Deutschland-Ranking

Investitions-Atlas von Sage verrät IT-Ausgaben

24.02.2010 von Peter Gruber
Trotz Wirtschaftskrise hat der Mittelstand 2009 in IT investiert. Wie viel in deutschen Städten und Regionen im Durchschnitt ausgeben wurde, verrät der Investitions-Atlas von Sage Software.

Mittelständische Unternehmen haben 2009 rund 2,5 Prozent weniger in Informations- und Kommunikationstechnologie investiert als noch im Jahr zuvor. Der bundesweite Durchschnitt an jährlichen Ausgaben in IT sank im vergangenen Kalenderjahr pro Arbeitsplatz von 1910 Euro auf rund 1862 Euro. Damit hat sich der deutsche Mittelstand auch in der Krise gut geschlagen, liegt doch der Rückgang auf dem gleichen Niveau wie der vom Bundesverband Bitkom analysierte Investitionsrückgang aller bundesdeutschen Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt der zweite Investitions-Atlas der Sage Software GmbH, der durch Befragung von rund 2500 mittelständischen Unternehmen durch das Marktforschungsunternehmen techconsult erstellt wurde und zeigt, dass die IT zur Krisenbewältigung beigetragen hat.

München ist die Hochburg bei IT-Ausgaben

Bei den ITK-Ausgaben in Bundesländern und Städten ergaben sich jedoch einige Wechsel auf der deutschen Investitionslandkarte: Spitzenreiter ist wie im Vorjahr 2008 die Region München. Dort wurde mit 2583 Euro pro Arbeitsplatz weit für Hardware, Software, Services und Kommunikationsausrüstung ausgeben als im deutschen Durchschnitt. Auf dem zweiten Platz rangiert weiterhin Frankfurt mit 2274 Euro, gefolgt von Stuttgart und Berlin mit jeweils 2234 Euro sowie Düsseldorf mit 2195 Euro.

Region Braunschweig startet durch

Aufsteiger im Jahr 2009 war die Region Braunschweig, die sich um 32 Ränge verbesserte (2008: Platz 64). Zu den weiteren Emporkömmlingen zählen zudem die Region Bremerhaven, von Platz 86 auf 61, sowie Emden/Oldenburg - mit einem Sprung vom 69. auf den 45. Rang. Größter Absteiger ist die Region Pforzheim, von Platz 31 auf 56. Das Schlusslicht 2009 mit 1721 Euro ist Zwickau, das 2008 noch auf Platz 75 lag. Ähnlich erging es Chemnitz mit 1728 Euro, das vom 74. auf den 86. und damit vorletzten Rang abrutschte. Nicht besser erging es Göttingen mit 1.734 Euro. Das nun auf Rang 76 geführt wird und damit Drittletzter ist.

Hessen ist IT-Spitzenreiter unter den Bundesländern

Im Vergleich der Bundesländer konnte Hessen den bundesweiten Spitzenplatz auch 2009 mit einem durchschnittlichen Investitionsvolumen von 1980 Euro behaupten. Großer Aufsteiger 2009 ist die Region Schleswig-Holstein/Hamburg, die mit nun 1937 Euro einen Sprung vom fünften auf den zweiten Rang machte und mit Baden-Württemberg die Plätze tauschte. Mit einer durchschnittlichen Investitionssumme von lediglich 1755 Euro pro Arbeitsplatz ist der Freistaat Sachsen neues Schlusslicht im Ranking - 2008 war es noch Sachsen-Anhalt mit 1805 Euro.

Das meiste Geld fließt in IT-Services

In 2009 entfielen 29,1 Prozent aller Ausgaben auf Software, 22,0 Prozent auf Hardware und 12,1 Prozent auf Kommunikationsgeräte - den Hauptanteil machen mit 36,7 Prozent Dienstleistungen wie Beratung und Training aus. 2008 wurden noch rund 46,8 Prozent in Services, 24,6 Prozent in Software, 19,4 Prozent in Hardware und 9,1 Prozent in Kommunikationsprodukte investiert.

IT trägt zur Krisenbewältigung bei

2009 haben zwei Drittel der Regionen laut Erhebung weniger für IT- und Telekommunikationsinfrastruktur ausgegeben als im Vorjahr. Laut Peter Dewald, Geschäftsführer der Sage Software GmbH, ist diese Tatsache der unsicheren wirtschaftlichen Lage im vergangenen Jahr 2009 geschuldet. Der Mittelstand habe sich aber, so Dewald, trotz der Krise gut geschlagen und immerhin habe sogar ein Drittel der Regionen ihre IT-Ausgaben trotz Krise gesteigert. Das zeige, dass Informationstechnologie nicht Teil des wirtschaftlichen Problems in 2009 gewesen sei, sondern Teil der Lösung.

Der Sage Investitions-Atlas sowie weitere Informationen finden sich unter www.sage.de/studien.