IT-Strategie

Insellösungen bergen Risiken

13.01.2012 von Ima Buxton
Excel-Dateien und andere nicht zentral verwaltete IT-Lösungen sind in vielen Unternehmen ein fester Bestandteil der IT-Landschaft. Diese bringen den Firmen zwar ein mehr an Flexibilität, bergen jedoch auch erhebliche Risiken, wie eine RAAD-Studie zeigt.
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So genannte Insellösungen, bei den IT-Leistungen in den Fachbereichen von Unternehmen meist ohne Zugriff der IT-Organisation erfolgen, sind keine Seltenheit. In vielen Firmen laufen diese oft auch als Schatten-IT beschriebenen Systeme häufig zwar nicht unter der Kontrolle, wohl aber mit Wissen der IT-Abteilung. Der Grund: Viele IT-Verantwortliche erkennen in einer dezentralen IT-Strategie durchaus Vorteile in Form einer höheren Flexibilität bei der Verwaltung von Daten.

High-Performer greifen seltener auf Insellösungen zurück

Einer aktuellen Studie des Marktforschungshauses RAAD zufolge stehen den vermeintlichen Vorteilen aber handfeste Nachteile gegenüber, die Unternehmen sorgfältig gegeneinander abwägen sollten. Danach ist der Anteil an Insellösungen in vielen Unternehmen zwar relativ hoch - auch bei den High Performern, bei denen über 50 Prozent der Befragten angaben, der Anteil entsprechender Systeme in ihrem Unternehmen liege bei über 25 Prozent. Allerdings gaben deutlich häufiger Low-Performer die Einschätzung ab, dass mehr als die Hälfte der Prozesse durch Insellösungen unterstützt wird: 34 Prozent der Low-Performer kamen gegenüber 13 Prozent der High-Performer zu dieser Einschätzung.

Reports, die die Wirklichkeit nicht mehr widerspiegeln

Die Autoren der Studie gehen deshalb davon aus, dass die Low-Performer weniger Zugriffsmöglichkeiten auf die Prozessgestaltung der Fachbereiche haben und sehen darin einen fehlenden Erfolgsfaktor. Erfolgreiche Unternehmen setzen hingegen vielmehr auf eine zentrale Strategie. Die genannten Angebote sind aus Sicht der Analysten zwar durchaus sinnvoll, weil sie mehr Flexibiliät bieten. Ein Zugriff auf die Schatten-IT-System sei aber dennoch wichtig. Andernfalls bestünden erhebliche Risiken für die Unternehmen, so mangele es häufig an der Integration und Einbindung ins Back-End wie in das ERP-System, was zu abgekoppelten Reporting-Lösungen führe, die die Wirklichkeit nicht mehr widerspiegelten.

RAAD befragte für die Studie Führungskräfte in Unternehmen danach, wie hoch sie den Anteil der Prozesse einschätzen, der durch Insellösungen beziehungsweise Schatten-IT in den Fachbereichen betrieben wird. Diese umfassen nach Definition der Verfasser der Umfrage neben klassischen Anwendungen wie Excel-Dateien etwa im Berichtswesen auch ergänzende Software-as-a-Service-Angebote für die unterschiedlichsten Einsatzszenrien.