Gartner

iPad krempelt Geschäftsmodelle um

24.11.2010 von Martin Bayer
Nach Meinung der Experten von Gartner werden das iPad und andere Tablet-Rechner die Art und Weise wie Technik künftig genutzt wird, fundamental verändern. Darauf müssten sich auch die CEOs einstellen.

Die Veränderungen, die Apple mit der Entwicklung seines iPad angestoßen hat könnten weit reichendere Folgen haben, als bislang abzusehen ist. Das Apple iPad mit seinem Ökosystem sei dazu in der Lage, die bestehende Nutzung von Technologien sowie existierende Geschäftsmodelle umzuwälzen, schreiben die Analysten von Gartner. Das hat auch Konsequenzen für die Unternehmens-IT. Die CEOs müssten sicherstellen, dass das Potenzial des iPads für ihre Unternehmen ernsthaft in Betracht gezogen werde.

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Gartner schätzt, dass allein in diesem Jahr weltweit rund 19,5 Millionen Media-Tablets verkauft werden. In den kommenden Jahren sollen die Absatzzahlen regelrecht explodieren. Für das kommende Jahr rechnen die Analysten mit einem Verkauf von 54,8 Millionen Geräten. Das würde einer Wachstumsrate von 181 Prozent im Vergleich zu 2010 entsprechen. Für das Jahr 2014 rechnen die Marktforscher mit einem Absatz von etwa 208 Millionen Tablets.

iPad im Unternehmen - 1500 Geräte bei SAP im Einsatz

Foto: Apple.com

Autofabrikant VW und Audi haben den iPad gerade mal in Pilotprojekten. Softwarekonzern SAP hingegen hat bereits 1500 der geräte im Unternehmen im Einsatz. CIO Oliver Bussmann greift über einen Tunnel (Virtual Private Network) liest gut abgesichert seine Mails, nutzt CRM-Anwendungen und Business Objects-Funktionen.

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Auch die Unternehmen müssten sich Gartner zufolge auf diese Flut vorbereiten. Dabei seien gerade die Firmenchefs gefordert. "Es ist normalerweise nicht die Rolle von CEOs, sich direkt in Entscheidungen über spezifische technische Geräte einzuschalten", sagt Stephen Prentice, Vice President von Gartner. "Das iPad von Apple ist da eine Ausnahme." Das Gerät sei mehr als ein Consumer-Gadget. CEOs und Geschäftsführer sollten daher das Gespräch mit ihren CIOs suchen, rät der Marktforscher.

Apples iPad könnte die IT-Nutzung sowie die damit zusammenhängenden Geschäftsmodelle revolutionieren, glauben die Analysten von Gartner.
Foto: Apple.com

iPad - alles eine Frage der Integration

Anwenderunternehmen müssten beispielsweise Pläne entwickeln wie sich die neue Geräteklasse in die Firmen-IT integrieren lasse. Immer mehr Mitarbeiter würden sich in den kommenden Jahren Tablet-Rechner zulegen und wollten diese sowohl privat wie beruflich nutzen. Außerdem sollten die Firmenverantwortlichen gemeinsam mit Produktentwicklungs- und Marketing-Abteilungen ausloten, inwieweit die neuen Devices Geschäftsmodelle und Märkte verändern.

Erste Unternehmen machen sich bereits daran, das iPad für ihr Geschäft zu nutzen. Beispielsweise bietet Malaysia Airlines auf Basis des iPad einen Self-Service für das Einchecken an. Auch die Anbieter von Business-Software haben iPad und Co. entdeckt und arbeiten mit Hochdruck an Lösungen, um ihre Anwendungen für die Tablets fit zu machen. So bietet beispielsweise SAP, dass mit der Übernahme von Sybase im Frühjahr dieses Jahres seine mobile Plattformstrategie auf eine neue Basis gestellt hat, bereits Apps an, mit deren Hilfe iPad-Anwender auf SAP-Systeme im Backend zugreifen können.