige Voraussetzung: Geräte, zwischen denen Nachrichten ausgetauscht werden sollen, müssen alle die WhatsApp gekauft haben. Die App ist neben dem iPhone auch für die BlackBerry-Plattform verfügbar, weshalb auch der Nachrichtenaustausch zwischen einem iPhone und einem BlackBerry möglich ist. Schade: Die App funktioniert nicht auf dem iPad. <br><br> Preis: 0,79 Euro
MobileButler
Der MobileButler ist ein sehr praktisches Tool zur Kostenkontrolle des T-Mobile-Vertrages. Mit der iPhone-App lässt sich der aktuelle Verbrauch von Inklusivleistungen und der momentane Rechnungsbetrag bereits vor Monatsende einsehen. Dazu greift das Programm auf die Daten der Online-Plattform des Mobilfunkanbieters zu - die Angaben sind also valide. Zusätzlich lassen sich mit dem MobileButler auch offline T-Mobile-Hotspots in der näheren Umgebung aufspüren; der integrierte Verbindungsmanager übernimmt anschließend auch die Einwahl in das Drahtlosnetzwerk - allerdings nur mit iOS 2.X. <br><br> Preis: 1,59 Euro
Articles
Die Wikipedia erhielt mit Articles eine würdige Anwendung für das iPhone. Articles bereitet alle Wikipedia-Artikel ansprechend auf und setzt bei der Darstellung ganz auf die interaktiven Stärken der iPhone-Plattform. So ist es etwa möglich mehrere Wikipedia-Einträge in Tabs geöffnet zu haben, und auch die gängigen Gesten zum Vergrößern und Verkleinern von Texten finden in Articles Verwendung. Die integrierte Kartenfunktion findet Wiki-Artikel zur näheren Umgebung. Für seine innovativen Ideen wurde Articles mit dem Apple Design Award 2010 ausgezeichnet. <br><br> Preis: 2,39 Euro

2. Tablet-PCs sind einfach nur ein Stück mehr Hardware

Tatsächlich, schreibt Sacco, habe keiner seiner Tablet-PCs auch nur ein einziges seiner anderen Geräte ersetzen können. Nach wie vor nutzt der CIO-Autor Smartphone sowie Laptop und Desktop-PC. Das einzige, was ein Tablet-PC besser macht, ist das Surfen vom Sofa aus. Da liegt es besser in der Hand oder auf dem Schoß, als ein Laptop und bietet mehr Bildschirmdiagonale als ein Smartphone.

Smartphone kann das gleiche wie Tablets, ist aber portabler

Aber wenn man sich entscheiden müsste, welches Gerät man unterwegs benutzt, dann wäre das bei Al Sacco immer das Smartphone. Es kann - wenn auch mit kleinerem Display - alles, was ein Tablet-PC kann. Umgekehrt gilt das nicht unbedingt - wer möchte schon mit seinem iPad telefonieren?

Wenn Sacco sich für ein mobiles Arbeitsgerät entscheiden müsste, würde die Wahl aufs Notebook: Die Tastatur ist einfacher zu benutzen, Bildschirm und Anzahl der Programme sind größer.

3. Tablet-Browser sind beschränkt

Auch wenn die Hersteller ständig das Gegenteil behaupten: Kein Tablet-PC bietet denselben Komfort beim Surfen wie ein Desktop-PC oder Laptop. Das iPad kann bekanntlich kein Flash. Andere Tablets lassen zwar Flash zu, aber das heißt noch nicht, dass Videos und Animationen auch auf den mobilen Geräten laufen. Oft heißt es genau das Gegenteil, weil Webseiten Mobilbrowser erkennen und abgespeckte Seiten an die Geräte ausliefern.

Productivity-Apps für das iPad 2
Productivity-Apps fürs iPad 2
Mit diesen Apps holen Sie noch mehr aus Ihrem Apple-Tablet.
Pages
Pages ist das Apple-eigene Textverarbeitungssystem.
Pages
Pages ist das Apple-eigene Textverarbeitungssystem.
Numbers
Numbers - das Excel-Pendant von Apple
Wunderlist HD
iPad-Nutzer können mit Wunderlist HD auf dem Tablet einfach To-Do-isten erstellen.
Wunderlist HD listen
iPad-Nutzer können mit Wunderlist HD auf dem Tablet einfach To-Do-isten erstellen.
Mocha VNC
Mocha VNC ermöglicht es iPad-Nutzern, über das Gerät eine Remote-Verbindung zu ihrem Mac oder PC herzustellen.
Mocha VNC
Mocha VNC ermöglicht es iPad-Nutzern, über das Gerät eine Remote-Verbindung zu ihrem Mac oder PC herzustellen.
Roambi Visualizer iPad
Roambi Visualizer for iPad bereitet Geschäftszahlen grafisch auf.
Roambi Visualizer iPad
Roambi Visualizer for iPad bereitet Geschäftszahlen grafisch auf.
Citrix Receiver for iPad
Citrix Receiver for iPad - die Remote-Desktop-Lösung für das iPad.
Citrix Receiver for iPad
Citrix Receiver for iPad - Citrix Receiver for iPad - die Remote-Desktop-Lösung für das iPad.
Mailer iPad
Mailer iPad deckt zahlreiche Funktionen ab, die das native Apple-Mail-Programm nicht unterstützt.
Mailer iPad
Mailer iPad deckt zahlreiche Funktionen ab, die das native Apple-Mail-Programm nicht unterstützt.
FTP On the Go Pro iPad
FTP On the Go Pro iPad ermöglicht den FTP-Zugriff vom iPad aus.
FTP On the Go Pro iPad
FTP On the Go Pro iPad ermöglicht den FTP-Zugriff vom iPad aus.
CalPrint for iPad
Mit CalPrint for iPad können iPad-Nutzer Kalendereinträge bearbeiten und drucken.
CalPrint for iPad
Mit CalPrint for iPad können iPad-Nutzer Kalendereinträge bearbeiten und drucken.

Und wer unbedingt unterwegs mal was nachschlagen oder recherchieren muss, fährt mit einem Smartphone besser. Die bieten denselben schlechten Komfort wie Tablet-PCs, sind aber besser tragbar (siehe unter 1).

4. Tablets sind nicht besonders robust

Die Erfahrungen von Al Sacco zeigen: Tablets sind nicht besonders haltbar, sondern können schon bei alltäglicher Benutzung kaputt gehen. Das iPad, noch immer Inbegriff aller Tablet-PCs, ist ein echtes Kunstwerk: glänzend, glatt, atemberaubend. Aber das iPad ist zugleich sehr zerbrechlich. Lässt man es aus Versehen fallen, geht das Display in die Brüche.

Tablet-PCs sind zerbrechliche Geräte

Andere Tablets machen da kaum mehr Hoffnung. Das Playbook hat zwar einen stabileren Bildschirm, wird aber nach mehrmaligem Fall ebenfalls brechen. Der Grund ist einfach: Alle Tablets kommen systembedingt mit dünnem, leichtem Glas daher. Und dünnes Glas bricht nun mal leicht.

Sicher, das kann Ihnen auch mit Ihrem Laptop passieren. Aber nicht so leicht, weil man ihn verschließt, wenn man ihn nicht braucht. Und Smartphones brechen weniger entzwei, weil das Display kleiner und damit robuster ist.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.