CES

Intel will Standard bei kleinen vernetzten Geräten setzen

09.01.2014
Im boomenden Markt der Smartphones und Tablets spielt Intel kaum eine Rolle. Dafür will der Chip-Riese im jungen Geschäft mit kleinen tragbaren Geräten von Anfang an die erste Geige spielen. Dabei soll ein Computer im Speicherkarten-Format helfen.

Der Chip-Riese Intel will den Ton im entstehenden Internet der Dinge angeben. "Wir wollen den Standard bei kleinen vernetzten Geräten setzen", sagte der zuständige Intel-Manager Mike Bell der Nachrichtenagentur dpa auf der Elektronik-Messe CES in Las Vegas am Mittwoch. Der Halbleiter-Konzern entwickelte den Mikro-Computer "Edison", der die Größe einer SD-Speicherkarte hat. Nach dem Baukasten-Prinzip sollen junge Unternehmen so die Möglichkeit bekommen, binnen weniger Wochen ihre Ideen für vernetzte Technik umzusetzen. Man habe extra die Form einer SD-Karte gewählt, weil es dafür standardisierte Einsteck-Module gebe, sagte Bell.

Intel Edison und andere CES-Neuheiten -
Intel Edison
Der Micro-PC benötigt nur die Größe einer SD-Karte. Neben der Quark-CPU ist ein Microcontroller für die I/Os wie WLAN und Bluetooth auf dem System.
Intel Edison
Edison läuft unter anderem mit Linux.
Intel Smart Headset Reference Design
Intels intelligentes Headset, das mit bestehenden Personal Assistent-Technologien für Sprachsteuerung kompatibel ist, soll eine intuitivere Nutzung erlauben. Das Headset basiert auf Edison.
Intel Smart Wireless Charging Bowl Reference Design
Die intelligente drahtlose Ladeschale lädt Edison-Geräte wieder auf.
Smart Coffeemug
Zusammen mit Intel entwickelte Rest Devices die Edison-basierende Kaffeetasse. Das integrierte Display zeigt beispielsweise Alarme eines Babys an, welches ein Vitalband trägt.
Smart Baby Onesie
Das Wearable für Babys von Rest Devices überwacht Vitalfunktionen und basiert ebenfalls auf Intels Edison.
Smart Bottlewarmer
Daten von Smart Baby Onesie werden automatisch an den Edison-basierenden Milchwärmer gesendet, wenn das Kind wach und hungrig ist. Nur füttern muss man das Baby noch selbst.

Als Beispiel für die Umsetzung der Technologie nennt Intel ein Gerät, das den Eltern meldet, wenn ihr Baby aufwacht. Zusätzlich könne man damit aber auch einen Fläschchen-Wärmer entwickeln, der dann automatisch anspringe, erläuterte Bell. "Die Grenzen werden vor allem von der Fantasie gesetzt." So entwickelte ein Intel-Team beim Experimentieren mit der Technologie ein Futterhaus, das sich meldet, wenn das Vogelfutter nachgefüllt werden muss.

Bell führte zuvor die Intel-Sparte, die Chips für Smartphones und Tablets entwickelt. Er hatte dort wenig Glück: In diesen Mobil-Geräten dominieren nach wie vor Prozessoren auf Basis von Technologie des Intel-Konkurrenten ARM. "Es war sehr unbefriedigend", räumte Bell ein. Die Erfahrungen aus der Entwicklung möglichst sparsamer und effizienter Chips kämen jetzt aber bei Prozessoren für das Internet der Dinge zugute. "Wir haben das Zeug dazu, die Entwicklung in diesem Bereich anzuführen."

Intel nennt bisher keine Preise für "Edison". Man wolle die Technik aber möglichst schnell und günstig anbieten, weil sich der Markt so explosiv entwickele, betonte Bell. Ein Hindernis sei das Fehlen einheitlicher Standards für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Geräten. "Jeder Anbieter versucht, seine Insellösungen im Markt zu etablieren." Die Industrie zeichne zwar ein Bild vom vernetzten Haushalt, in dem die Geräte miteinander kommunizieren können - allerdings funktioniere das in der Realität bei Technik unterschiedlicher Anbieter meist nicht. (dpa/tc)