Hacker mit Festanstellung

Interne Cyber-Abwehr bei Daimler

28.07.2014
Der Autohersteller Daimler beschäftigt einem Bericht zufolge als einer der ersten deutschen Konzerne eine interne Hacker-Truppe, die Sicherheitslücken im internen Firmennetz aufspüren soll.

Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, arbeitet die fest angestellte Spezialeinheit an einem geheimen Ort und attackiert von dort aus permanent das Netz des Autobauers. "Die Widerstandsfähigkeit der IT-Systeme muss so hoch geschraubt sein, dass es für den Angreifer zu aufwendig wird", sagte Daimler-Sicherheitschefin Sabine Wiedemann der Zeitung.

Neun neue Security-Mythen -
Fühlen Sie sich sicher?
Spätestens nach dieser Bilderstrecke sind Sie dieses Gefühl garantiert los ...
Mythos: Das Internet ist so unendlich groß. Niemand wird gerade mich angreifen.
Fakt: Es gibt vollautomatisierte Angriffs-Tools, die Hacker einsetzen, um Schwachstellen aufzudecken. Ein neuer, ungeschützter Computer, der erstmalig mit dem Internet verbunden wird, ist in der Regel innerhalb von sieben Minuten kompromittiert.
Mythos: Ich besitze überhaupt keine wertvollen digitalen Informationen.
Fakt: Jeder Computernutzer besitzt wertvolle Daten. Und seien es nur lokal gespeicherte Passwörter fürs Online-Banking, Kreditkartendaten, E-Mail- oder Web-Accounts. Diese Infos sind gerade für Identitätsdiebe äußerst wertvoll.
Mythos: Security und Usability gehen nicht zusammen.
Fakt: Usability-Experten bemühen sich schon lange, diesen Widerspruch aufzulösen. Viele Dinge lassen sich heute bequem, gleichwohl sicher erledigen.
Mythos: AV und Firewall genügen dann aber auch, um meinen Computer sicher zu machen.
Fakt: Jede installierte Software birgt potenzielle Schwachstellen und sollte mit Updates auf dem Stand gehalten werden - das gilt für Security-Software ebenso wie für jede andere Applikation. Wichtig ist auch, dass persönliche Passwörter und weitere Informationen über einen selbst vertraulich und sicher aufbewahrt werden.
Mythos: Ich habe die kritischen Daten auf meiner Festplatte gelöscht - nun sind sie weg.
Fakt: Auch wenn die Datei nicht mehr angezeigt und gefunden wird, ist doch nur der Verweis darauf entfernt worden. Die eigentliche Information ist noch solange auf der Festplatte gespeichert, bis sie mit einer neuen überschrieben wird. Erst mit speziellen Wipe-Tools, die Festplatten sektorweise überschreiben, werden Daten endgültig gelöscht.
Mythos: Gefährliche Websites lassen sich direkt erkennen.
Fakt: Cyberkriminelle tun alles, um eben das zu verhindern. Die besten entwickeln Websites, die seriös und professionell aussehen - oft sogar vertrauten Angeboten eins zu eins gleichen, um die Besucher zu täuschen. Und dann reicht ein einziger kompromittierter Link, und der ahnungslose Besucher sitzt in der Falle.
Mythos: Ich bekomme es mit, wenn mein Computer infiziert oder unterwandert wurde.
Fakt: Früher vielleicht ja, heute nur noch bei schlecht gemachten Attacken. Die Entwicklung im Untergrund ist soweit fortgeschritten, dass kaum ein Nutzer noch merkt, wenn sein Rechner als Teil eines Botnetzes als Spam-Schleuder missbraucht wird oder andere Computer angreift.
Mythos: E-Mails meiner Freunde und Bekannten kann ich gefahrlos öffnen.
Fakt: Es ist einfach geworden, sich beim Versenden einer Mail als jemand anders auszugeben. Ein wenig Stöbern im Social Web, überzeugende Argumente, ein falscher Name im Absender-Feld, eine geklaute oder kaum sichtbar abgeänderte E-Mail-Adress als Absender - fertig ist der Stress für dem Empfänger. Halten Sie also die Augen immer offen!

Online-Kriminelle sind eine wesentliche Bedrohung für Unternehmen. Jüngstes Beispiel ist die EZB: Hacker nutzten eine Lücke auf einer Internetseite, um sich Zugang zu einer Datenbank mit 20.000 E-Mail-Adressen sowie Telefonnummern oder Post-Anschriften zu verschaffen. Die EZB hatte am Donnerstag versichert, interne Systeme oder sensible Marktdaten seien nicht betroffen gewesen. (dpa/tc)