Initiativbewerbung: Information statt Floskeln

07.03.2003
Die Personalverantwortlichen haben wenig Zeit und erhalten viele Anschreiben. Deshalb sollten die Kandidaten nur informative und sorgfältig geschriebene Initiativbewerbungen abschicken, so der Rat von Kerstin Karuschkat, Gründerin der 3K Personalberatung GmbH.

1)  In der Kopfzeile sollte unbedingt der Absender stehen. Geben Sie neben Ihrem Namen, Ihrer Adresse und der E-Mail-Adresse auch unbedingt eine Telefonnummer an, unter der Sie tagsüber zu erreichen sind. Besprechen Sie Ihren Anrufbeantworter mit einem neutralen, professionell klingenden Text.

2) Titelzeile fehlt: Hier sollte die Position oder das Fachgebiet stehen, auf die beziehungsweise das Sie sich bewerben.

3) Fehler bei der Anrede: Durch die korrekte Ansprache (Herr, Frau, Schreibweise Namen, Nennung des richtigen Ansprechpartners) sammeln Sie Pluspunkte.

4) Verweis auf die Empfehlung: Ist die Person, auf die Sie verweisen, für den Briefempfänger wirklich so wichtig, um damit das Anschreiben zu beginnen? Nutzen Sie den ersten Satz besser, indem Sie eindeutig Ihre Motivation für die Bewerbung bei genau diesem Unternehmen darstellen.

5) No bad News!: Im zweiten Satz zu erwähnen, dass der derzeitige Arbeitgeber Insolvenz angemeldet hat, ist ungeschickt. Erklären Sie an dieser Stelle mit kurzen Fakten, über welche Berufserfahrung Sie verfügen.

6) Klare Nennung des gesuchten Aufgabenfeldes: Mit dem Begriff "attraktives Betätigungsfeld" kann alles gemeint sein. Helfen Sie Ihrem Ansprechpartner weiter, indem Sie sehr klar Ihr potenzielles Aufgabengebiet benennen.

7) Durch den Hinweis "Herr Winter hat mir empfohlen" erzeugen Sie den Eindruck, dass Sie nicht selbst auf die Idee gekommen sind, diesen Brief zu schreiben.

8) Ist Ihr Lebenslauf logisch nachvollziehbar? Wie wird man innerhalb eines Jahres nach Abschluss einer Lehre zum Projektleiter Internet-Portale? Es empfiehlt sich, lieber zu untertreiben als zu dick aufzutragen - selbst wenn Sie mit 30 schon Vorstand einer AG waren. Derzeit ist die Nennung von überzogenen Positionstiteln durchaus ein Grund, aus dem Bewerberstapel zu fliegen.

9) Ihre bisherige Berufspraxis ist eine der wichtigsten Informationen. Deshalb sollte Ihre Tätigkeit bei zwei Arbeitgebern nicht in einen Satz zusammengepackt werden. Widmen Sie diesem Abschnitt ein wenig mehr Raum und mindestens zwei Sätze.

10) Keine Überraschungen! Selbst wenn Sie in der Vergangenheit etwas Außergewöhnliches gemacht haben. Ohne unmittelbaren Zusammenhang gehört diese Information nicht in das Anschreiben.

11) Der Hinweis auf den Lebenslauf ist unnötig, da jeder Personalexperte weiß, dass hier die wichtigsten Berufsstationen beschrieben sind.

12) Rechtschreibung, Kommas, Formulierungen: Gute Formulierungen und Argumente machen Ihre Bewerbung attraktiver! Achten Sie auf Ihre Sprache und lassen Sie einen Freund Korrektur lesen.

13) Eingrenzung Tätigkeitsbereich: Sie sollten nicht zu viele Tätigkeitsfelder angeben, weil Sie dadurch schwer einzuordnen sind.