Internet-Nutzung gibt dem Mobilfunk neue Impulse

02.04.2008
2007 war das Jahr des mobilen Internets. Zu dieser Erkenntnis kommt die Bundesnetzagentur in ihrem rückblickenden Jahresbericht. Auch die Zahl der Gesprächsminuten konnte weiter zulegen, allerdings hat sich deren Wachstum verlangsamt. Bei Kurznachrichten sind erstmals Sättigungseffekte aufgetreten.

Das mobile Internet hat vergleichsweise lang gebraucht, um sich am Markt durchzusetzen. Erst acht Jahre nach der Versteigerung der UMTS-Frequenzen entwickelt sich die mobile Datenübertragung zum Wachstumstreiber im Telekommunikationsmarkt. Diese Feststellung macht die Bundesnetzagentur bei der Zusammenstellung ihres Jahresberichts 2007.

"Wie jede neue Technik benötigen auch die UMTS-Technologie und ihre mittlerweile erfolgreichen Weiterentwicklungen Zeit, um zum Massengeschäft zu werden", sagte Bundesnetzagentur-Präsident Matthias Kurth. "Mit 8,7 Millionen UMTS-fähigen Mobiltelefonen oder Laptopkarten und einer Steigerung der Anzahl der regelmäßigen Nutzer um 263 Prozent von 2005 bis 2007 ist der Knoten jetzt geplatzt und das mobile Internet auf der Überholspur".

Darauf weist auch das mobil übertragene Datenvolumen hin. Es hat sich 2007 gegenüber dem Vorjahr auf 1,7 Millionen GB verdoppelt. Entscheidende Faktoren des Erfolgs sind die Netzabdeckung, die bis zu 80 Prozent der Bevölkerung erreicht, und die immer höheren Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 7.2 Mbit/s. Auch die Preissenkungen für mobile Datendienste sowie transparente Tarifmodelle wie Paket- oder Flatrate-Angebote spielen eine wichtige Rolle.

"Die Netzbetreiber sollten aus wohlerwogenem Eigeninteresse bei der mobilen Datennutzung weitere Schritte zur Klarheit und Verbraucherfreundlichkeit einleiten. Wer erneute regulatorische Eingriffe auf EU-Ebene zum Beispiel beim Datenroaming vermeiden will, sollte durch eigenes Handeln aktiv werden", mahnte Kurth. "Angesichts der absehbaren Wachstumsraten bei den mobilen Datendiensten wird die Linie der Bundesnetzagentur bestätigt, bereits jetzt die Grundlagen für die Vergabe weiterer Frequenzen zu schaffen und die begonnenen Vergabeverfahren zügig weiterzuführen", betonte der Präsident.

Kurth sieht das Wachstumspotenzial des Mobilfunks in Deutschland nicht ausgeschöpft. Zwar ist es mit 97 Millionen Teilnehmern oder 118 Prozent Penetrationsrate sehr begrenzt, Flatrates und günstige Preise führten 2007 jedoch zu elf Milliarden zusätzlichen Gesprächsminuten, was einem Wachstum von rund 20 Prozent entspricht. Zehn Prozent aller Haushalte telefonieren ausschließlich mobil und verzichten auf den Festnetzanschluss. Die Entwicklung, Festnetz- durch Mobilfunktelefonate zu ersetzen, ist damit noch keineswegs abgeschlossen.

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